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Pyrenäen

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Die rund 430 km lange Gebirgskette der Pyrenäen verläuft zwischen Okzitanien und Spanien und trennt die Iberische Halbinsel vom Rest Europas. Der Gebirgszug lockt mit wilder Bergwelt und uralter französischer und spanischer Kultur. Naturverbundene erkunden im Urlaub auf idyllischen Pfaden Gipfel, Täler und Bergseen, Reisende rasten in beschaulichen Dörfern. Und drei Stationen des Jakobswegs sowie der Wallfahrtsort Lourdes erweisen sich nicht nur für Pilgernde als lohnende Urlaubsziele auf der Pyrenäen-Karte.

Pyrenäen: Traumziel für mehrtägige Wanderungen

Anders als die stark frequentierten Alpen bieten die spanischen und französischen Pyrenäen als Urlaubsziel kaum berührte Wanderpfade und einsame Berghütten. Der Fernwanderweg GR 10 führt von Küste zu Küste und erweist sich mit 1.000 km Länge eher als Langzeit-Projekt. Daneben gilt der Rundwanderweg Carros de Foc im katalanischen Teil der Pyrenäen als traumhafte mehrtägige Wanderung – bei der Routenplanung helfen Wanderkarten. Die beste Reisezeit für einen Wanderurlaub in den Pyrenäen, besonders in höheren Lagen, sind die Sommermonate Juli und August.

Perle der Pyrenäen: San Sebastián

Umgeben von den Ausläufern der Pyrenäen und an einer im perfekten Halbkreis geschwungenen Bucht gelegen, beglückt das baskische San Sebastián seine Gäste mit Natur und Kultur im Übermaß. Der Hausberg Monte Urguell und Sehenswürdigkeiten wie die Kirchen Buen Pastor oder San Ignacio de Loyola locken als Ausflugsziele. Rustikale Pintxo-Bars (Pintxos sind kreativ belegte Baguettestücke) und weltberühmte Restaurants machen die Stadt zum kulinarischen Reisetipp.

Highlights & Sehenswertes

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Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Roncesvalles

Roncesvalles
Das erste Etappenziel des Jakobswegs auf spanischem Boden ist ein idyllischer Weiler am Rande der Pyrenäen. Den Ort dominiert ein Klosterbau, zu besichtigen sind die Stiftskirche sowie ein kleines Museum mit sakraler und weltlicher Kunst. Die Gegend, die zu gemütlichen Spaziergängen einlädt, war Schauplatz der im »Rolandslied« beschriebenen Schlacht von Roncesvalles.
Tipp der ADAC Redaktion
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Castelnou

Castelnou
Das hübsche Festungsdorf wird von einer Burg aus dem 10. Jh. überragt. Die wiederum ist von einem mediterranen Park mit diversen Picknickplätzen umgeben. Dort können sich alle Mitfahrer die im Burgkeller erhältlichen Château de Castelnou-Weine schmecken lassen.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Ribes de Freser

Ribes de Freser
Die Kleinstadt Ribes de Freser ist Ausgangspunkt für die Fahrt mit der Zahnradbahn Cremallera (katalanisch: Reißverschluss) hinauf zum Wallfahrtsort Santuari de Núria. Die Bahn fährt über hohe Brücken und durch viele Tunnel, überwindet wilde Schluchten und klettert mehr als tausend Höhenmeter, eine Reise voller Nervenkitzel und wildromantischer Ausblicke. Núria liegt auf knapp 2000 m Höhe in einem Talkessel zwischen mächtigen Pyrenäengipfeln. Der Ort besteht aus einem Bahnhof, ein paar Hotels, einem Vergnügungspark und der Wallfahrtskirche, in der eine Statue Mariens verehrt wird. Sie gilt als Schutzpatronin der Schäfer, die in den Pyrenäen ihre Herden hüten.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Puilaurens

Puilaurens
Die Ruine der Burg Puilaurens, mit zinnenbekränzter Ringmauer und vier Türmen ein gut erhaltenes Beispiel mittelalterlicher Wehrarchitektur, erhebt sich in nahezu 700 m Höhe. In den Katharerkriegen des 13. Jh. war sie bis zuletzt ein Hort des Widerstandes.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Santa Maria de Ripoll

Ripoll
Der Besuch des Städtchens Ripoll lohnt schon allein wegen der Klosterkirche Santa María. Ihr Portal an der Westfassade, eine steinerne Bilderwand, wird als ein Wunderwerk katalanischer Romanik gepriesen und Ripoll-Bibel genannt, denn die Skulpturen und Reliefs zeigen Christus und Apostel, dazu Szenen aus dem Alten Testament und dem Alltagsleben der Region.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Fort Libéria Villefranche-de-Conflent

Villefranche-de-Conflent
Ein steiler Weg und die 734 Stufen eines unterirdischen Gangs verbinden Villefranche mit dem hoch gelegenen, mächtigen Fort Libéria, 1681 ebenfalls von Vauban mit drei Mauerringen erbaut. Die Mauern bieten schöne Ausblicke auf die Stadt und den Canigou.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Burg Montségur

Montségur
Vom Parkplatz an der D 9 führt ein steiler Pfad in etwa 20 Minuten hinauf zu den Ruinen der auf der Spitze eines 1200 m hohen Berges gelegenen sagenumwobenen Katharerfestung Montségur. Im 13. Jh. wurde die Burg, deren Name ›sicherer Berg‹ bedeutet, zehn Monate lang von königlichen Truppen belagert. Als sich die Belagerten 1244 ergaben, wählten über 200 Katharer, die ihrem Glauben nicht abschwören wollten, den Tod auf dem Scheiterhaufen. Ihrem zuvor versteckten Schatz, der angeblich auch den Heiligen Gral (den Kelch Jesu) enthielt, jagen Schatzsucher bis heute auf dem weitläufigen Ruinengelände vergeblich nach. Was ansonsten gefunden wurde, darunter Werkzeug und Einrichtungsgegenstände, ist im Burgmuseum am Fuß des Berges ausgestellt. Von oben bietet sich ein fantastischer Rundblick.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museu Episcopal

Vic
Das Museu Episcopal besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen mittelalterlicher Kunst in Katalonien. Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen, Fresken und Schnitzereien. Auch archäologische Funde sind ausgestellt, und dazu kommen Kunsthandwerk, Möbel, Keramik und Textilien.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Casa de la Vall

Andorra la Vella
Der historische Mittelpunkt von Andorra la Vella ist die Casa de la Vall (Haus des Tales), ein wuchtiger Natursteinbau aus dem 16. Jh. Hier tagt seit 1580 der Rat des Landes. Im Sitzungssaal (Sala de Consejos) im 1. Stock steht der Schrank der sieben Schlösser, in dem einst die wichtigsten nationalen Dokumente aufbewahrt wurden. Zugänglich waren sie nur, wenn alle sieben Gemeindevertreter anwesend waren, denn jeder besaß einen der Schlüssel. Zu besichtigen sind auch die Kapelle des hl. Ermengol (Schutzpatron von Andorra), die Küche, der Speisesaal und eines der Schlafzimmer, in dem die Ratsherren einst nächtigten.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Gorges de la Fou

Arles-sur-Tech
Wenige Kilometer westlich von Arles-sur-Tech erstreckt sich die Gorges de la Fou. Zwischen April und September ist die schmale Schlucht, deren mehr als 200 m hohen Felswände bis auf 1 m heranrücken, auf einer Länge von 1,2 km begehbar. Derzeit ist die Gorges de la Fou gesperrt. 2019 hat ein Erdrutsch die Höhle unbegehbar gemacht, das Stegsystem muss komplett erneuert werden, es ist derzeit unklar, ob die Schlucht dauerhaft geschlossen bleibt.   
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Notre-Dame de Saint-Bertrand-de-Comminges

Saint-Bertrand-de-Comminges
Der Stolz dieses halb verfallenen, einstmals stark befestigten Rastortes auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela (im nordspanischen Galicien) ist die romanisch-gotische Kathedrale mit Schnitzereien und einem überaus stimmungsvollen Kreuzgang, der von der romanischen Vorgängerkirche stammt.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Prieuré de Serrabone

Boule d´Amont
Ein Kleinod romanischer Steinmetzkunst birgt die einstige Klosterkirche aus dem 11. Jh. auf einem kargen Hügel der Aspres. Ihren Innenraum schmückt eine Empore mit eindrucksvoll skulptierten Säulenkapitellen. Unter den vielgestaltigen Motiven sind Löwen, Greife, Monster und Erzengel im Kampf des Guten gegen das Böse.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Parc National des Pyrénées

Gavarnie/Luz-Saint-Sauveur
Seit 1967 schützt der Parc National des Pyrénées ein 45.707 ha großes Stück der Ostpyrenäen. Wildbäche, Hochgebirgsseen, Gletscher und majestätische Kiefern- und Buchenwälder prägen die Landschaft. In den Tälern auf Höhen zwischen 1060 und 3298 m leben Bartgeier, Königsadler, Gämse, Luchs und Bär - solange kein Jäger den Wildtieren nach dem Leben trachtet. Der am meisten besuchte Ort des Nationalparks ist der Felskessel Cirque de Gavarnie. Seinen Besucherrekord verbuchte der Cirque 1958, als im Sog der 100-Jahr-Feiern zur Marienerscheinung in der Grotte zu Lourdes 2 Mio. Besucher kamen. Deren Zahl hat sich auf eine halbe Million pro Jahr eingependelt. Erfahrene Wanderer zieht es zur Brèche de Roland, einer Kluft auf 2807 m, die nur während der wenigen schneefreien Sommermonate die Passage nach Spanien erlaubt. Etwas weiter östlich stürzt sich der von den Gletscherseen auf spanischer Seite abfließende Wasserfall Grande Cascade 440 m in die Tiefe.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Kathedrale

Vic
Die Kathedrale Sant Pere (11. Jh.) wurde mehrfach zerstört und Ende des 18. Jh. im neoklassizistischen Stil wieder aufgebaut. Jetzt sind nur noch Glockenturm und Krypta im Originalzustand erhalten. In der Hauptapsis und den Seitenkapellen schuf der Katalane Josep Maria Sert (1874-1945) üppige Wandgemälde.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Grandvalira

Encamp / Andorra
Andorras wahrer Schatz ist die Landschaft: Die Täler und Gipfel der Pyrenäen sind ideal zum Wandern, Klettern und Ski fahren. Zu Andorra gehören mehrere Skigebiete, mit Grandvalira auch das größte der Pyrenäen. Die 200 Pistenkilometer von Grandvalira sind von mehreren Gemeinden im Nordosten aus zugänglich, zum Beispiel von Encamp und Canillo.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Pic du Midi de Bigorre

La Mongie
Der Pic du Midi de Bigorre (Spitze des Südens bzw. Bigorrer Mittagsspitze) erhebt sich als 2877 m hoher Berg in den französischen Pyrenäen. Von seinem Gipfel eröffnet sich nicht nur eine herrliche Aussicht auf die rund 300 km lange Kette der Pyrenäen, sondern im Observatorium auch ein Blick auf Sonnenflecken und Sterne. Von Bagnères-de-Bigorre gelangt man über das 25 km südlich gelegene Wintersportzentrum La Mongie zum Gebirgspass Col du Tourmalet (2115 m). Vom Col du Tourmalet ist der Gipfel in zwei Stunden zu Fuß erreichbar. Bequemer ist die Seilbahn von La Mongie auf den Pic du Midi.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Encamp und Canillo

Encamp
Das Dorf Encamp lockt mit dem Museu Nacional de l’Automòbil: Die Sammlung zeigt die Entwicklung der Fahrzeuge ab 1885. Im nächsten Dorf, Canillo, hortet das Museu de la Moto eine kleine, aber feine Sammlung von Motorrädern.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Domaine Força Real

Millas
Von Perpignan kommend klettert die D 12 in angenehmen Kurven durch karge Gebirgslandschaft hinauf nach Vingrau und in die Hügel der Serre. Auf der D 9, vorbei an der Caune de lArago, einer Karsthöhle, erreicht man den Winzerort Tautavel. Weiter auf der D 9 nach Estagel, dann auf der D 612 über Montner auf den 265 m hohen Col de la Bataille. Auf der Passhöhe empfiehlt sich ein Abstecher zur 507 m hoch gelegenen Ermitage Força Real, einer Kapelle aus dem 17. Jh. mit großartigem Rundblick über den Canigou, die Monts Albères und das Têt- und Agly-Tal. Unterhalb der Ermitage liegt die Domaine Força Real, die Wein und Oliven anbaut. Sehr fein ist die Cuvée ›Les Hauts de Força Real‹ aus den regionalen Mourvèdre-Trauben.
Pyrenäen entdecken

Wissenswertes zu den Pyrenäen

Die Bergwelt der Pyrenäen zeigt sich im Ordesa-Nationalpark von ihrer spektakulärsten Seite, mit Gletschern, Canyons und Gipfeln bis 3.000 m Höhe. Vom sehenswerten spanischen Städtchen Torla oder vom französischen Gavarnie aus lässt sich die Region auf 22 ausgewiesenen Wanderwegen erkunden. Von Torla lohnt auch ein Abstecher ins 45 km entfernte mittelalterliche Ainsa.

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Reiseführer-Themen

Katalonische Küche: schlicht lecker

Eine Scheibe geröstetes Weißbrot, ein wenig Olivenöl da­rüber und eine abgeriebene To­mate, schon ist das katalanische Nationalgericht fertig: Pa amb to­mà­quet, gern verfeinert mit Knoblauch, Schinken oder Sardellen. Die traditionelle katalanische Küche ist eine rustikale Bauernkost, die aus schlichten Zutaten und Aromen Köstlichkeiten zaubern kann. Ob luftgetrockneter Schinken, die scharfe Wurst Llonganissa, die schwarze Blutwurst Botifarra, die Lammwurst Girella oder der Ziegenkäse Mató, der mit Honig gegessen wird, unter Hinzunahme von Oliven und Brot ist superschnell ein herrlicher Imbiss zubereitet. Ein Geschenk der Mauren: Reis Im 8. Jh. begannen die Mauren den Reisanbau in Katalonien. Der Reis aus dem Ebrodelta ist Grundlage für den mit Tintenfisch gefärbten Arròs negre; getrockneter und eingesalzener Kabeljau wird im Landesinneren oft dem frischen Fisch vorgezogen. An der Costa Brava kombiniert man Mar i muntanya, die Erzeugnisse aus Meer und Gebirge, zu exotischen Kombinationen wie Huhn mit Garnelen oder Fleischklößchen mit Tintenfisch. Und die puddingartige Süßspeise Crema catalana, bedeckt mit karamellisiertem Zucker, ist schon wegen des Namens beliebt.  Dass die schwere spanische Küche moderner und leichter geworden ist, liegt auch an Starkoch Ferran Adrià. Der ›Picasso der Köche‹ erfand fast 2000 Speisen, darunter Kurioses wie Tannensprösslinge auf Eishonigwürfeln, sich selbst auflösende Ravioli oder auch Curryhuhn-Pralinen. 
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Ein Pilgerweg als Ziel: Der Jakobsweg

Nordwestspanien ist als Reiseregion für viele Menschen gleichbedeutend mit dem Jakobsweg. Sage, du fährst nach Nordspanien, und du wirst hören: »Ah, du pilgerst!« Pilgern auf dem Jakobsweg in Nordspanien In der Tat: Mehrere Jakobswege führen durch Nordwestspanien. Dennoch ist die Region sehr viel größer als die Landstriche, die diese Pilgerwege umgeben. Das Pilgern dort ist nicht erst seit einigen Jahren, sondern seit zwölf Jahrhunderten modern. Andererseits ist es eine extrem anstrengende und nicht immer schöne Unternehmung – wegen der vielen Steigungen und des gnadenlosen Wetters, wegen Hitze, Schnee, Regen und Sturm, auch wegen der auf einigen Abschnitten unattraktiven Wegführung entlang von Autobahnen und Landstraßen. Wer hier pilgert, muss sehr fit und sehr motiviert sein.   Alle anderen, die eine oder zwei Urlaubswochen ohne Pilgern in Nordspanien verbringen, genießen die Vorteile der Jakobstradition: die vielen alten Kirchen, die gute touristische In­frastruktur, die seit Jahrhunderten gewachsene und perfektionierte Service-Könnerschaft. Und ja, auch die ganz besondere Atmosphäre, die Spiritualität, die Verbundenheit der Menschen aus allen Teilen der Welt. Geschichte und Legenden Auf freiem Feld wurde zu Beginn des 9. Jh. das Grab des Apostels Jakobus, Santiago, gefunden bzw. vermutet – noch immer ist die Zuordnung der Gebeine umstritten – an der Stelle, an der heute die Kathedrale steht. Zur Erklärung, wie der Leichnam vom Heiligen Land in jene entlegene Region Spaniens kam, existieren verschiedene Legenden. Eine besagt, der Apostel habe im Nordwesten Spaniens das Evangelium verkündet. Einer anderen Legende zufolge schafften zwei seiner Jünger den Leichnam des Apostels nach dessen Hinrichtung von Jerusalem ans Meer. Dort brachten sie ihn auf ein unbemanntes Schiff, das, von Engeln geleitet, im Nordwesten Spaniens anlandete. Nach einer Reihe von Wundern hätten die Gebeine von Jakobus dort ihre letzte Ruhestätte gefunden. Geschichte, Politik und Religion am Jakobsweg Als er die Nachricht von der Entdeckung des Grabes durch einen Einsiedler erhalten hatte, ordnete König Alfons II. von Asturien (zu dem Königreich gehörte damals auch das heutige Galicien) den Bau einer Kirche an jener Stelle an. Die Zeit der ­Jakobswallfahrten begann – was auch politisch erwünscht war. Denn die von den Mauren beherrschte Region sollte nach der christlichen Rückeroberung neu bevölkert werden. Wirtschaft und Kultur brauchten neue Impulse. Die Entstehung eines religiösen Zentrums, dessen Bedeutung weit über die Grenzen Asturiens hinausging, passte gut dazu. Ab dem 11. Jh. entstand die Santiago-Kathedrale und der Pilgerstrom schwoll an, auch gefördert von Papst Calixtus II. (1118–24), der ein einzigartiges Sonderrecht erließ, das bis heute gilt: In allen Jahren, in denen der 25. Juli – der Namenstag des Heiligen Jakobus – auf einen Sonntag fällt, erlangen Besucher der Kathedrale von Santiago de Compostela den vollen Ablass für alle begangenen Sünden. Das nächste Jakobsjahr wird 2027 sein. Dann wird wieder mit einem besonderen Ansturm auf den Pilgerort zu rechnen sein. Das große Pilgern durch Galicien Im Laufe der Jahrhunderte entstanden immer mehr Wege, Brücken, Kapellen, Kirchen, Gasthäuser und Hospitäler, um die aus vielen Ländern kommenden Wallfahrer zu versorgen – und um das lukrative Pilgergeschäft weiter anzukurbeln. Es gab auch Zeiten, in denen die Jakobspilgerei ein wenig aus der Mode geriet, doch auf jede Baisse folgte eine Hausse, und die neueste hält seit Jahrzehnten an. Das hängt sicherlich mit den heute schnelleren und preisgünstigeren Anreisemöglichkeiten aus aller Welt zusammen. Einen Schub bekam das Ganze auch durch die international erfolgreichen Pilgerbücher von Paulo Coelho (›Auf dem Jakobsweg: Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela‹, 1987), Shirley MacLaine (›Der Jakobsweg: Eine spirituelle Reise‹, 2000) und dem Bestseller ›Ich bin dann mal weg‹ von Hape Kerkeling (2006), dessen Reisebeschreibung es als Verfilmung 2015 sogar in die Kinos schaffte. Eine weitere Antwort darauf ist ›Ich bin da noch mal hin‹ von Anne Butterfield (2012). Routen zu Fuß, per Rad und Bus von den Pyrenäen nach Santiago di Compostella Viele Wege führen zu den drei wichtigsten Wallfahrtsorten der Chris­tenheit – nach Rom, Jerusalem und eben nach Santiago. Der bekannteste Jakobsweg, die Französische Route, hat ihren spanischen Startpunkt in Roncesvalles in den Pyrenäen, von dort geht es über Pamplona, Logroño, Burgos und León, bis zum Ziel sind es insgesamt knapp 800 Kilometer. Rund 300 000 Pilger erhalten jährlich die Wallfahrtsurkunde ›Compostela‹. Wanderer – wie auch Reiter oder unmotorisierte Rollstuhlfahrer – müssen dafür mindes­tens 100 km zurücklegen, Radfahrer 200 km. Auch für Auto- und Busreisende gibt es einen Jakobsweg: eine Ferienstraße, die die wichtigsten Kulturstätten der Region verbindet. Über weite Strecken verläuft sie parallel zum Wanderweg, und wie dieser ist sie weitaus weniger frequentiert als man vermuten könnte.
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Essen im Baskenland - raffiniert und rustikal

Es ist ein Wunder und ein Segen zugleich, dass sich noch nicht weltweit herumgesprochen hat, wie gut man im Baskenland isst. Die Dichte an Michelin-Sternen ist schwindelerregend hoch, aber auch in einfachen Kneipen kommen köstlichste Speisen auf den Tisch. Die nordspanische Küche kann sich durchaus mit der französischen messen, oft ist sie noch einen Tick besser. Und das zu günstigeren Preisen. Treffpunkt Küche Die raffinierte Küche hat im Baskenland eine lange Tradition. Man ­zelebriert sie z.B. in gastronomischen Gesellschaften, den Sociedades gastronómicaas (baskisch txokos). Das  sind Herrenclubs, die sich dem gemeinsamen Kochen und Speisen auf hohem Niveau widmen. ›Typisch baskische Gerichte‹ lassen sich kaum benennen, sie sind in ers­ter Linie frisch, hochwertig, kreativ und vielseitig. Zutaten aus der Region, wie Fisch, Lamm, Paprika und Olivenöl, spielen wichtige Rollen, alles andere ist der Fantasie und Experimentierfreude überlassen. Bars und einfache Imbisslokale präsentieren auf ihren Theken Pintxos: feine Häppchen, meist auf ­Baguettescheiben angerichtet und kunstvoll dekoriert. Sie sind am ehesten mit den bekannteren Tapas vergleichbar und längst in ganz Spanien beliebt und begehrt. Eine weitere kulinarische Besonderheit findet sich in Galicien: Die Rías bieten beste Bedingungen für das Gedeihen von Meeresfrüchten. Ob Hummer (langosta) oder Aus­ter (ostra), ob schlichte Miesmuschel (mejillón) oder Herzmuschel (berberecho), ob Jakobsmuschel (vieira), deren stilisierte Form den Jakobsweg und Jakobskult symbolisiert, oder die wertvolle Entenmuschel (percebe): Sie alle und noch viele mehr kommen hier in großer Zahl vor und sind stets von guter Qualität. Auch Käseliebhaber haben in Nordspanien eine sehr große Auswahl, mal einfach, mal edel sind die Spezialitäten aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch.  Ansonsten ist die traditionelle Küche – wie in anderen Teilen des Landes auch – rustikal, würzig und schwer. Typisches Beispiel ist die Fabada asturiana, ein Eintopf aus weißen Bohnen, Schweinebauch, Paprikawurst, Zwiebeln und Knoblauch. Von Rioja bis Sidra Hervorragende, überwiegend rote Weine kommen aus der Rioja und der Rioja Alavesa im Baskenland. Die hiesigen Bodegas und Weinmuseen sind eine eigene Reise wert, zumal die Kunst des Weines oft mit Architektur, Malerei und Sklulptur gepaart ist.  Galiciens Winzer produzieren leichte, fruchtige Weißweine, die gut zu Fisch und Meeresfrüchten passen. Der herbe, perlende Apfelwein Sidra ist im Baskenland, in Kantabrien, vor allem aber in Asturien beliebtes Getränk. Für die Mahlzeiten nimmt man sich viel Zeit. Im ­Restaurant gehören mindes­tens eine Vorspeise, ein Haupt­gericht und ein Dessert dazu. Die lange Phase vom Mittagessen (ab 13.30 bis 15 Uhr) bis zum Abendessen (frühestens ab 21 Uhr) überbrückt man gerne mit kleinen Imbissen, die fast jede Bar anbietet, meist ­begleitet von einem Glas Wein oder Bier.
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Beliebte Regionen und Orte

Häufig gestellte Fragen

Wildes Campen ist in den Pyrenäen nicht erlaubt. Besonders in den küstennahen Abschnitten der Bergregion wird die Einhaltung dieses Verbots streng kontrolliert.