Reykholt steht ganz im Zeichen von Snorri Sturluson (1179-1241), dem wohl mächtigsten und berühmtesten Mann des isländischen Mittelalters. Zweimal war der Dichter (Snorra-Edda) und Politiker Gesetzessprecher im Althing, dem isländischen Parlament. Einen Großteil seines Lebens verbrachte er in Reykholt, dort wurde er auch ermordet.
Bei der Anfahrt auf die kleine Ortschaft im Nordwesten Islands fallen die neue Kirche und das moderne Gebäude Snorrastofa ins Auge. Es beherbergt ein Forschungszentrum und eine Ausstellung über Snorri, sein Leben und seine Zeit. Dahinter befindet sich die alte Schule mit Tagungsräumen und einem Snorri-Denkmal von Gustav Vigeland. Neben der kleinen Holzkirche von 1885/86 liegt der alte Friedhof mit der letzten Ruhestätte des Politikers. Seit mehreren Jahren finden in Reykholt Ausgrabungen statt, um Snorris Wohnhaus freizulegen. Von diesem gab es eine Verbindung zu einem Hot Pot, der Snorralaug. Es ist eines der wenigen Bäder aus historischer Zeit, das, wenn auch nicht im Urzustand, erhalten geblieben ist.