Hinter Klostermauern: Damenstifte in der Lüneburger Heide
Besonderer Charme und Zauber umgeben die alten Klöster der Lüneburger Heide wie Lüneburg, Wienhausen, Ebstorf, Medingen, Isenhagen und Walsrode. Mit ihren Kunstschätzen wurden sie in der Reformation zu evangelischen Damenstiften.
Vor über 1000 Jahren wurde in Walsrode das erste Heidekloster gegründet. Als sich im 16. Jh. in Norddeutschland die Reformation durchsetzte, schlossen viele Abteien ihre Pforten für immer.
Evangelische Damenstifte der Lüneburger Heide
In der Lüneburger Heide aber vollzog sich der Wandel behutsam. Die Klöster behielten die meisten ihrer Kunstschätze. Statt Mönchen und Nonnen zogen nun unverheiratete Töchter adliger evangelischer Familien ein, um versorgt zu sein. Seit nunmehr 500 Jahren wohnen evangelische Stiftsdamen darin, denen ihre Traditionen am Herzen liegen. Heute müssen die Konventualinnen genannten Damen, die hier in modernen Wohnungen leben, nicht mehr von Adel sein. Sie sind gehalten, Gästen ihr Kloster zu zeigen. Die Abteien von Ebstorf, Medingen, Isenhagen und Walsrode, allesamt Kleinode der Baukunst, lohnen jede für sich einen Besuch.
Lüneburg und Wienhausen
Kloster Lüne in Lüneburg mit seinem noch fließenden Brunnen und den Wandmalereien im Refektorium zeigt im Klostermuseum feine Weißstickereien des 13./14. Jh.
Wienhausen, südöstlich von Celle gelegen, hat jenseits seiner streng und klar geformten Fassade wunderbare Gärten und zwei Wassermühlen zu bieten. Wandmalereien (um 1335) schildern in über 100 Szenen biblisches Geschehen. Ein wahrer Schatz ist auch der Fundus gotischer Bildteppiche, die zwischen 1300 und 1480 hier entstanden. Sie erzählen mittelalterliche Legenden wie die Geschichte von Tristan und Isolde.