Die Peter-und-Paul-Kirche (Kościół Świętych Apostołów Piotra i Pawła) war die Kirche des Kloster St. Peter und Paul der Chorherren vom Heiligen Grab. In Neiße war der Orden seit 1239 ansässig und seine Mitglieder, die "Kreuzherren mit dem doppelten roten Kreuz" wurden in Neiße kurz Kreuzherren genannt. Dieser 1114 in Jerusalem gegründetet Kanonikerorden verehrte das Heilige Kreuz und das Grab des Herren und widmete sich vor allem der Krankenpflege. Das Kloster wurde in der Säkularisation 1810 aufgehoben, sein Gotteshaus wurde der Pfarrgemeinde zugeschlagen.
Die 1720-30 gebaute als Stiftskirche der Kreuzherren mit ihrer weit sichtbaren Doppelturmfassade wurde nach dem Vorbild von St. Niklas auf der Prager Kleinseite, dem Dientzenhoferbau errichtet. Sie besitzt eine reiche Barockausstattung, die illusionistischen Deckenmalereien schufen 1730 die Brüder Christoph Thomas und Felix Anton Scheffler (1701-60). In ihren Deckenfresken dreht es sich um die Geschichte des Hl. Kreuzes und das Grab Christi.