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Fisch, feine Weine und Spezialitäten aus drei Regionen: Gut essen am Gardasee

Da sich am Gardasee das Trentino, Venetien und die Lombardei treffen, ist kulinarisch für reichlich Abwechslung gesorgt. Das milde Klima besorgt den Rest.

Am trentinischen Nord­ufer in Riva und Torbole hat die Zeit der österreichischen Herrschaft in der Esskultur mit Speck und Gulasch deutliche Spuren hinterlassen. Eine weitere Spezialität sind Strangola­preti, kleine Spinatklößchen mit dem ­Namen ›Priesterwürger‹. Sie sollen bereits im 16. Jh. während des Konzils von Trient bei den geistlichen Würdenträgern beliebt gewesen sein. 
Das venetische Ostufer und Verona kultivieren Reisgerichte, wobei als besonderer Klassiker Risotto alla tinca, Risotto mit der karpfenähnlichen Schleie, zu nennen ist. Auch hausgemachte Tagliolini (Bandnudeln) oder Gnocchi aus Kartoffelteig stehen auf der Speisekarte. Sie werden mit unterschiedlichen Soßen angeboten.
Am lombardischen Westufer kommt Osso buco (geschmorte Kalbs­haxe) auf den Tisch, eine Mailänder Spezialität. Die Pasta wird hier meist mit Ragù di Coniglio, Kaninchenragout, angerichtet. 

Fisch, Spargel und Honig

Eine Dominante in den Lokalen am Gardasee ist natürlich Fisch: Seeforelle (Carpione), Barsch (Persico reale), Hecht (Lusso), Schleie (Tinca), Süßwasser-Sardine (Sardella) und Aal (Anguilla). Sie werden über Olivenholz gegrillt, frittiert, mariniert oder gekocht und dann meist mit frischen Kräutern angerichtet. 
Das Klima, im Sommer frisch und im Winter mild, trägt dazu bei, die Erzeugnisse der Gardaseeregion sehr wohlschmeckend zu machen. Der Spargel aus Cavaion Veronese und Rivoli Veronese zergeht auf der Zunge, der Monte Baldo und das Ostufer liefern duftende schwarze und weiße Trüffel. Und der Honig schmeckt intensiver als anderswo. In Lazise findet im Herbst die nationale Honigmesse ›I Giorni del Miele‹ statt. 

Reise durch die Weinberge

Auch für den Weinanbau sind die Bedingun­gen am Gardasee ideal. Der rubinrote Bardolino vom südöstlichen Ufer ist die bekannteste Sorte. Es lohnt sich, das Geld für einen Superiore oder Classico mit DOC-Siegel auszugeben. Aromen von Kirsche, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere und Gewürzen versprechen höchsten Genuss. Übrigens, der Bardolino ist auch als Chiaretto, als Roséwein, ­erhältlich.
Nördlich von Verona liegt das Gebiet des Valpolicella. Seine Reben wachsen auf Böden vulkanischen Ursprungs, deswegen ist er gerbstoffreicher und schmeckt etwas kräftiger als der Bardolino.
Am Südufer, an den Hängen zwischen Desenzano und Peschiera, wird aus der Trebbianotraube der Lugana erzeugt. Der würzige leichte Weißwein von strohgelber bis grünlicher Farbe ist ein frischer Begleiter für Risotto, Kalbfleisch und Fischgerichte. Aus dem Valtenesi am Südwestufer kommt der leichte Rotwein Groppello, der mit seinem etwas erdigen Nachklang gefällt.