Am Fuß des Tafelberges Herðubreið erblüht die Oase Herðubreiðarlindir. Der Fluss Lindaá, der am Rand des Ódáðahraun entspringt, sorgt für eine geradezu üppige Vegetation inmitten der trostlosen Lavawüste. Über 100 Pflanzenarten gedeihen hier, u.a. die hohe Engelwurzstaude, das arktische Weidenröschen und sogar eine Orchideenart, die nördliche Waldhyanzinthe. Die Oase ist zugleich Tummelplatz für Vögel. Seit 1974 gehört das Herðubreiðarlindir zu einem Naturschutzgebiet.
Durch das Grün führen mehrere markierte Wanderwege, z.B. entlang des Flusses oder zu sehr schönen Stricklavaplatten, die wie nebeneinander angeordnete dicke Taue wirken.
Interessant ist eine kleine Höhle, die dem legendären isländischen Outlaw Fjalla Eyvindur im Winter 1774/75 als Schutz gedient haben soll. Gelebt hat er von Pflanzen und der kleinen Quelle im Unterschlupf. Nachdem Eyvindur 1760 wegen Diebstahls verurteilt wurde, floh er mit seiner Frau in das Ódáðahraun und lebte 20 Jahre in dieser unwirtlichen Natur.