Die berühmteste der 400 Brücken Venedigs, die die beiden Stadtteile San Marco und San Polo miteinander verbindet, war bis ins 19. Jh. die einzige feste Verbindung zwischen den beiden Ufern des Canal Grande. Da die Schiffe freie Durchfahrt durch den Kanal und direkte Zufahrt zu den Kontoren der Patrizierhäuser hatten, war ein fester Steinbau zunächst nicht möglich. Ende des 16. Jh. entschloss sich jedoch der Stadtrat zu einem repräsentativen Steinbau und beauftragte mit dessen Ausführung den damals noch vergleichsweise unbekannten Antonio da Ponte. Er hatte es geschafft, sich gegen so namhafte, aber auch teure Mitbewerber wie Michelangelo und Antonio Palladio durchzusetzen.
Ausgehend von der Durchfahrtshöhe für Wasserfahrzeuge schuf da Ponte eine Brücke mit nur einem einzigen, fast schwebenden Bogen aus Marmor mit einer Spannweite von 28 m. In der Länge misst die Brücke 48 m, in der Breite 22 m. Die Rialtobrücke entstand 1588–91 aus istrischem Marmor, sie ruht auf 12.000 Eichenpfählen. Mit ihren beiden Ladenzeilen ist sie eines der Wahrzeichen der Stadt. Abends im Lichterschein sieht sie besonders romantisch aus, und auch der Blick von oben auf den Canal Grande hat dann etwas Magisches.