Golf von Mexiko

Seaside präsentiert sich als perfektes Kleinstadt-Idyll, wenn es auch leicht steril wirken mag. Hinter weißen Zäunen stehen pastellfarbene Holzhäuser, Fahrradwege durchziehen den Ort. Hier verwirklichten Architekten ihre Vorstellung von einer Kleinstadt, in der nicht jeder Weg mit dem Auto zurückgelegt werden sollte. Der Grayton Beach State Park etwas westlich der Planstadt bezaubert mit fantastischen weißen Sandstränden und Dünen.

Wie an einer Perlenkette aufgereiht liegen die Florida Keys vor der Südspitze Floridas. Den Auftakt der aus über 800 Eilanden bestehenden Inselgruppe macht Virginia Key direkt vor dem Festland, den Abschluss bilden nach über 300 km die unbewohnten Dry Tortugas. Entlang der Inselnküsten erstrecken sich wahre Traumstrände, in den Gewässern davor können Taucher eine einzigartige Unterwasserwelt erkunden. Spektakuläre Sonnenuntergänge schließlich erwarten den Besucher in den Abendstunden. Vom Festland aus führt der Hwy. 1, der Overseas Highway, über 180 km und 42 Brücken nach Key West. Auf den Keys werden Adressen und Entfernungen mit Mile Markers (MM) bezeichnet, die die Entfernung von Key West angeben.

Die Busch Gardens sind eine Mischung aus Zoo und Vergnügungspark. Der Serengeti Express fährt vorbei an einer von Löwen, Giraffen und Elefanten bevölkerten afrikanischen Savannenlandschaft, mehrere Achterbahnen sorgen für extremes Schwindelgefühl.

Berühmt ist die lang gestreckte Nehrungsinsel Sanibel, Teil einer Inselkette vor Fort Myers im Golf von Mexiko, für seine Muscheln. Die besten Sammelstellen sind Bowmans Beach und die Meerenge Blind Pass. Da ihre Schalen sehr scharfkantig sind, sollten Spaziergänger Badeschuhe tragen. Besonders schöne Muscheln wurden im Bailey-Matthews Shell Museum zusammengetragen. Im Juli und August legen die sehr seltenen - und bis zu 150 kg schweren - Loggerhead- und Leatherback-Schildkröten ihre Eier an der Küste von Sanibel ab. Beim Besuch der Strände sollte man auf sie Rücksicht nehmen. Ein Drittel von Sanibel Island, wohin vom Festland ein befahrbarer Damm führt, gehört zum J.N. ›Ding‹ Darling National Wildlife Refuge, das das Ökosystem der Mangroven schützt. 

400 m weit reicht die St. Petersburgs Pier in die Tampa Bay. An ihrem Ende findet man auf verschiedenen Ebenen drei Lokale mit einem atemberaubenden Blick auf die Bay und die Stadt. Der neue Pier District mit Freizeitangeboten und Grünflächen entstand bis 2020.

Das Florida Aquarium macht mit Flora und Fauna in Floridas Gewässern vertraut. Unter einem riesigen Glasdach gedeihen Bäume wie im tropischen Marschland der Everglades. Zwischen dem Grün verstecken sich Schildkröten, und Süßwasserfische schwimmen im seichten Wasser. In Aquarien wurden die Unterwasserwelt der Mangrovenwälder entlang der Küsten Floridas und Korallenriffe nachgestaltet.

Auf Big Pine Key leben die kaum 1 m großen Key Deers. Beim MM 31,5 befindet sich das für diese seltene Hirschart ausgewiesene National Key Deer Refuge.

Das ›neue‹ State Capitol ist ein Art-Déco-Bau von 1932. 137 m ragt sein Turm über einem breiten Sockel in den Himmel. Damit ist es der höchste Parlamentssitz der USA. In die Stufen zum Haupteingang sind die Namen aller US-Staaten eingraviert. Vom obersten Stockwerk blicken reliefierte, engelsgleiche Wesen über die Stadt. Das Observation Deck bietet eine fantastische Aussicht!

Das 1849 errichtete Old State Capitol gleicht einer mittelalterlichen Festung. Im Inneren erinnert das frühere Parlamentsgebäude an eine gotische Kathedrale: Schlanke Bündelpfeiler tragen die Decken, in den Sitzungssaal fällt das Tageslicht durch mit Glasmalerei geschmückte Fenster. Eine Ausstellung macht mit der Geschichte Louisianas vertraut.

Inmitten eines üppigen Gartens steht das 1840 im Greek-Revival-Stil errichtete Houmas House. Es besticht mit Walmdach, Belvedere, umlaufender Veranda, Balkon und Kolossalsäulen, die das Dach stützen. Das Gebäude gründet, wie in dieser hochwassergefährdeten Region üblich, auf Pfählen. Eingerichtet ist es im Stil des 19. Jh.

Eines der ältesten Plantagenhäuser am unteren Mississippi ist die Destrehan Plantation von 1787 vor den Toren von New Orleans. Laiendarsteller zeigen in den Innenräumen alte Arbeitstechniken wie das Färben mit Indigo, das Schreinern und Kerzenziehen. Auch am offenen Feuer wird gekocht.

Der Zeit der Wrackplünderer widmet sich das Shipwreck Museum. Von seinem Turm reicht der Blick weit über das Zentrum von Key West hinweg auf das blaue Meer.

Mehr als 4,5 Mrd. l Wasser pro Tag sprudeln aus dem 55 m tiefen Quelltopf der Wakulla Springs empor. Wakulla heißt in der Sprache der Seminolen ›seltsames Wasser‹. Die Riverboat Cruise besucht Schildkröten, Reiher und Alligatoren.

Das Ringling Museum of Art ist das Vermächtnis John Ringlings, des größten Zirkus-Impressarios in der Geschichte der USA. Als Besitzer des Ringling Brothers, Barnum & Bailey Circus verdiente er ein Vermögen - und investierte es in den Erwerb europäischer Kunstwerke von Rubens über Van Dyck bis Velázquez. Gezeigt werden diese Pretiosen in einem venezianisch anmutenden Prachtbau.

Im weltgrößten Luftfahrtmuseum in Pensacola sind rund 150 Kampfflugzeuge und Hubschrauber versammelt. Besucher dürfen sich in Simulatoren am Überschallflug versuchen oder im Kino mit Riesenleinwand über Amerika hinwegrasen. An ausgewählten Tagen übt die Kunstfliegerstaffel Blue Angels ihre Formationsflüge. Nach einem Anschlag 2018 müssen ausländische Besucher aus Sicherheitsgründen bestimmte Formalitäten im Vorfeld erfüllen, siehe dazu Website.

Einige Kilometer abseits des US 90 liegt Avery Island, wo auch die Tabascosoßen-Fabrik der McIlhenny Company steht. Nahe des Werksareals erstrecken sich die Jungle Gardens. Diesen Botanischen Garten ließ Edward Avery McIlhenny (1872-1949) anlegen, der ab 1898 Präsident der Tabasco-Company, gleichzeitig auch Hobbyornithologe und Arktisforscher war. Verschiedenste Kamelien, Azaleen und Iris gedeihen hier. In den Lagunen und auf den Feuchtwiesen des Parks leben unzählige Vögel. Für den gefährdeten Schmuckreiher hatte er hier bereits 1895 das Vogelschutzgebiet Bird City gegründet.

Bitte beachten: diese Einrichtung ist dauerhaft geschlossen. Ein ausgesprochen originelles Herrenhaus ist die 1856 vollendete San Francisco Plantation. Mit ihrem als Steamboat Gothic bezeichneten Baustil erinnert sie an einen Mississippidampfer. Zur Zeit ist das Haus geschlossen, eine Wiedereröffnung ist unsicher.

Vor der Küste Pensacolas erstrecken sich die Gulf Islands. Ihre blütenweißen Strände laden zu ausgedehnten Strandspaziergängen ein.

Im Museumsdorf Vermilionville führen historisch gekleidete ›Bewohner‹ die Kultur der Kreolen und Cajuns im Südlouisiana des 18. und 19. Jh. vor Augen. Neben traditionellen Handwerkstechniken lernt man typische Speisen, die Musik und Tänze der Region kennen.

Die Bedeutung Mobiles als Militärstützpunkt verdeutlicht ein zum Museum umfunktioniertes Schlachtschiff aus dem Zweiten Weltkrieg, die USS Alabama. Auch eines der wendigen Patrouillenboote, mit denen die US Army in den 1960er-Jahren Vietnams Flüsse kontrollierte, ist zu sehen.

Im Botanischen Garten von Naples blühen exotische Pflanzen aus der Karibik, aus Asien, Brasilien und Florida. Es gibt einen Orchideen- und einen Wassergarten. Kinder durchstreifen das Schmetterlingshaus.

Im Aquarium of the Americas geht es um die Unterwasserwelt Nord- und Südamerikas, insbesondere des Amazonas und des Mississippi. Ein Glastunnel führt durch authentisch nachgebaute Wasserwelten.

Nur eine schmale Meerenge, der Blind Pass, trennt Sanibel von Captiva Island, das Teil einer Inselkette vor Fort Myers im Golf von Mexiko ist. Unmittelbar jenseits der Brücke über den Pass erstreckt sich ein weiter Badestrand. Nette Restaurants gibt es im Norden der schmalen Nehrungsinsel.