Über der Elbe thront Schlosses Hartenfels, ein bedeutendes Bauwerk der deutschen Frührenaissance. 1480–1547 Residenz der sächsischen Kurfürsten, ist das Schloss heute Sitz des Landratsamtes Nordsachsen und renommierter Rahmen für Ausstellungen.
Das Schloss besteht aus einer Vierflügelanlage mit Innenhof. Dort staunt man über den großen ›Wendelstein‹, den kühn konstruierten 1533-37 errichteten, 28,2 m hohen Treppenturm mit Treppenspirale ohne mittleren Stützpfeiler. Dieses Meisterstück der Renaissance diente vorangig der fürstlichen Repräsentation.
Am elbseitigen Flügel entfaltet sich von einer Säule getragen der Schöne Erker, der sich über zwei Etagen erstreckt und mit einer reichen Ornamentik geschmückt ist. Die Räume dahinter bewohnte einst Kurfürst Johann Friedrich.
Äußerlich nur an den sakralen Elementen der Reliefs am Portal als Kirche zu erkennen, ist die Schlosskirche der erste protestantische Kirchenneubau Deutschlands. Luther weihte sie 1544 zur ersten protestantischen Kirche im Reich.
Im Lapidarium, dem historischen Gewölbe unterhalb der Schlosskirche, sind Bildhauer- und Steinmetzarbeiten zu sehen.
Von der Aussichtsplattform des Hausmannsturms reicht der Blick über die Stadt und weit über die Elbaue.
Das Haupttor zur Altstadt führt mit einer Brücke über den Bärengraben, in dem seit 1425 Bären gehalten werden.