Historisches Zentrum mit römischen Wurzeln. Nur wenige Schritte von der Wiener Straße entfernt, öffnet sich hinter Haus Nr. 31 ein ruhiger Ort voller Geschichte: der Domplatz. Bereits in der Römerzeit war dieser Bereich Teil der Siedlung Aelium Cetium, wie Ausgrabungen belegen. Vom 9. Jahrhundert an befand sich hier eine Kirche, die auf den Mauern eines römischen Bades errichtet wurde – die erste Weihe ist für das Jahr 1133 dokumentiert.
Bis ins Jahr 1779 diente der Domplatz als städtischer Hauptfriedhof. Auch die sogenannte Andreaskapelle, erstmals 1179 erwähnt, stand hier – mit Beinhaus im Untergeschoss und Altarraum im Obergeschoss. Nach der Schließung des Friedhofs wurde die Kapelle 1786 abgetragen.
Teile des Platzes wurden im Mittelalter als Marktplatz genutzt. Seit 1876 findet hier – bis heute – der Wochenmarkt statt, jeweils donnerstags und samstags.
An der Westseite des Platzes befindet sich das 1884 von Eugen Sehnal errichtete ehemalige Sparkassengebäude. Der Giebel zeigt die Figur Abundantia, ein Symbol des Wohlstands, das mit dem jungen Gustav Klimt in Verbindung gebracht wird.
Der Dom zu St. Pölten – Romanische Wurzeln, barocke Pracht
An der Nord- und Ostseite des Domplatzes liegt der imposante Dom St. Pölten, einst Kirche des Augustiner-Chorherrenstifts, heute Bischofskirche der Diözese St. Pölten. Das Stift wurde ursprünglich um 791 als Hippolytkloster gegründet und ist das älteste Kloster Niederösterreichs. Seit einer Reform ab 1090 wurde es von Augustiner-Chorherren geführt.
Die heutige Kirche ist ein architektonisches Mosaik aus mehreren Epochen:
- Romanik: Erhalten sind Teile der um 1065 geweihten Stiftskirche, darunter das Westwerk (1150) und Elemente der Nordfassade.