Einst stand hier ein düsterer Gefängnisbau, heute gilt die hufeisenförmige Anlage mit ihren aufeinander abgestimmten Fassaden an den sternförmig abzweigenden Straßenzügen zu Recht als einer der schönsten Plätze von Budapest. Der Szabadság tér hat bittere Kapitel in der Geschichte des Landes gesehen. So z.B. 1849 die Hinrichtung des ersten Ministerpräsidenten der unabhängigen ungarischen Regierung, Lajos Batthyány, für den seit 1926 an der Aulich utca ein Ewiges Licht brennt. An der Westseite des Platzes ist heute im ehemaligen Börsenpalast das ungarische Fernsehen Magyar Televizio untergebracht, direkt gegenüber erhebt sich die ungarische Nationalbank. Beide Gebäude wurden von dem Historismus-Architekten Ignác Alpár (1902-1905) geplant. Die prachtvollste Fassade aber zeigt die Postsparkasse in der Hold utca 4 (1899-1902). Das mit Majoliken geschmückte Gebäude stammt vom bedeutenden Jugendstil-Architekten Ödön Lechner, der sich entsprechend dem Zeitgeist um einen eigenständigen ›ungarischen Nationalstil‹ bemüht hatte.
Außerdem zeigt sich der Platz von einer ausgeprochen grünen Seite, die die Budapester gerne zum Sonnetanken aufsuchen. Einige Denkmäler, wie die Ronald-Reagan-Statue oder das Denkmal für die Opfer der Besatzung im 2. Weltkrieg, laden zu einer Auseinandersetzung mit der Geschichte ein.