Spanische Hofreitschule

Im Herzen der Wiener Hofburg öffnet sich ein Ort, an dem jahrhundertealte Reitkunst lebendig geblieben ist. In der Spanischen Hofreitschule erleben Besucherinnen und Besucher im großen säulen geschmückten Reitsaal ein Schauspiel von besonderer Harmonie, dargeboten von den weißen Lipizzanern mit ihrer seidigen Mähne und der edel geschwungenen Halslinie. Bei den Vorführungen zeigen sie die beeindruckenden Künste der Hohen Schule.

Die Reitkunst der Spanischen Hofreitschule

Die Spanische Hofreitschule geht auf das Jahr 1565 zurück, als in der Nähe der Hofburg der erste Turnierreitplatz angelegt wurde. Wenige Jahre später ließ Erzherzog Karl II. von Innerösterreich Pferde aus Spanien importieren, um auf dem Gestüt Lipizza (heute Lipica in Slowenien) besonders edle Reittiere für den Wiener Hof zu züchten. Aus diesen ging die Rasse der Lipizzaner hervor. Im 18. Jahrhundert wurde von Kaiser Karl VI. die heutige Winterreitschule in der Hofburg angelegt. In dieser konnten die Hengste ganzjährig ausgebildet und trainiert werden. Die Spanische Hofreitschule überlebte das Ende der Monarchie und den Zweiten Weltkrieg und ist heute einer der schönsten Reisetipps für Fans der gehobenen Reitkunst.

Die Vorführungen in der Spanischen Hofreitschule

Die Vorführungen, oft „Ballett der weißen Hengste“ genannt, dauern zwischen circa 45 bis 90 Minuten. Wenn die temperamentvollen Junghengste ihre ersten Lektionen zeigen oder die erfahrenen Schulhengste in der Quadrille eindrucksvolle Formationen bilden, wird die jahrhundertealte Reitkunst der Hofreitschule greifbar. Ebenso ist es möglich, bei der Morgenarbeit in der Winterreitschule zuzusehen. Auch bei dieser können Pferdefans die Lipizzaner in Aktion beobachten. Es handelt sich jedoch nicht um eine choreografierte Show, sondern um Training, bei dem auch mal etwas nicht so perfekt gelingen kann.