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Bauwerke

Mosteiro da Serra do Pilar

Vila Nova de Gaia
Wer zum Kloster Serra do Pilar (16./17. Jh.) aufsteigt, findet eine Kirche gebaut auf einem runden Grundriss - und genießt einen Postkarten-Blick auf das gegenüberliegende Porto.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Teleférico de Gaia

Vila Nova de Gaia
Etwa fünf Minuten dauert die Fahrt mit der Seilbahn. Sie schwebt über den Portweinkellereien entlang des Douro und ermöglicht herrliche Ausblicke auf die Stadt und den Fluss.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Kathedrale Sé

Porto
Mit dem Bau der Kathedrale auf dem Hügel Pena Ventosa wurde ­Anfang des 12. Jh. begonnen. Aus dieser Zeit sind die romanische Doppelturmfassade mit Rosettenfenster und das Langhaus erhalten. Der Chor wurde im 17. Jh. barock erneuert, Retabel, Chorgestühl und Wandmalereien hundert Jahre später. Den gotischen Kreuzgang (14. Jh.) dekorierte man damals mit blau-weißen Azulejos, und an der Nordfassade kam eine barocke Loggia hinzu.
Tipp der ADAC Redaktion
Gastronomie

Cantinho do Avillez

Porto
Mitten in der lebendigen Straße Rua Mouzinho da Silveira, die den historischen Bahnhof São Bento mit dem malerischen Viertel Ribeira verbindet, liegt ein kulinarisches Highlight Portos: das Restaurant „Cantinho do Avillez“. Dieses charmante, erste Projekt des gefeierten Küchenchefs José Avillez außerhalb Lissabons, lebt von seinem entspannten, urbanen Bistro-Stil. Die kreative, von weltweiten Reisen inspirierte Speisekarte, ist fest in der traditionellen portugiesischen Küche verwurzelt. Die Gerichte sind raffiniert, aber ohne unnötigen Schnickschnack – einfach pure, authentische Aromen. Kein Wunder, dass die Cantinho do Avillez ständig gut besucht ist – schließlich ist sie der perfekte Ort, um in entspannter Umgebung großartige portugiesische Küche für wenig Geld zu genießen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Igreja de São Francisco

Porto
Im 18. Jh. verwandelte üppiges, vergoldetes Holzschnitzwerk (Talha dourada) die vormals schlichte gotische Igreja de São Francisco aus dem 14. Jh. in eine der prunkvollsten Kirchen Portugals.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Igreja do Carmo

Porto
Inmitten der lebendigen Stadt Porto befindet sich die Igreja do Carmo. Das beeindruckende Gotteshaus zieht nicht nur Gläubige, sondern auch Kunst- und Geschichtsliebende aus aller Welt an – vor allem wegen seiner Azulejos-Fassade, aber auch wegen seiner interessanten Geschichte. Denn die barocke Kirche, offiziell bekannt als Igreja da Venerável Ordem Terceira de Nossa Senhora do Carmo, wurde im 18. Jahrhundert erbaut und gehört zu einem Ensemble von zwei Kirchen. Das Besondere: Die beiden Kirchen werden durch eine ungewöhnlich schmale Wohnhausfassade getrennt. Dieses Wohnhaus wurde ursprünglich gebaut, um sicherzustellen, dass Mönche und Nonnen getrennt blieben, da eine direkte Verbindung zwischen den Klöstern der Karmeliten und der Karmeliterinnen vermieden werden sollte. Die Fassade der Igreja do Carmo ist ein hervorragendes Beispiel für den barocken Stil, der im 18. Jahrhundert in Portugal populär war. Sie ist reich verziert mit kunstvollen Skulpturen und Schnitzereien. Doch was die Kirche wirklich auszeichnet, sind die beeindruckenden Azulejos – die typischen portugiesischen Fliesen: Die blau-weiße Keramik bedeckt seit 1912 die gesamte Seitenfassade der Kirche und stellt Szenen aus dem Leben des heiligen Elias und der Jungfrau Maria dar. Die Fliesenarbeit macht die Igreja do Carmo zu einem der meistfotografierten Orte in Porto.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Ribeira

Porto
Fast alle touristischen Wege führen in das quirlige volkstümliche Quartier am Fluss. Das Altstadtviertel Ribeira wird geprägt von der Praça de Ribeira mit ihren Restaurants und Cafés und einer Statue Johannes des Täufers (1980) in einer Wandnische. Steile Gassen mit ­hohen bunten Häusern bilden die Kulisse. Von der Uferpromenade starten Schiffe zur Flussfahrt. Über den Rio Douro spannt sich die 1886 eingeweihte doppelstöckige Eisen­brücke Ponte de Dom Luís I.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Palácio da Bolsa

Porto
Die Börse (1842–1910) von Porto birgt hinter ihrer strengen klassizistischen Fassade reich geschmückte Säle und die Halle Pátio das Nações mit kunstvollem Glasdach. Die Welt des Orients repräsentiert die Sala Árabe mit arabischen Schriftzügen und Goldornament. Eine Besichtigung der Börse ist im Rahmen einer Führung möglich.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museu do Vinho do Porto

Porto
Die Geschichte des Portweins und der Portwein-Kellereien, den Transport mit den Rabelo-Booten und den Handel zeigt das Portweinmuseum in einem alten Lagerhaus am Ufer des Douro.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Casa da Música

Porto
Das Haus der Musik, ein gewaltiger Signaturbau von Rem Kool­haas mit kristallin gebrochenen Flächen und kühner Treppenrampe, wurde 2005 eröffnet. Es ist Heimstatt dreier renommierter Orchester. Der Konzert­saal begeistert durch seine verschleierte Glasfassade.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Igreja dos Clérigos

Porto
Porto liegt einem zu Füßen, wenn man im barocken Gotteshaus Igreja dos Clérigos den Kirchturm erklimmt. Der Torre dos Clérigos ist mit 76 m der höchste Kirchturm Portugals und das Wahrzeichen der Stadt. Die Kirche wurde im frühen 18. Jh. auf einem ovalen Grundriss gebaut.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Forte de São João Batista

Porto
Das Forte de São João Baptista da Foz erhebt sich stolz über der Mündung des Douro-Flusses in Porto. Errichtet im 17. Jahrhundert, diente die historische Festung zum Schutz vor Piratenangriffen und feindlichen Übergriffen.  Heute lohnt sich der Besuch des Forts vor allem wegen der spektakulären Aussicht auf den Atlantik und den Mündungsbereich des Douro. Außerdem bietet das Fort eine ruhige Alternative zum Stadttrubel – ideal für erholsame Spaziergänge und historische Entdeckungen.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Ponte Luís I

Porto
Die Ponte Luís I gilt als ikonisches Wahrzeichen von Porto – schließlich überspannt sie majestätisch den Douro-Fluss. Die 1886 eingeweihte schmiedeeiserne Brücke wurde von dem berühmten Ingenieur Théophile Seyrig entworfen, einem Studenten von Gustave Eiffel. Optisch besticht die Brücke durch ihre imposante Doppelbogenkonstruktion. Die zwei Ebenen werden für unterschiedliche Verkehrszwecke genutzt: Die obere Etage ist für Fußgänger und die Straßenbahn reserviert, während die untere für Fahrzeuge vorgesehen ist. Eine solche doppelte Nutzung war damals innovativ und ermöglichte eine effiziente Verkehrsführung. Bis heute verbindet die Brücke die beiden Stadtteile Porto und Vila Nova de Gaia, das Zentrum der Portweinproduktion. Neben ihrer beeindruckenden Architektur bietet die Ponte Luís I atemberaubende Ausblicke auf die Stadt und den Fluss – besonders bei Sonnenuntergang. Ein Spaziergang auf der oberen Fußgängerbrücke, die sich 45 Meter über dem Wasser befindet, ist ein unvergessliches Erlebnis und ein Muss für alle Porto-Besucherinnen und Besucher.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Jardins do Palácio de Cristal

Porto
Die Jardins do Palácio de Cristal sind eine malerische Parkanlage im Herzen von Porto. In der friedlichen Oase abseits des Stadttrubels kann man auf gepflegten Rasenflächen entspannen, Vögeln beim Zwitschern zuhören und die spektakuläre Aussicht auf Porto und den Douro-Fluss genießen.  Die Gärten wurden im 19. Jahrhundert rund um den ursprünglichen Kristallpalast angelegt, der 1865 für die Internationale Ausstellung von Porto erbaut wurde. Der Palast, der nach dem berühmten Londoner Kristallpalast benannt war, wurde 1951 abgerissen und durch das aktuelle Gebäude, das Pavilhão Rosa Mota, ersetzt. Die Gärten selbst wurden von dem deutschen Landschaftsarchitekten Émile David gestaltet und kombinieren verschiedene Stilelemente zu einer romantischen Atmosphäre. Die Jardins do Palácio de Cristal bestehen aus einer Vielzahl thematischer Gärten, darunter der Rosengarten, der Aromagarten und der Garten der Gefühle. Diese verschiedenen Bereiche sind durch malerische Wege und Aussichtspunkte auf den Douro-Fluss und die Stadt Porto miteinander verbunden.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Serralves-Park

Porto
Rund 3 km westlich des Zentrums von Porto zeigt die Stiftung Serralves zeitgenössische Kunst in wechselnden Ausstellungen von renommierten Künstlern. Eine Sehenswürdigkeit ist schon das von dem Architekten Álvaro Siza Vieira entworfene moderne Gebäude in einer ausgedehnten Gartenanlage, in der Skulpturen ausgestellt sind und ein Baumwipfelpfad neue Perspektiven eröffnet.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Porto

Porto
Porto ist nach Lissabon die zweitgrößte Stadt von Portugal und hat sich wie der gesamte Norden des Landes erst langsam zu einem beliebten Urlaubsziel für einen Städtetrip entwickelt. Die Gegend um Porto ist als Weinbaugebiet berühmt, zudem locken attraktive Ausflugsziele wie Braga und Guimaraes. Mit einer detaillierten Karte und einem Reiseführer lässt sich gut eine Route planen, um die Region im Urlaub selbstständig zu entdecken. Die Touristeninformation in Porto hält Reisetipps und einen Stadtplan für die Erkundung der wunderschönen Altstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten bereit. Nach einem langen Spaziergang winkt eine Belohnung in Form der berühmten portugiesischen Pastéis de Nata, zum Beispiel im Café Manteigaria mit eigener Manufaktur. Unterwegs in Porto: Reisetipps für die Innenstadt Die meisten Sehenswürdigkeiten drängen sich in der Altstadt Ribeira, die in ihrer Gesamtheit zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Sie kann selbstständig mit Maps oder im Rahmen einer Stadtführung erkundet werden. Zu den Highlights zählen die Kathedrale Sé , die prunkvolle Kirche Santa Clara und die Casa do Infante, das Geburtshaus von Heinrich dem Seefahrer. Der Bahnhof São Bento ist nicht nur für Reisende interessant, denn die Vorhalle ist mit einem einzigartigen Kunstwerk aus über 20.000 Azulejos (bemalten Fliesen) verziert. Zu den schönsten Aussichtspunkten gehören der Torre dos Clérigos und der Miraduoro da Vitória. Die Brücken von Porto: Routenplaner für Spaziergänger Die berühmte Brücke Ponte de Dom Lúis I verbindet die Innenstadt von Porto mit Vila Nova de Gaia am Südufer. Mit der steilen Standseilbahn Funicular dos Guindais lässt sich der Höhenunterschied zwischen Ribeira und dem Douro-Ufer am einfachsten überwinden. Außerdem bietet sich hier ein toller Ausblick auf die Brücke selbst. Am anderen Ufer geht der Spaziergang dann bis zur nächsten Brücke, der Ponte Infante Dom Henrique, weiter.
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Mercado do Bolhão

Porto
In der Rua Formosa erstrahlt die 1914 errichtete Markthalle Mercado do Bolhão seit Herbst 2022 in frisch restauriertem Glanz. Ob frisches Obst, Lebensmittel oder Souvenirs, Portos historischer Markt ist einen Besuch wert. 
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Estação de São Bento

Porto
Hier wartet man ausnahmsweise gern. Ein Blickfang sind die imposanten Bilder aus Azulejos (Kacheln), die in der Halle dieses 1916 eingeweihten Bahnhofes prangen. Die Motive reichen von historischen Ereignissen aus der Geschichte Portugals über ländliche Szenen bis zur Entwicklungsgeschichte der Transportmittel.
Tipp der ADAC Redaktion
Einkaufen

Baixa

Porto
Die Baixa von Porto ist das von Jugendstilbauten des 19. Jh. geprägte Viertel um die Avenida dos Aliados. An deren Ende ragt das Rathaus Câmara Municipal do Porto (1920–55) mit einem 70 m hohen Turm empor. Die Skulpturen an der Fassade zeigen, worauf es in Porto ankam: Weinbau, Industrie und Navigation. An der Praça de Liberdade erhebt sich das Reiterstandbild Dom Pedros IV., der dem Land 1826 die Verfassungscharta gab. In der Rua de Santa Catarina lockt das Jugenstilcafé Majestic. Die 1914 errichtete Markthalle Mercado do Bolhão in der Rua Formosa begrüßt frisch renoviert die Kunden auf der Suche nach frischem Ost, Gemüse und Lebensmitteln. Optische Genüsse sind etwa in der Rua Fernandes Tomás die Capela das Almas de Santa Catarina, deren Fassade Tausende Azulejos schmücken, oder das ­Jugendstilhaus in der Rua das Carmelitas mit der Livraria Lello, einer der schönsten Buchhandlungen.
Tipp der ADAC Redaktion
Gastronomie

Portwein-Kellereien

Vila Nova de Gaia
Direkt am Ufer des Rio Duoro locken die bekannten Portwein-Kellereien mit Führungen und Proben. Am Kai liegen die typischen Boote (Barcos rabelos), die den Wein einst aus dem Anbaugebiet hierher transportierten.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Vila Nova de Gaia

Vila Nova de Gaia
Nach Vila Nova de Gaia am anderen Douro-Ufer fährt man nicht nur wegen der schönen Strände. Auch das Kloster Serra do Pilar mit Postkarten-Blick und bekannte Portwein-Kellereien am Ufer laden in die Stadt ein, die Porto gegenüberliegt.
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Tourismusinformation Porto

Porto
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Tourismusinformation Vila Nova de Gaia

Vila Nova de Gaia
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Reiseführer-Themen

Ein Pilgerweg als Ziel: Der Jakobsweg

Nordwestspanien ist als Reiseregion für viele Menschen gleichbedeutend mit dem Jakobsweg. Sage, du fährst nach Nordspanien, und du wirst hören: »Ah, du pilgerst!« Pilgern auf dem Jakobsweg in Nordspanien In der Tat: Mehrere Jakobswege führen durch Nordwestspanien. Dennoch ist die Region sehr viel größer als die Landstriche, die diese Pilgerwege umgeben. Das Pilgern dort ist nicht erst seit einigen Jahren, sondern seit zwölf Jahrhunderten modern. Andererseits ist es eine extrem anstrengende und nicht immer schöne Unternehmung – wegen der vielen Steigungen und des gnadenlosen Wetters, wegen Hitze, Schnee, Regen und Sturm, auch wegen der auf einigen Abschnitten unattraktiven Wegführung entlang von Autobahnen und Landstraßen. Wer hier pilgert, muss sehr fit und sehr motiviert sein.   Alle anderen, die eine oder zwei Urlaubswochen ohne Pilgern in Nordspanien verbringen, genießen die Vorteile der Jakobstradition: die vielen alten Kirchen, die gute touristische In­frastruktur, die seit Jahrhunderten gewachsene und perfektionierte Service-Könnerschaft. Und ja, auch die ganz besondere Atmosphäre, die Spiritualität, die Verbundenheit der Menschen aus allen Teilen der Welt. Geschichte und Legenden Auf freiem Feld wurde zu Beginn des 9. Jh. das Grab des Apostels Jakobus, Santiago, gefunden bzw. vermutet – noch immer ist die Zuordnung der Gebeine umstritten – an der Stelle, an der heute die Kathedrale steht. Zur Erklärung, wie der Leichnam vom Heiligen Land in jene entlegene Region Spaniens kam, existieren verschiedene Legenden. Eine besagt, der Apostel habe im Nordwesten Spaniens das Evangelium verkündet. Einer anderen Legende zufolge schafften zwei seiner Jünger den Leichnam des Apostels nach dessen Hinrichtung von Jerusalem ans Meer. Dort brachten sie ihn auf ein unbemanntes Schiff, das, von Engeln geleitet, im Nordwesten Spaniens anlandete. Nach einer Reihe von Wundern hätten die Gebeine von Jakobus dort ihre letzte Ruhestätte gefunden. Geschichte, Politik und Religion am Jakobsweg Als er die Nachricht von der Entdeckung des Grabes durch einen Einsiedler erhalten hatte, ordnete König Alfons II. von Asturien (zu dem Königreich gehörte damals auch das heutige Galicien) den Bau einer Kirche an jener Stelle an. Die Zeit der ­Jakobswallfahrten begann – was auch politisch erwünscht war. Denn die von den Mauren beherrschte Region sollte nach der christlichen Rückeroberung neu bevölkert werden. Wirtschaft und Kultur brauchten neue Impulse. Die Entstehung eines religiösen Zentrums, dessen Bedeutung weit über die Grenzen Asturiens hinausging, passte gut dazu. Ab dem 11. Jh. entstand die Santiago-Kathedrale und der Pilgerstrom schwoll an, auch gefördert von Papst Calixtus II. (1118–24), der ein einzigartiges Sonderrecht erließ, das bis heute gilt: In allen Jahren, in denen der 25. Juli – der Namenstag des Heiligen Jakobus – auf einen Sonntag fällt, erlangen Besucher der Kathedrale von Santiago de Compostela den vollen Ablass für alle begangenen Sünden. Das nächste Jakobsjahr wird 2027 sein. Dann wird wieder mit einem besonderen Ansturm auf den Pilgerort zu rechnen sein. Das große Pilgern durch Galicien Im Laufe der Jahrhunderte entstanden immer mehr Wege, Brücken, Kapellen, Kirchen, Gasthäuser und Hospitäler, um die aus vielen Ländern kommenden Wallfahrer zu versorgen – und um das lukrative Pilgergeschäft weiter anzukurbeln. Es gab auch Zeiten, in denen die Jakobspilgerei ein wenig aus der Mode geriet, doch auf jede Baisse folgte eine Hausse, und die neueste hält seit Jahrzehnten an. Das hängt sicherlich mit den heute schnelleren und preisgünstigeren Anreisemöglichkeiten aus aller Welt zusammen. Einen Schub bekam das Ganze auch durch die international erfolgreichen Pilgerbücher von Paulo Coelho (›Auf dem Jakobsweg: Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela‹, 1987), Shirley MacLaine (›Der Jakobsweg: Eine spirituelle Reise‹, 2000) und dem Bestseller ›Ich bin dann mal weg‹ von Hape Kerkeling (2006), dessen Reisebeschreibung es als Verfilmung 2015 sogar in die Kinos schaffte. Eine weitere Antwort darauf ist ›Ich bin da noch mal hin‹ von Anne Butterfield (2012). Routen zu Fuß, per Rad und Bus von den Pyrenäen nach Santiago di Compostella Viele Wege führen zu den drei wichtigsten Wallfahrtsorten der Chris­tenheit – nach Rom, Jerusalem und eben nach Santiago. Der bekannteste Jakobsweg, die Französische Route, hat ihren spanischen Startpunkt in Roncesvalles in den Pyrenäen, von dort geht es über Pamplona, Logroño, Burgos und León, bis zum Ziel sind es insgesamt knapp 800 Kilometer. Rund 300 000 Pilger erhalten jährlich die Wallfahrtsurkunde ›Compostela‹. Wanderer – wie auch Reiter oder unmotorisierte Rollstuhlfahrer – müssen dafür mindes­tens 100 km zurücklegen, Radfahrer 200 km. Auch für Auto- und Busreisende gibt es einen Jakobsweg: eine Ferienstraße, die die wichtigsten Kulturstätten der Region verbindet. Über weite Strecken verläuft sie parallel zum Wanderweg, und wie dieser ist sie weitaus weniger frequentiert als man vermuten könnte.
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Essen im Baskenland - raffiniert und rustikal

Es ist ein Wunder und ein Segen zugleich, dass sich noch nicht weltweit herumgesprochen hat, wie gut man im Baskenland isst. Die Dichte an Michelin-Sternen ist schwindelerregend hoch, aber auch in einfachen Kneipen kommen köstlichste Speisen auf den Tisch. Die nordspanische Küche kann sich durchaus mit der französischen messen, oft ist sie noch einen Tick besser. Und das zu günstigeren Preisen. Treffpunkt Küche Die raffinierte Küche hat im Baskenland eine lange Tradition. Man ­zelebriert sie z.B. in gastronomischen Gesellschaften, den Sociedades gastronómicaas (baskisch txokos). Das  sind Herrenclubs, die sich dem gemeinsamen Kochen und Speisen auf hohem Niveau widmen. ›Typisch baskische Gerichte‹ lassen sich kaum benennen, sie sind in ers­ter Linie frisch, hochwertig, kreativ und vielseitig. Zutaten aus der Region, wie Fisch, Lamm, Paprika und Olivenöl, spielen wichtige Rollen, alles andere ist der Fantasie und Experimentierfreude überlassen. Bars und einfache Imbisslokale präsentieren auf ihren Theken Pintxos: feine Häppchen, meist auf ­Baguettescheiben angerichtet und kunstvoll dekoriert. Sie sind am ehesten mit den bekannteren Tapas vergleichbar und längst in ganz Spanien beliebt und begehrt. Eine weitere kulinarische Besonderheit findet sich in Galicien: Die Rías bieten beste Bedingungen für das Gedeihen von Meeresfrüchten. Ob Hummer (langosta) oder Aus­ter (ostra), ob schlichte Miesmuschel (mejillón) oder Herzmuschel (berberecho), ob Jakobsmuschel (vieira), deren stilisierte Form den Jakobsweg und Jakobskult symbolisiert, oder die wertvolle Entenmuschel (percebe): Sie alle und noch viele mehr kommen hier in großer Zahl vor und sind stets von guter Qualität. Auch Käseliebhaber haben in Nordspanien eine sehr große Auswahl, mal einfach, mal edel sind die Spezialitäten aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch.  Ansonsten ist die traditionelle Küche – wie in anderen Teilen des Landes auch – rustikal, würzig und schwer. Typisches Beispiel ist die Fabada asturiana, ein Eintopf aus weißen Bohnen, Schweinebauch, Paprikawurst, Zwiebeln und Knoblauch. Von Rioja bis Sidra Hervorragende, überwiegend rote Weine kommen aus der Rioja und der Rioja Alavesa im Baskenland. Die hiesigen Bodegas und Weinmuseen sind eine eigene Reise wert, zumal die Kunst des Weines oft mit Architektur, Malerei und Sklulptur gepaart ist.  Galiciens Winzer produzieren leichte, fruchtige Weißweine, die gut zu Fisch und Meeresfrüchten passen. Der herbe, perlende Apfelwein Sidra ist im Baskenland, in Kantabrien, vor allem aber in Asturien beliebtes Getränk. Für die Mahlzeiten nimmt man sich viel Zeit. Im ­Restaurant gehören mindes­tens eine Vorspeise, ein Haupt­gericht und ein Dessert dazu. Die lange Phase vom Mittagessen (ab 13.30 bis 15 Uhr) bis zum Abendessen (frühestens ab 21 Uhr) überbrückt man gerne mit kleinen Imbissen, die fast jede Bar anbietet, meist ­begleitet von einem Glas Wein oder Bier.
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