Lorsch war im Mittelalter ein Zentrum von Macht und Gelehrsamkeit, wovon die Überreste eines großen Klosterareals zeugen, die zum UNESCO-Welterbe gehören. Das am besten erhaltene Gebäude ist die Königshalle. Die Bedeutung dieses Bauwerks ist bis heute nicht endgültig geklärt, man vermutet eine Art Triumph- oder Begrüßungstor, daher der Name. Die dreitorige Halle mit ihren roten Intarsien, den Halbsäulen und Pilastern stammt aus spätkarolingischer Zeit und wurde vermutlich Mitte des 9. Jh. unter Ludwig dem Deutschen errichtet. Damit ist sie das älteste erhaltene Bauwerk aus nachrömischer Zeit in Deutschland.
In der Klosterkirche aus romanischer Zeit, von der nur noch ein kleiner Teil des Langhauses aufrecht steht, ist in einem Steinsarkophag ein unbekannter Edelmann bestattet - möglicherweise Siegfried.
Gegenüber der Königshalle widmet sich das Museumszentrum Lorsch der Klostergeschichte. Außerdem gibt es den Kräutergarten zum Lorscher Arzneibuch, Teile der mächtigen Klostermauer und das Schaudepot in der Zehntscheune, welches Grabungsfunde präsentiert. Ein Stück weiter weg liegt Altenmünster, von dem ersten, im 8. jh. gegründeten Kloster sind noch die Umrisse der Grundmauern zu erkennen. Das nahe Freilichtlabor Laurescham ist der originalgroße Nachbau eines karolingischen Zentralhofes aus dem 8./9. Jh.