Die Strecken der Rhätischen Bahn sind Meisterwerke der Verkehrstechnik und der Ingenieurkunst, die auf verschlungenen Schienen durch grandiose alpine Landschaften führen.
In diesen Zügen darf es niemand eilig haben. Mit wunderbar anachronistischem Gezuckel fahren sie auf insgesamt knapp 400 km Gleisen kreuz und quer durch Graubünden und bis ins Wallis und ins Tessin. Langsam, aber pünktlich. Sie trödeln von Bahnhof zu Bahnhof, auf manchen Steilstrecken erreichen sie gerade einmal Schritttempo. Häufig müssen sie auf Gegenzüge warten, denn ein Teil der Strecken ist nach wie vor eingleisig. Auf Verlangen halten die Lokführer sogar kurz in winzigen Weilern, die nicht einmal ein Bahnhofsgebäude besitzen.
Bei Bahnfahrten durch Graubünden gibt es mehr zu sehen als auf Strecken anderswo - und alles in Ruhe: verschneite Gipfel und grüne Almen, reißende Gebirgsbäche und urtümliche Nadelwälder, Gletscherzungen, Lawinenverbauungen und mittelalterliche Burgruinen, im Winter Eis und Schnee - kurz: alles, was die Alpen ausmacht.