Vom höchsten bulgarischen Berg können Wanderer bei klarer Sicht bis zur Ägäis schauen können. Nordöstlich des Vihren (2914 m) liegt Bulgariens aufstrebendes Wintersportzentrum, Bansko. Liftanlagen, Thermen, Hotels, Restaurants und Bars sollen eine wachsende Zahl von Wintersportlern auch aus Westeuropa aufnehmen. Bis 2003 gab es in dem zweieinhalb Autostunden südlich von Sofia gelegenen Ort im Pirin-Gebirge gerade einmal einen quietschenden Sessellift aus den achtziger Jahren, eine jeglichen Komforts unverdächtige Skilodge und ein paar Kurhotels mit dem Muff aus kommunistischer Zeit. Doch dann stampften Sofioter Investoren eine Skiarena aus den Flanken des über 2700 m hohen Hausbergs Todorka, der sich mit seiner mächtigen Kegelform wie ein dicker Geldsack über dem Ort erhebt. Für 30 Millionen Euro entstanden 22 weitere Lifte, die zu 17 Abfahrten führen. Von den insgesamt 65 Kilometern Pisten misst die längste 16 Kilometer. Es gibt Dutzende von Skikanonen, eine Flutlichtanlage und natürlich die üblichen Späße wie Fun-Park oder Halfpipe. Der nagelneue Skiberg ist der Motor für Banskos Boom. Umweltschützer kritisieren den Raubbau an der bisher intakten Gebirgsnatur.
Bansko ist aber auch ein traditionsreicher Ort, davon zeugen z.B. die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit, deren Turmuhr seit 1865 funktioniert, und befestigte Wohnhäuser, die eher Trutzburgen gleichen.