Von außen wirkt sie mit ihrem Pultdach wie eine Scheune und ist dennoch eine Kirche: die Aureliuskirche in Hirsau. Innen zeigt sie sich als dreischiffige, flachgedeckte Kirche der Romanik. Zeittypisch sind die wuchtigen Rundpfeiler, die rundbogige Arkadenbögen tragen, welche ihrerseits die Dicke des Mauerwerks betonen. Hinzu kommen nur kleine Fenster, so dass durchaus eine mystisch düstere Atmosphäre spürbar wird. Alles in allem entspricht diese Raumaussfassung und die Ausbildung der architektonischen Formen der Bauzeit im 11. Jh.
Bereits in der Vorgängerkirche die in karolinigisicher Zeit um 830 gebaut worden war, wurden die Reliquien des in Mailand geborenen, späteren Bischofs von Armenien, des hl. Aurelius aufgewahrt. Anfang des 11. Jh. war St. Aurelius die Klosterkirche der Hirsauer Abtei, die aber im Laufe des Jahrhunderts derart wuchs und an Bedeutung gewann, dass das am anderen Flussufer ab 1082 das größere neue Kloster gebaut wurde. Dorthin übersiedelte die Abtei dann bereits 1092 mitsamt der Reliquien.