Der langgestreckte At Meydanı ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt im Herzen der Istanbuler Altstadt, er ist auch von einiger historischer Bedeutung. Auf deutsch heißt das Geviert Pferdeplatz – ein Verweis auf seine Funktion in der Spätantike. Denn während der byzantinischen Kaiserzeit befand sich hier das Hippodrom, das Schauplatz großer Pferderennen mit bis zu 100.000 Zuschauern war.
Die Sockel der drei Monumente, die den Platz seit der Spätantike zieren, liegen heute 2 m unter dem Straßenniveau. Der 20 m hohe, 3500 Jahre alte Ägyptische Obelisk vom Amun-Tempel in Karnak wurde um 12 m gekürzt, als ihn Kaiser Theodosius I. im Jahr 390 hier aufstellen ließ. Der spätantike Gemauerte Obelisk ragt 32 m empor. Zwischen den beiden ›Steinnadeln‹ befindet sich die 479 v. Chr. gefertigte bronzene Schlangensäule, die einst vor dem Apollon-Tempel in Delphi stand. Konstantin der Große ließ sie um das Jahr 330 in seine neue Hauptstadt bringen. Die Säule besteht aus drei verdrehten Schlangen, deren Köpfe abgeschlagen sind. Das Fragment einer der Schlangenköpfe befindet sich heute im Archäologischen Museum von Istanbul. Den Brunnen am nördlichen Ende des Platzes spendierte Kaiser Wilhelm II. drei Jahre nach seinem Staatsbesuch 1898 zum Dank für die osmanische Gastfreundschaft.