Das Hauptgebäude der Universität von Tartu beeindruckt mit seinem imposanten Säulenportikus. Der klassizistische Bau entstand 1804-09 nach Plänen des Architekten Johann Wilhelm Krause. Im Südflügel befindet sich das Kunstmuseum der Universität (Tartu Ülikooli kunstimuuseum) mit der größten Sammlung antiker Kunst in Estland. Gezeigt werden Gipsabgüsse der beudeutendsten Skulpturen der griechischen und römischen Antike. Die 1868 gestalteten Wände der Ausstellungsräume zeigen Malereien im pompeijanischen Stil. Aber nicht nur Abgüsse sind ausgestellt, es können auch originale Münzen, Vasen, Alltagsgeräte - und in einer gesonderten Mumienkammer - ägyptische Mumien gestaunt werden.
Auch wer einmal dem Philosophen Immanuel Kant (1724–1804) ins Gesicht blicken möchte ist hier richtig, denn das Museum besitzt ein von zwei Totenmaske des Denkers.
Über das Museum kann man auch Führungen durch alten Gebäudeteile buchen. Dabei geht es u.a. in die klassizistische Aula der Uni, der Wände und Säulen in reinstem Weiß erstrahlen, überfangen von einer rosafarbenen Decke, welche laut Architekt die Morgenröte darstellen soll. Auch zur Führung gehört der Studentenkarzer unter dem Dach des Geäudes, in der Studenten einst ihre Strafen absitzen mussten und dabei Sgrafitti an den Wänden hinterließen.