Virginia

Seit dem Amerikanischen Bürgerkrieg begräbt die Nation ihre Helden auf dem Arlington National Cemetery. Lange Reihen weißer Grabsteine überziehen das weitläufige Areal. Nicht nur Tausende Kriegsgefallene, sondern auch Präsident John F. Kennedy, sein Bruder Robert und die Astronauten des verunglückten Space Shuttles Challenger fanden hier ihre letzte Ruhestätte.

Das Mariners Museum in Newport News zeigt unzählige Kunstwerke, die das Meer und die Seefahrt zum Thema haben. Vor dem Museum liegt ein Nachbau der USS Monitor im Wasser. Das erste Panzerschiff der USA wurde 1861 während des Bürgerkriegs gebaut.

Das Freichlichtmuseum erzählt vom Leben der ersten europäischen Siedler in Nordamerika. Wie hart das Leben zu Beginn des 18. Jh. im unwegsamen Hinterland war, macht der Nachbau einer bescheidenen Hütte deutlich, in der die damaligen Farmer im Shenandoah Valley hausten.

Schäumend ergießt sich der Potomac über die schroffen Felsklippen der Great Falls. Von einer Aussichtsplattform oberhalb der Fälle kann man das Naturschauspiel beobachten. Weiter südlich durchströmt der Potomac die Mather Gorge, eine von steilen Felswänden gerahmte Schlucht.

An der Zufahrt nach Jamestown, der 1607 gegründeten, ältesten britischen Siedlung auf dem Boden der späteren USA, stellt das Jamestown Settlement das Leben im frühen 17. Jh. nach: Nachbauten der Siedlerschiffe liegen vor Anker, Handwerker zeigen ihre Fähigkeiten, und große und kleine Besucher erleben, was es hieß, sich in der Neuen Welt behaupten zu müssen.

Musiker spielen zum Tanz auf, laute Stimmen kündigen die Ankunft des Gouverneurs an, die Passanten sind in die Gehröcke und Kleider des 18. Jh. gekleidet: ein ganz normaler Tag im Freilichtmuseum Colonial Williamsburg. Zwischen 1699 und 1780 wurde von hier der Commonwealth of Virginia regiert. 150 Jahre später wurde das verfallende Städtchen auf lokale Initiative und mit viel Geld der Familie Rockefeller aus seinem Dornröschenschlaf geholt. Rund um die Hauptachsen Palace Garden und Duke of Gloucester Street gibt es jeden Tag zahlreiche historische Aufführungen, dazu Touren durch die rekonstruierten Gebäude wie das alte Kapitol und den Gouverneurspalast. Einen Tag sollte man für die Erkundung von Colonial Williamsburg einplanen.

Während der 1830er-Jahre lebte der Dichter Edgar Allan Poe in Richmond. Im 1737 erbauten Old Stone House, dem heutigen Poe Museum, sind Manuskripte und persönliche Gegenstände des Autors zu sehen.

Am Cape Henry an der Einfahrt zur Chesapeake Bay gingen die Schiffe Susan Constant, Godspeed und Discovery am 26. April 1607 zum ersten Mal in Amerika vor Anker. Anschließend folgten sie dem James River flussaufwärts zu jener Stelle, an der die englischen Siedler schließlich Jamestown gründeten. Heute erinnert ein Steinkreuz an die Landung; gleich in der Nähe darf man auf den Leuchtturm von 1792 klettern.

Direkt am James River erstrecken sich die Ländereien der seit 1613 bewirtschafteten, ältesten Plantage Virginias. Das Herrenhaus aus dem frühen 18. Jh. wartet mit einer ›fliegenden Treppe‹ auf: Scheinbar frei schwebend und ohne sichtbare Stützen verbindet sie das Erdgeschoss mit dem Obergeschoss.

Richmond, die Hauptstadt des Bundesstaates Virginia, war 1862-65 zugleich Kapitale der Konföderierten Staaten von Amerika. Das Museum American Civil War Museum ist in einem am James River angesiedelten Komplex untergebracht, der auch die Reste der Eisenhütte Historic Tredegar aus der Zeit des Bürgerkriegs umfasst. Die Ausstellung dokumentiert mit etwa 500 Exponaten die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs und der konföderierten Staaten.

Ein bemerkenswertes Stück Natur Virginias kostete 1774 gerade 20 Shilling - für diesen Preis kaufte Thomas Jefferson die Natural Bridge der britischen Krone ab. Schon 1750 hatte George Washington als junger Landvermesser die 66 m hohe und 27 m breite Brücke aus Kalkstein erkundet. Ein ebener Spazierweg entlang des Cedar Creek, der den Steinbogen in den Fels grub, führt durch das Naturwunder hindurch. Der stolze Eintrittspreis beinhaltet weitere Attraktionen: einen Wasserfall, die Tropfsteinhöhle und ein Museum über die Monacan-Indianer.

1856 wurde Woodrow Wilson in Staunton geboren. Der 28. US-Präsident führte die USA durch den Ersten Weltkrieg und setzte die Gründung des Völkerbundes durch, dem Vorläufer der UNO. An diese Verdienste erinnert das Museum in seinem Geburtshaus. Dort steht auch Wilsons damalige Präsidentenlimousine, ein edler schwarzer Pierce-Arrow von 1914.

Der Shenandoah National Park schützt die von dichten Wäldern bedeckten Blue Ridge Mountains. Der 169 km lange Skyline Drive folgt dem Höhenzug von Front Royal im Norden bis zur Rockfish Gap im Süden. Unterwegs bieten sich grandiose Ausblicke auf die Landschaft, und Wanderwege führen hinein in die Wildnis. Am Wanderparkplatz nahe dem Mile Marker 39 beginnt der etwa 2 km lange Pfad zum Stony Man Mountain, dem zweithöchsten Berg des Nationalparks. Viele Besucher kommen im September und Oktober, während des Indian Summer. Denn dann färbt sich das Laub der Kastanien und Eichen, Birken und Eschen in leuchtendes Rot und Gold.

Wildpferde durchstreifen die Dünen des Chincoteague National Wildlife Refuge auf der gleichnamigen Insel. Im Herbst machen hier Zugvögel auf ihrem Weg nach Süden Rast. An der Straße nach Chincoteague Island grüßt seit 1867 das rot-weiß geringelte Wahrzeichen der Insel, der 43 m hohe Leuchtturm. Im Ort Chincoteague, dem Tor zum Park, befindet sich ein Visitor Center. Es stellt die auf der Insel lebenden Tiere und Pflanzen vor.

Am Virginia Military Institute in Lexington lehrte auch Thomas ›Stonewall‹ Jackson, ein gefeierter General der Südstaaten-Armee während des Bürgerkriegs. Das VMI Museum auf dem Universitätsgelände berichtet von seinen Taten und zeigt eine große Sammlung historischer Gewehre.

In den Luray Caverns wachsen pittoreske Tropfsteine von den Höhlendecken. Der Spaziergang durch die Unterwelt führt vorbei an Seen und tiefen Abgründen. Ein Kuriosum ist die riesige Orgel, Great Stalacpipe Organ genannt. Mithilfe elektrisch gesteuerter Hämmer entlockt sie den Steinen Melodien.

Die Halbinsel Virginia Eastern Shore schirmt die Chesapeake Bay vom Atlantik ab. Flaches Marschland, auf dem Bauern Soja und Weizen anbauen, prägt ihre Landschaft. Die kulinarische Spezialität dieser Region sind in der Chesapeake Bay gefangene Austern. Am Südende der Eastern Shore bietet ein National Wildlife Refuge Zugvögeln geschützte Rastplätze. Vom Dach eines einstigen Militärbunkers kann man sie beobachten. Von dort oben reicht der Blick bis zur Spitze der Halbinsel, wo der Chesapeake Bay Bridge-Tunnel beginnt. Er windet sich wie eine Seeschlange über und unter dem Wasser 32 km lang nach Süden. Die Fahrt auf diesem Wunderwerk der Ingenieurskunst ist ein Erlebnis.

Berkeley Plantation wurde 1619 gegründet. Das Herrenhaus im georgianischen Stil ist mit Möbeln aus dem 18. Jh. eingerichtet. Bis hinunter zum James River erstrecken sich die sorgfältig gepflegten Gärten.

Richmond, die Hauptstadt des Bundesstaates Virginia, war 1862-65 zugleich Kapitale der Konföderierten Staaten von Amerika. Das Museum of the Confederacy, zum American Civil War Museum gehörend, erzählt die kurze Geschichte dieses Staatenbundes, der von Präsident Abraham Lincoln durch den Bürgerkrieg in die Union zurückgezwungen wurde. Bis 2019 entsteht ein Museumsneubau, in den das Gebäude Historic Tredegar, eine Eisenhütte aus der Zeit des Bürgerkriegs, integriert wird. Während der 1830er-Jahre lebte der Dichter Edgar Allan Poe in Richmond. Im 1737 erbauten Old Stone House, heute Poe Museum, sind Manuskripte und persönliche Gegenstände des Autors zu sehen.

Im 19. Jh. kam Richmond durch den Handel mit Tabak zu Wohlstand. In den Lagerhäusern im Viertel Shockoe Slip am James River wurden die Blätter getrocknet und anschließend in Lastkähne verladen. Inzwischen haben Restaurants und Modeboutiquen die stimmungsvollen Backsteingebäude bezogen.