Die Ruinen der Burg (Vár), die mit ihren fast vollständig erhaltenen Befestigungsmauern über die Stadt wacht, bieten einen Panoramablick über Eger mit ihren insgesamt sieben Klosterbauten und zwölf Kirchen und erinnern der Vergangenheit.
Die Festung wurde zur Verteidigung gegen einen befürchteten Mongolenangriff errichtet, wie man ihn schon einmal 1241 erlebt hatte. Ein Bollwerk war sie dann 1552 gegen die Türken, die die Burg einen knappen Monat lang belagert hielten. Einer kleinen Garnison unter István Dobó mit nur wenigen Soldaten und den Frauen von Eger, die fleißig heißes Öl auf die Angreifer gossen, gelang die Abwehr der wiederholten Attacken. Sie sorgten für die erste große Niederlage der Türken.
Erst im 18. Jh. schleiften die Habsburger die Anlage, um sie für ungarische Aufständische unbrauchbar zu machen.
Im später wieder aufgebauten gotischen Bischofpalast erzählt heute das Dobó-István-Museum Stadt- und Burggeschichte. In der Daueraustellung werden die Geschichte der Burg, das unterirdische Festungssystem und die mittelalterlichen Folterinstrumente dargestellt. In der Bildergalerie hängen niederländische, italienische und ungarische Gemälde des 16.-19. Jh.
Auf dem Burggelände finden regelmäßig historische Feste statt. Anfang August sind dies Burgfestspiele mit Ritterkampfspielen, alten Handwerken. Als Höhepunkt werden Szenen der Schlacht von 1552 nachgespielt.