First Nations - kulturelle Vielfalt im Westen Kanadas

British Columbia ist die Heimat von einem Drittel aller Indianernationen Kanadas.

Im Westen Kanadas herrscht auch die größte kulturelle Vielfalt, allein sieben der elf india­nischen Sprachfamilien haben hier ihre Wurzeln. In den Provinzen British Columbia und Alberta leben rund 280000 Menschen mit indigener Herkunft. Für den Reisenden unsichtbar: Große Flächen British ­Columbias scheinen dem Staat zu ›gehören‹ (crown land), ältere Ansprüche aber haben die schon viel länger ansässigen Ureinwohner (aboriginal title). Im Gegensatz zu den ­anderen Landesteilen haben die Stämme in British Columbia niemals zuvor Verträge mit der Regierung geschlossen: So ist der Staat Kanada, aber auch die Provinz, hier stärker gefordert, Land- und Rohstoffeigentümerschaft zu klären. Laut Gesetz müssen sie dabei die Belange der First Nations berücksichtigen. 
Das war nicht immer so in British Columbia, aber seit den 1970er- Jahren dürfen auch die First ­Nations den obersten Gerichtshof Kanadas anrufen. Gestärkt durch den Constitution Act von 1982 haben seitdem einige Prozesse den Anspruch der Ureinwohner auf ihr Land bestätigt. 

Anspruch gestärkt

2008 gab es eine vermutlich bahnbrechende, da außergerichtliche Entscheidung: Ein Projekt der Kemess North Mine wurde von Kanada und der Provinz British Columbia als »nicht im öffentlichen Interesse liegend« abgelehnt. Die Gesellschaft wollte einen den Tse Keh Nay and Gitxsan heiligen See in ihrem Gebiet mit giftigem Abraum auffüllen.

British Columbia