Benannt nach Franz Joseph I., dem Kaiser von Österreich, zählt der Gletscher zu den bekanntesten Naturphänomenen der Südinsel Neuseelands. Die Māori, die Ureinwohner Neuseelands, nennen ihn in ihrer Sprache „Kā Roimata o Hine Hukatere“.
Der Gletscher liegt am Rande der Neuseeländischen Alpen und ist gerade einmal knapp 15 km von der Tasmanischen See entfernt. Zu den Zeiten seiner größten Ausdehnung vor rund 150.000 Jahren schloss der Gletscher nicht nur den berühmten Mount Cook mit ein, sondern kalbte auch direkt in das Meer. Heutzutage reicht der Franz-Josef-Gletscher immer noch bis auf eine Höhe von 400 m über dem Meeresspiegel herab. Damit zählt er zu den am niedrigsten gelegenen Gletschern der Welt. Diese geologische Besonderheit macht ihn zu einem der beliebtesten Ausflugsziele auf der Südinsel Neuseelands. Denn nicht viele Gletscher weltweit sind so leicht zugänglich wie der Franz-Josef-Gletscher. Doch auch er ist von der weltweiten Gletscherschmelze betroffen: Das erste Mal verlor er in der Zeit vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1982 über 3 km Länge. Anschließend konnte er 1,2 km gewinnen, bevor er seit 1999 wieder schmilzt.
Um zum Gletscher zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die einfachste ist einer der zahlreichen Wanderwege, die zum Fuße des Gletschers führen. Für wahre Gletscher-Enthusiasten werden zudem geführte Wanderungen angeboten. Hier kann grundsätzlich zwischen zwei Versionen gewählt werden: zu Fuß oder mit dem Helikopter.