Schweizer Weine aus dem Wallis: Dem Weinbau auf der Spur
Im größten Weinbaugebiet der Schweiz gedeihen zahlreiche Rebsorten an den von der Sonne verwöhnten Hängen. Ein Paradies für Weinliebhaber.
Die Winzer des Wallis erzeugen rund 40 Prozent der Schweizer Weine bei einem stabilen Verhältnis von 60 Prozent Weißem und 40 Prozent Rotem. Die Reben wachsen auf insgesamt mehr als 5200 ha Fläche, oft auf winzigen Parzellen, an den sonnenreichen Südhängen nördlich der Rhône. Flache Hügel sind genauso mit Reben bepflanzt wie schwindelerregende Steilhänge.
Segensreich für das Wachstum sind geringe Niederschläge, viel Sonne und ein dank der geschützten Lage mildes Klima bis spät ins Jahr. Der Fön im Herbst gilt hier als Wohltäter, als ›Traubenkocher‹.
Radikaler Rebenschnitt – das Reduzieren der Erträge zugunsten der Qualität – hat die Walliser Weine weiter verbessert. All dies führt dazu, dass die Walliser ihre Weine lieber selbst trinken als sie zu exportieren.
Schweizer Weine entdecken: Museen und Weinwege
Im Rhônetal starten von vielen Anbaugemeinden aus schöne Wanderwege entlang der Hänge und Bewässerungskanäle, z.B. der mit Infotafeln ausgestattete ›Weinweg‹ am Sonnenhang des rechten Rhônetals von Martigny nach Leuk.
Das Walliser Reb- und Weinmuseum informiert an zwei Standorten über die Geschichte des Weins im Wallis: Im Zumofenhaus in Salgesch lernen die Besucher etwas über Arbeit und Werkzeuge des Winzers, über Rebböden, Rebsorten, Weinbau und Weinlese. Ein Rebweg (Weinlehrpfad) verbindet das Gebäude mit dem barocken Château de Villa in Sierre, dem zweiten Standort des Museums. Der frühere Patriziersitz beherbergt ein Restaurant und eine Vinothek, beide mit exzellenten Walliser Weinen. Das Winzerhaus zeigt u.a. Pressen der Familienkellerei.
Schweizer Weinspezialitäten
Neben dem Fendant aus der Chasselas-Traube und dem Dôle aus Pinot Noir und Gamay gewinnen die regionalen Spezialitäten wieder größere Bedeutung: etwa der Petite Arvine mit leicht salziger Note, ein würzig-kräftiger Cornalin Landroter oder eine Malvoisie Spätlese mit einem Hauch von Kamille.
Eine Besonderheit ist der Gletscherwein, ein trockener Weißwein aus dem Val d’Anniviers. Er reift in Lärchenholzfässern, die nach der Schneeschmelze in die hochgelegenen Keller unterhalb der Gletscher gebracht werden. Nach der alten Tradition der Transvasage werden die Fässer nie vollständig geleert, sondern jedes Jahr mit jüngerem Wein aufgefüllt.
Die Savagnin-Reben von Visperterminen im Vispertal wachsen bis auf 1150 m, die höchstgelegenen Mitteleuropas. Heraus kommt der würzige weiße Heida-Wein.