Im Umkreis jener Straße, die Richtung Hamburg führt, hatte seit dem 17. Jh. das preußische Ideal religiöser Toleranz seinen städtebaulichen Ausdruck gefunden. Der Gedenkpark am Straßenanfang bewahrt Reste des Alten Jüdischen Friedhofs, der bis 1820 genutzt wurde. Unter den Grabsteinen ist auch einer für Moses Mendelssohn (1729–86). Zu Lebzeiten des Philosophen war das Berliner Geistesleben stark durch Juden geprägt. Wo einst das Jüdische Altersheim stand, erinnert eine bronzene Plastik daran, dass 1942 von hier aus viele Juden in die Konzentrationslager deportiert wurden. Das benachbarte Gebäude, die frühere Knabenschule der Jüdischen Gemeinde, zeugt als Jüdisches Gymnasium Moses Mendelssohn vom Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg. Gegenüber des St.-Hedwig-Krankenhauses erhebt sich die protestantische Sophienkirche. Der Saalbau von 1713 bekam zwei Jahrzehnte später einen 69 m hohen Barockturm. Das Innere ist seit 1892 neobarock, mit weißem Stuckdekor und prächtiger Orgel. Eine Inschrifttafel erinnert an die Predigt, die der US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King 1964 hier während eines Ostberlinbesuchs hielt.