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Zypriotische Küche: Haloumi und andere Spezialitäten

Die traditionelle zyprische Küche kennt keine Menüs. Die gängige Speisenfolge ist das Mezé, für kulinarische Entdeckungsreisende ein einziger Segen. Dazu wird der eine oder andere Hochprozentige getrunken.

Beim Mezé kommen bis zu 20 verschiedene Gerichte in schneller Folge auf den Tisch. Jeder nimmt sich, was er mag. Spätestens nach drei oder vier Mezé-Essen hat man ein breites Spektrum zyprischer Spezialitäten kennengelernt.
Dazu gehören rohe Gemüse, ­cremige Pürees aus Fischrogen (Tarama) oder Kichererbsen (Humus) und der Ziegenkäse Haloumi, der meist gegrillt, manchmal gebraten serviert wird. Je nach Saison gehören auch Schnecken und Wildspargel mit Rührei zum Standard. Weiter geht es mit Tintenfischringen und frittierten Fischchen, die man mit Kopf und Schwanz verzehrt. In Nordzypern ist das Full Kebab weit verbreitet. Dabei ist die Zahl der Vorspeisen geringer, das Fleisch kommt als Mixed Grill auf den Tisch.

Fleischliche Genüsse der zypriotischen Küche

Holzkohlengrill und Lehmback­ofen dürfen in keiner guten Dorftaverne und bei keinem Kirchweihfest fehlen. Darin gart das Kleftiko stundenlang: Lamm- oder Zickleinfleisch mit Kartoffeln im eigenen Saft. Große Grills gehören zur Grundausstattung vieler Picknickplätze, die oft für Hunderte von Ausflüglern ausgerichtet sind. Nur Holzkohle und Fleisch müssen die Hungrigen selbst mitbringen. Über der Holzkohle dreht fast immer Souvla am Spieß, eine XXL-Ausgabe des griechischen Souvlaki. Die mehr als faustgroßen Fleischstücke können von Huhn, Schwein oder Lamm stammen.

Was trinkt man zur zypriotischen Küche?

Wein darf im Sommer bei keiner Mahlzeit fehlen, doch im ­Winter wird er manchmal durch zyprischen Brandy als Tischgetränk ersetzt. Der Tresterschnaps Zivania, liebevoll auch Cyprus Whisky genannt, ist weitgehend Männersache. Den Anisschnaps Ouzo trinkt man auf Zypern kaum – im Norden jedoch den ganz ähnlichen türkischen Raki. Von den Briten eingeführtes Nationalgetränk ist der Brandy Sour, ein Long Drink aus Brandy, Zitronensirup, Sodawasser und dem Bitterlikör Angostura. Beim Anstoßen sagt man im Süden ›jammas‹, im Norden ›serefe‹ und auf beiden Seiten ein übergreifendes englisches ›cheers!‹