Der Radolfzeller Liebfrauenmünster ist eine dreischiffige spätgotische Basilika, deren Kirchturm mit 82 m Höhe der höchste Kirchturm am Bodensee ist. Begonnen wurde mit den Bauarbeiten 1436 und 1488 wurde der Chor geweiht. Dieses Datum markiert zugleich die Einstellung der Bauarbeiten. Dann dauerte es bis bis zum Anfang des 16. Jh. und es wurde wieder gebaut: ab 1510 erfolgte die Erhöhung des Langhauses, 40 Jahre später wurden die Seitenschiffe überwölbt. Die Flachdecke des Langhause musste schließlich zu Beginn des 18. Jh. dem heutigen Gewölbe weichen.
Ebensolche Zeitspannen wie die Bauausführung decken die Ausstattungsgegegenstände im Inneren ab. Da sind die Gewölbemalereireste aus dem 16. Jh., der aus der Zürn-Werkstatt stammente Marienaltar (1632) mit Rosenkranzmedaillons, der Sarkophag des Stadtgründers Radolt bis hin zu den Plastiken der Stadtpatrone in der Hausherrenkapelle und dem spätbarocken Altarblatt F. J. Spieglers von 1753.