Bauwerke

Portella della Ginestra

Monreale
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Ein großer Parkplatz sowie ein Feld mit grob behauenen Steinen und Inschriften empfangen heute die Reisenden an der SP 34. Am 1. Mai 1947 versammelten sich hier die Bauern der umliegenden Dörfer Piana degli Albanesi, S. Giuseppe Jato und S. Cipirello mit ihren Frauen und Kindern, um den Tag der Arbeit zu feiern. An einem Hang, etwas unterhalb einer Felsnase sollte die Feier stattfinden. Doch wurde diese jäh unterbrochen, als Unbekannte das Feuer auf die Menschen eröffneten und elf Personen getötet wurden. Das Blutbad an diesem Ort brannte sich tief ins kollektive Gedächtnis ein. Wer die Täter waren, wurde nie abschließend geklärt. Die Stele, die heute auf dem Gelände steht, wo regelmäßig Gedenkfeiern stattfinden, sagt: ›Hier ging das Blei der Mafia und der Großgrundbesitzer nieder, um den Kampf der Bauern gegen die feudale Ordnung abzuwürgen.

Bald stand eine schillernde Figur in Verdacht: Salvatore Giuliano, der bekannteste Mafioso Siziliens. Seit 1943 auf dem Schwarzmarkt aktiv, setzte er sich für die Unabhängigkeit Siziliens ein und soll sogar vorgeschlagen haben, Sizilien zu einem weiteren Staat der USA zu machen.

Die Bande von Giuliano arbeitete alsbald für die Mafia und lebte von Entführungen und Erpressungen. Doch von vielen wird er bis heute verehrt und als eine Art Robin Hood Siziliens angesehen – niemals hätte er das Feuer auf unbewaffnete Bauern und ihre Familien eröffnet, so seine Bewunderer. 1950 fand er selbst ein gewaltsames und ebenso ungeklärtes Ende.

 

Text: Mit freundlicher Genehmigung des Verlags GRÄFE UND UNZER

Kontakt

Piana degli Albanesi, SP34
90046 Monreale, Italien
Jährliche Gedenkfeier am 1. Mai.

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