Der polnische Großkanzler Jan Zamoyski beauftragte 1578 Bernardo Morando aus Padua mit dem Bau der befestigten Residenzstadt Zamość – eine der wenigen Idealstädte der Renaissance, die verwirklicht wurden. Auf dem 100 x 100 m großen Marktplatz (Rynek Wielki) ragt das um 1600 errichtete Rathaus (Ratusz) mit seinem 52 m hohen Turm empor. Die Flügeltreppe wurde 1768 ergänzt. Die schönsten der Arkadenhäuser am Platz, jene mit drei Geschossen und dekorativen Giebelverblendungen, errichteten armenische Kaufleute im 17. Jh.
Im Haus mit dem Stuckrelief des Erzengels Gabriel ist das Regionalmuseum (Muzeum Zamojskie) untergebracht. Im Nachbarhaus wurde am 5. März 1871 Rosa Luxemburg geboren, die Marxistin und Weggefährtin Karl Liebknechts, die 1919 in Berlin ermordet wurde.
Die Kollegiatskirche, 1587–1630 nach Entwürfen Morandos erbaut, fasziniert mit ihrer venezianisch-manieristischen Ausstattung.
Seit 1992 steht die Altstadt mit ihrem herausragendem Renaissanceensemble auf der UNESCO-Welterbeliste.