Das Gros der Touristen umfährt den Morvan auf dem Weg von Basilika zu Basilika. Selbst im Sommer ist er kein überlaufenes Reiseziel - dafür entspricht die Landschaft mit Gipfeln bis 900 m wohl zu wenig einem Gebirgs-Klischee. Doch der Morvan ist von herb-faszinierender Schönheit: wald-, wiesen- und wasserreich, mit Stauseen, Wildbächen und Gebirgspfaden. Ein Paradies für Wanderer, Angler und Kanuten. 1970 wurden 173 000 ha der grünen Berglandschaft zum Naturschutzgebiet erklärt, der Parc Naturel Régional du Morvan gegründet. Es gibt dort dramatische Felsen, Wasserfälle, Seen und sogar eine Schlucht (Gorges de Canche). Im »Maison du Parc« in St-Brisson ist neben einer Bibliothek das Musée de la Résistance zum Widerstand im Morvan während der deutschen Besatzung 1940-44 untergebracht.
Am schönsten ist es, den Morvan, der von mehreren großen Wegen (GR = Grande Randonnée) durchzogen wird, zu Fuß zu erkunden. Der Gebirgszug lässt sich auf einer großen Tour in zehn bis zwölf Tagen durchwandern (220 km, Übernachtung in den Gîtes d'étape). Zum höchsten Morvangipfel Haut-Folin (902 m) gibt es eine Tour vom Weiher Etang de Préperny aus (Parkplatz, hin und zurück ca. zwei Stunden). Etwas länger dauert die Rundum-Wanderung durch den schönen Uferwald des Stausees Lac des Settons. Man startet in Les Settons oder Chevigny (Parkplätze) und kommt nach rund vier Stunden wieder dort an. Die sechs Seen und zahllosen Wildbäche des Morvan sind für Segler, Angler und Kajakfahrer die beste Adresse des Burgunds für Wassersportler. Der Lac des Settons hat von allen das beste Sportangebot (Kanu, Segeln, Wasserski, Surfen). Im Nordmorvan gibt es viele Reitzentren (St-Germain-des-Champs, Foissy-les-Vézelay, La Chaume aux Renards).