Gut zwei Stunden sind für den Besuch des Cagaloglu Hamami einzuplanen. Wer zum ersten Mal ein Hamam besucht, braucht keine Berührungsängste zu haben. Höflich, aber bestimmt wird er vom Badepersonal (Telak bei den Männern, Natir bei den Frauen) eingewiesen: umkleiden, das Pestemal umlegen (eine Art Handtuch; man badet niemals ganz nackt!), vorreinigen und dann geht's ins Dampfbad. Geschwitzt wird auf dem Göbektasi, einem großen runden Liegeplatz aus heißem Marmor. Um ihn herum kann man sich waschen, frottieren und gegen Aufpreis massieren lassen. Am Ausgang steht dann das Badepersonal Spalier und erwartet ein Trinkgeld.
Die ersten Bäder - in denen die Tradition römischer Thermen mit dem Reinheitsgebot des Islams verschmelzen - wurden schon in byzantinischer Zeit eröffnet. Dabei ist das Wort Bad irreführend: Besucher aalen sich nicht in Wannen oder Badebecken. Männer und Frauen baden niemals gemeinsam. Einfachere Badehäuser haben verschiedene Öffnungszeiten für Männer und Frauen. Das Cagaloglu Hamami hat zwei getrennte Abteilungen.