Normannische Küche: Essen wie Gott in Frankreich

Die drei großen C der Normandie, Camembert, Cidre und Calvados, sind beileibe nicht die einzigen Spezialitäten der Region – nur für Vegetarier sind es hier magere Zeiten.

Die normannische Küche ist alles andere als einseitig. Neben Kalb, Ente, Lamm, Würsten, Schinken und Käse gibt es auch viel Fisch und Meeresfrüchte.
Typische Vorspeisen sind ein gebackener Camembert, eine deftige Paté vom Schwein oder von der Ente, eine Assiette de Charcuterie, eine Wurstplatte, Cotentin-Schinken, eine Assiette de Crudité, Salat-­Gemüseplatte, Krabben aus Honfleur, Langustinen, Muscheln, und nicht zu vergessen frische Austern. 

Muscheln und Kuttelwurst

An der Küste als Haupt­speise beliebt ist eine Blanquette (Ragout) von Jakobsmuscheln in einer Butter-Calvados-Sauce oder Scholle in brauner Butter. Hervorragend sind auch Rochenflügel mit Kapern oder eine Marmite, ein Fischtopf. Die Spezialität der Westküste des Cotentin ist Hummer von den Chausey-Inseln, die des Mont-Saint-Michel ist Salzlamm. 
Im Inland sehen die Hauptspeisen anders aus. Die Andouille, Kuttelwurst aus Vire oder Alençon, gehört wie Tripes, Innereien, zu den Spezialitäten, letztere als Tripes à la mode de Caen besonders in der Region Caen. 
Ente mit Cidre aus dem Seine-Tal, Schweine- oder Kalbskoteletts, Hähnchen aus dem Pays d’Auge mit Sahne und Calvados oder Kaninchen lauten die kulinarischen Alternativen. 

Cidre und Wein

Zu fast allem schmeckt ein Cidre, ein Apfelwein. Man wählt zwischen doux (lieblich), brut (trocken) und mousseux (schäumend). Wein wird in der Normandie nicht angebaut, doch die angrenzenden Weingebiete der Loire liefern einen Muscadet zu den Aus­tern sowie Rot- und Weißweine zu Fleisch- oder Fischgerichten.

Käse und Calvados

Ein Kuhkäse leitet als Zwischengang zum Dessert über. Wer keinen Platz mehr im Magen hat, greift auf ein bewährtes Hausmittel zurück: ein Glas Calvados, Apfelschnaps mit 40 bis 45 Prozent Alkoholgehalt. 

Apfelkuchen

Auch beim Nachtisch dreht sich in der Apfelregion Normandie vieles um Äpfel. Klassisch ist die Tarte aux Pommes, Apfelkuchen mit einem dünnen Mürbeteig, dazu gibt es einen Schlag Crème fraîche und eine Kugel Vanilleeis. Aber auch eine süße Crêpe oder eingelegte Birnen mit Zimt sind als Dessert beliebt. 
Zum abschließenden Kaffee mundet ein weiteres Gläschen Calvados als Digestif, und somit hätte dann auch das üppigste normannische Mahl seinen runden Abschluss gefunden.

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