Fürst Pückler Parks in Muskau und Branitz - Meisterwerke der Gartenkunst:

Er war ein Lebenskünstler, dieser Hermann Fürst von Pückler-Muskau, und ein Genie der Landschaftsgestaltung. Seine Parks in Muskau und Branitz sind herausragende Meisterwerke der Gartenkunst.

Die Landschaftsgärten, die er schuf, zeigen Leichtigkeit des Natürlichen, Überwindung von Regeln und gleichzeitig ihre Beherrschung. Er löste sich von symmetrischen Konzepten der Vergangenheit, spielte mit Effekten von Licht und Schatten, Durchblick und Sichtbeziehung, wollte Natur in Szene setzen. Seine Ideen legte Fürst von Pückler-Muskau 1834 in der Abhandlung ­›Andeutungen über Landschaftsgärtnerei‹ dar – und er hat sie, als einer der führenden Landschaftsgestalter seiner Zeit, verwirklicht. 

Fürst Pückler Park Bad Muskau

1785 im Neuen Schloss zu Muskau geboren, wurde Hermann Internats­zögling in Bautzen und studierte später u.a. Jura. Als Leutnant in Dresden fiel er vor allem durch Skandale auf. 1804 bereiste er Europa, übernahm bald den Familienbesitz und wurde 1822 zum Fürsten erhoben. Auf einer Reise nach England 1814 hatten ihn die dortigen Garten- und Parkanlagen derart begeistert, dass er daran ging, den Muskauer Park neu zu gestalten. Er ließ 800 000 Bäume und 42 000 Büsche anpflanzen, er leitete die Neiße um und versetzte sogar ein ganzes Dorf. 
1817 heiratete der Gartenkünstler Lucie Hardenberg und ließ sich 1826, in Geldnöte geraten, auf dem Papier von ihr scheiden, um eine neue, ­lukrative Ehe eingehen zu können. Doch Hermanns Liebesbriefe an ­Lucie lassen keinen Zweifel, dass es sich um eine Scheidung nur zum Schein gehandelt hatte. 

Fürst Pücker liebte Landschaftsparks, Eis und weiße Hirsche

Er lebte auf großem Fuß, reiste u.a. in den Nahen Osten, war in Berliner Lokalen bekannt, fuhr gar Unter den Linden in einer von weißen Hirschen gezogenen Kutsche vor. Zu dieser Zeit kreierte ein Konditor in Berlin das Fürst-Pückler-Eis in den Farben des Hauses Pückler. 
1845 musste der Fürst den Stammsitz in Muskau verkaufen und zog sich nach Branitz bei Cottbus zurück. Hier begann er noch einmal mit einer Parkgestaltung nach englischem Vorbild – ein Meisterstück war das Er­gebnis. 1871 starb Pückler-Muskau. Seinem Wunsch gemäß wurde sein Herz in Säure aufgelöst. Seine übrigen sterblichen Reste wurden bei seiner ihm vorausgegangenen Frau Lucie in der Branitzer Seepyramide bestattet.