Baltikum
Highlights & Sehenswertes
Wissenswertes zum Baltikum
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Baltikum zur Eingliederung in die Sowjetunion gezwungen. Trotz der sowjetischen Zugehörigkeit bewahrten sich die Länder ihre eigenen Traditionen. Durch die Einwanderungspolitik, den offenen Charme und die Historie präsentieren sich die kleinen baltischen Länder mit einer großen ethnischen Vielfalt.
Wie im restlichen Nordeuropa kommen Naturfreundinnen und Naturfreunde im Baltikum auf ihre Kosten. Lettland ist mit seinen 12.000 Flüssen und den mehr als 2.000 Seen ein Paradies für alle, die Wasser lieben. Unangefochtene Nummer eins ist der Gauja, der längste Fluss Lettlands. Estland wird dagegen zu rund 50 % von Wald bedeckt. Hier sind Luchse und Wölfe, aber auch Braunbären heimisch.
Wer mit ADAC Maps oder einer Straßenkarte das Baltikum entdecken möchte, reist am besten mit dem eigenen Auto an. Die Reedereien DFDS und Stena Line fahren beispielsweise von Kiel nach Klaipeda. Das Auto kann auf der Fähre mitgenommen werden. Stena Line bedient die Strecke von Travemünde nach Liepaja.
Während der Südosten des Baltikums durch Wälder und Seen geprägt wird, präsentiert sich im Westen die Ostseeküste. Hier warten beeindruckende Strände darauf, entdeckt zu werden. Zu den schönsten gehören die Strände von Nida und Juodkrantė in der Kurischen Nehrung. Die UNESCO hat die Dünenlandschaft, die sich hier entlang der Ostsee über 100 km erstreckt, zum Weltkulturerbe erklärt. Auch im lettischen Liepaja gibt es mit dem Liepaja Beach einen traumhaften Sandstrand. Direkt dahinter erstreckt sich der Strandpark.
Haapsalu und Saaremaa sind auf der Baltikum-Karte zunächst unscheinbar, gehören aber zu den Naturschätzen Estlands. Happsalu genießt als Lagunenstadt einen besonderen Stellenwert und ist als Kurort anerkannt. Die Insel Saaremaa beheimatet auf 2.672 km² insgesamt 35 Orchideenarten. In Litauen lohn sicht der Besuch des Aukstaitija Nationalparks, in dem neben ursprünglicher Natur auch Spuren steinzeitlicher Siedlungen entdeckt werden können.
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Baltische Küche: deftige Hausmannskost, die satt macht
An der Küste zwischen Narva und Klaipėda ist Seefisch wesentlicher Nahrungsbestandteil, im Landesinneren hingegen Süßwasserfisch. Auch die Liebe zum deftigen Schwarzbrot eint die Länder. Es wird für Brotsuppen und Roggenbrot-Pudding verwendet. Fast immer gehören zu einer warmen Mahlzeit Kartoffeln als Beilage, in allen möglichen Variationen. Von Juli bis September bereichern darüber hinaus Pilze und Beeren den Speisezettel. Estnischer Kilu In Estland isst man Pirukad genannte Teigtaschen mit Fleisch und Gemüse, Zander und Rossolye, eingelegten Hering mit Roter Bete. Der gewürzte Kilu ist ein kleiner Strömling oder Ostseehering und eine estnische Nationalspeise. Im Süden wird gerne Mulgi puder pekikastmega serviert, ein sättigender Kartoffelbrei mit Schinkensud. Bestellt man Mulgi kapsad, dann wird Schweinefleisch mit Sauerkraut und Kartoffeln serviert. Als Nachtisch gibt es Lumepallid, ›Schneebälle‹ aus geschäumtem Eiweiß, oder Quarkkuchen mit Rosinen. Lettische Pelekie zirni Typische Gerichte Lettlands sind Piragi, Hefeteigtaschen, die mit Speck und Zwiebeln, Pilzen oder Kohl gefüllt sind. Pelekie zirni sind Erbsen mit Speck, und Silke kažoka ist Hering mit Kartoffeln, Eiern, Dill und Sauerrahm. Auf allen Speisekarten findet sich Rasols, ein mit Roter Bete und Karotten verfeinerter Kartoffelsalat. Skabenu zupa, die Sauerkrautsuppe mit gekochtem Schweinefleisch, Kartoffeln, hartgekochten Eiern, Graupen, Zwiebeln und saurer Sahne, ist so nahrhaft, dass sie als Hauptgang gegessen wird. Debessmanna, die Himmelsspeise, ist luftig aufgeschlagenes Moosbeeren-Gries-Dessert mit kalter Milch serviert. Litauischer Šaltibaršciai Auf Litauens Speisekarte stehen die geräucherte Presswurst namens Skilandis und Šaltibaršciai, eine kalt servierte Suppe aus Roter Bete mit warmen Kartoffeln. Zudem gibt es Bulviniai blynai, Kartoffelpuffer mit Rahm, sowie Vdarai, das sind mit Graupen oder Kartoffeln gefüllte Würste. Cepelinai sind längliche Kartoffelklöße mit Hackfleischfüllung, deren Name übrigens vom Begriff Zeppelin abgeleitet worden ist. Zum Dessert reicht man karamellisiertes Schwarzbrot mit Preiselbeermarmelade und Schlagsahne, frischen Weichkäse mit Honig oder eine Art Baumkuchen namens Šakotis. Von Spitzenrestaurants abgesehen, die internationale Küche servieren, ist die regionale Küche preisgünstig. Auf dem Land wird man in der Regel sogar für noch weniger Geld satt.Beliebte Regionen und Orte
Häufig gestellte Fragen
Wer sich mit Landkarte und Auto auf eine Reise durch das Baltikum begibt, sollte außerorts die Geschwindigkeitsbegrenzung beachten. Sie beträgt nur 90 km/h. Auf der Autobahn sind maximal 110 km/h erlaubt.
Regional gibt es große sprachliche Unterschiede im Baltikum. Neben Lettisch ist aber auch Englisch stark vertreten. Die meisten Menschen sprechen Englisch, sodass eine Verständigung ohne Probleme möglich ist.
Ab dem Frühjahr lassen die Regentage im Baltikum spürbar nach, sodass hier bereits ein Aufenthalt empfehlenswert ist. Im Sommer begeistern zwei der baltischen Länder mit warmen Durchschnittstemperaturen von 20 °C. Eine Ausnahme bildet Litauen, wo im Sommer häufiger bis zu 30 °C erreicht werden.
Vom Mittelalter bis etwa zum Beginn der sogenannten Neuzeit wurde ein Teil auf der Baltikum-Karte als Livland bezeichnet. Dazu gehörten vor allem das heutige Lettland und Estland. Es war schon im 13. Jahrhundert dicht besiedelt.
Eine Reise ins Baltikum ist, auch dank der Zugehörigkeit zur Eurozone, unkompliziert. In allen drei Ländern kann mittlerweile bequem mit dem Euro gezahlt werden.