Sie ist eine der erfolgreichsten Themenstraßen Deutschlands. Kreativ aufbereitet wird das Erbe von 150 Jahren Kohle und Stahl zum großen Erlebnis.
Die Route der Industriekultur, sie ist Teil der European Route of Industrial Heritage (ERIH), macht die Geschichte des Ruhrbergbaus erfahrbar, ein 400 km langer Rundkurs mit Besucherzentren, Aussichtspunkten und Infotafeln. Straßenschilder in Braun und rote Radwegschilder geleiten zu Hochöfen, Gasometern, Fördertürmen und Kokereien. Die Route führt durch den Emscher Landschaftspark. Das auch Neues Emschertal genannte Gebiet gilt als der größte Regionalpark Europas. Zwischen Duisburg und Bergkamen umfasst er 457 km², sieben Grünzonen mit Kulturlandschaften, zahlreichen renaturierten Industriebrachen und stillgelegten Zechen. Während der Ausbau des Emscherparks in den nächsten Jahren weitergeht, bietet er schon heute viel Freizeitvergnügen auf Rad-, Wander- und Wasserwegen. In den alten Zechen residieren Museen, in Fabrikhallen und Gasometern finden Events und Ausstellungen statt, und die begrünten Abraumhalden sind Aussichtspunkte über der Revierlandschaft. Und das alles wird erschlossen und vernetzt durch die Route der Industriekultur.
Auf der Route Industriekultur mit Tiger und Grubenlampe
Einige der Halden sind gekrönt mit Installationen, Großkunst und Lichtskulpturen. Tiger & Turtle etwa, eine Art begehbare Achterbahn, macht die Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg zum Magic Mountain. Höhenaussichtsrausch genießt man auch von den drei beweglichen Aussichtsplattformen des Tetraeders, welcher die Halde Beckstraße in Bottrop bekrönt. Eine überdimensionale rote Grubenlampe, das ›Geleucht‹, steht auf der Halde Rheinpreußen in Moers. Sie ist zugleich Aussichtspunkt und Hauptteil einer roten Lichtinstallation von ZERO-Künstler Otto Piene. In Gelsenkirchen türmt sich auf der Halde Rheinelbe eine Himmelstreppe aus rauen Betonblöcken. Und auf der Gelsenkirchener Halde Rungenberg zeichnen die Scheinwerfer der Lichtinstallation Nachtzeichen die Umrisse einer Pyramide in den Abendhimmel.
Ankerpunkte auf der Route Industriekultur
Weithin sichtbar sind auch die 9 m hohen gelben Signalobjekte, welche als nadelförmige Ankerpunkte die 25 Hauptattraktionen der Route Industriekultur markieren. 28 Themenrouten informieren zudem über den Fluss Ruhr, die Industriellenfamilie Krupp, die Unternehmervillen, die Arbeitersiedlungen, die Schifffahrt, die Brennereien, die Mühlen, das Bierbrauen und die Büdchen genannten Trinkhallen.
Auf Kanal und Rad die Route Industriekultur erleben
Alle Standorte sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf Wanderwegen und Kanälen erreichbar. Ausgewiesene Strecken verbinden barrierefreie Stationen. Das Radrevier Ruhr verfügt über schöne Strecken, neben der Route der Industriekultur sind das vor allem der 240 km lange Ruhrtalradweg und die über 400 km umfassende Römer-Lippe-Route. Einige Radwege führen an den Kanälen entlang und über alte Bahntrassen. Verleihstationen für Räder gibt es zum Beispiel an den Bahnhöfen.