Aus dem im 14. Jh. gegründeten pommerschen Ort hat sich Bydgoszcz (Bromberg) zu einer von zwei Hauptstädten der Woiwodschaft Kujawien-Pommern (województwo kujawsko-pomorskie) mit fast 350 000 Einwohnern zu einem großen Industriezentrum und einer bedeutenden Handelsmetropole entwickelt. Scheinbar endlos ziehen Fabrikhallen und Industriegebäude auf dem Weg stadteinwärts vorbei, so dass die beschauliche Atmosphäre der Altstadt überrascht.
Geprägt hat die Stadt auch ihre Lage an der Mündung der Brda (Brahe) in die Wisła (Weichsel). Blickfang vom Ufer der Brda (Braha) aus sind große Getreidespeicher (Ulica Grodzka), die heute als Kunstgalerien dienen.
Auch das Regionalmuseum nutzt die historischen Speichergebäude wie den Weiße Speicher und einige seiner Nebengebäude an der ul. Mennica auf der Wyspa Młyńska (Mühleninsel). Der 1780 gebaute Weiße Speicher beherbergt heute die archäologische Abteilung und dazu kommt noch eine Münzsammlung des Regionalmuseums in einem Nebengebäude. Auch die historischen Gebäude der Młyny Rothera (Rothermühlen) vom Anfang des 19. Jh. wurden seit 2018 modernisiert. Hier entsteht mit Museen, Ausstellungsflächen und einem Koferezsaal ein neues kulturelles Zentrum. Von der Mühleninsel geht der Blick auch zu dem 2006 eröffneten Opernhaus, der Opera Nova, am Nordufer der Brda.
Südlich der Brda breitet sich die Altstadt aus. Den Alten Marktplatzes (Stary Rynek) umgeben vor allem klassisizitische Gebäude, wohingegen es sich bei dem Rathaus auf der Westseite ursprünglich um die Mitte des 17. Jh. errichtete Jesuitenhochschule handelt. Am Marktplatz erinnert ein Denkmal an die Opfer des Nationalsozialismus. Etwa 5000 Polen sind für blutige Übergriffe auf deutsche Mitbürger am 3. September 1939, dem Bromberger Blutsonntag, verhaftet, 350 von ihnen zum Tode verurteilt worden.
Nordwestlich des Platzes erhebt sich älteste Hallenkirche der Stadt, die Pfarrkirche (Kosciol Farny), mit ihren außergewöhnlichen, in satten dunklen Blau-, Violett- und Grüntönen getünchten Innenwänden.