Mit PKW, Bahn oder Flug nach Venedig - was gibt es bei der Anreise zu beachten? Mit welchen öffentlichen Verkehrsmitteln komme ich am besten von A nach B? Was kosten Tickets für den ÖPNV? Wie steht es um die Barrierefreiheit im venezianischen Nahverkehr? Welche Stadtrundfahrt eignet sich zum ersten Kennenlernen der Stadt und lohnt sich der Preis für einen Sightseeing-Pass? Lesen Sie hier alles rund um das Thema innerstädtische Mobilität in ›Mobil in Venedig‹.
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Tipp der ADAC Redaktion
Der im 14. Jh. erbaute Palazzo Dandolo an der Riva degli Schiavoni, dem 500 m langen Kai an der Lagune, beherbergt eines der berühmtesten Hotels der Welt. 1822 quartierte sich ein gewisser Guiseppe Da Niel ein und begann den Palast etagenweise aufzukaufen, bis er 1840 alleiniger Besitzer war. Er gestaltete ihn zu einem höchst komfortablen Hotel um und nannte es ›Danieli‹. Im 19. Jh. gingen hier gekrönte Häupter, Politiker, berühmte Schriftsteller und Künstler ein und aus.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Arsenale, die 1104 gegründete Schiffswerft Venedigs, breitet sich im östlichen Castello aus. Zur Blütezeit im 16. Jh. beschäftigte die Seerepublik über 16.000 Arbeiter, die Galeeren und Handelsschiffe wie am Fließband fertigten. Die Porta Magna, den Landeingang von 1460, flankieren antike Löwen. Während der Biennale ist das Arsenale ein herrliches Ausstellungsgelände.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Prachtstraße Venedigs ist ein 3,8 km langer, bis zu 50 m breiter und rund 5 m tiefer Kanal. Den schönsten Blick auf die 200 Palazzi am Canal Grande bietet der Vaporetto Nr. 1. Die gemächliche Fahrt mit dem Wasserbus vom Bahnhof Santa Lucia nach San Marco dauert etwa 40 Minuten. Moderner Auftakt einer Augenreise zwischen all der historischen Pracht ist der 2008 fertiggestellte Ponte della Costituzione von Santiago Calatrava, der den Piazzale Roma mit der Stazione Venezia Santa Lucia verbindet. Direkt vor dem Bahnhof befindet sich die Vaporetto-Station. Wie eine Perlenkette reihen sich zwischen Bahnhof und Rialtobrücke imposante Gebäude aneinander. Erster Höhepunkt ist auf der rechten Seite der Fondaco dei Turchi (13. Jh.), ein Handelshaus im veneto-byzantinischen Stil mit Arkaden im Erdgeschoss. Bis 1838 war das Gebäude Sitz der türkischen Handelsniederlassung, nun beherbergt es das Museo di Storia Naturale. Schräg gegenüber prunkt der Renaissancepalast Vendramin-Calergi (16. Jh.) mit großen Zwillingsfenstern. Er dient heute als Casino. Darüber hinaus erinnert ein kleines Museum an den Komponisten Richard Wagner, der 1883 in diesem Palazzo starb. Drei Seitenkanäle weiter steht die gotische Ca dOro. Ihre reich verzierte Fassade war einst vergoldet. Einer der ältesten Paläste am Canal ist die veneto-byzantinische Ca da Mosto. Die unteren Etagen entstanden im 13. Jh., die oberen im 17. Jh. Nahe der Rialtobrücke erhebt sich das deutsche Handelshaus Fondaco dei Tedeschi aus dem 16. Jh., seit 2016 Einkaufstempel mit prächtiger Aussichtsterrasse. Gleich hinter dem Ponte di Rialto befindet sich auf der linken Seite der Palazzo Dolfin-Manin. Hier wohnte Ende des 18. Jh. der letzte Doge Ludovico Manin. Im Erdgeschoss des Renaissancebaus verläuft ein öffentlicher Fußweg unter Arkaden. Ein Stück weiter erheben sich zwei Paläste des 13. Jh., die Palazzi Loredan-Corner und Farsetti-Dandolo, heute Sitz der Stadtverwaltung. Sie beeindrucken durch Arkadenreihen im veneto-byzantinischen Stil. Im 16. bis 18. Jh. entstanden die vier Palazzi Mocenigo kurz vor der Kanalschleife auf der linken Seite. Die Mocenigo gehörten zu den mächtigsten Familien Venedigs und stellten zwischen 1414 und 1778 sieben Dogen. In der Mitte der Schleife steht rechts die barocke Ca Rezzonico. Als Museo del Settecento Veneziano präsentiert sie Kunst und Wohnkultur des 18. Jh. Gegenüber ragt der Palazzo Grassi von 1745 auf. Er wurde als letzter Palast Venedigs zwischen Spätbarock und Klassizismus erbaut. Heute ist er im Besitz des französischen Unternehmers François Pinault, der hier Kunst der Gegenwart zeigt, von Jeff Koons, Damien Hirst und anderen Größen. Jenseits der Accademia-Brücke rechts steht der Palazzo Venier dei Leoni, ein unvollendeter Bau, der die Peggy Guggenheim Collection beherbergt.
Tipp der ADAC Redaktion
Wer den Stadtteil Dorsoduro entlang des Rio della Fornace durchquert, stößt am Canale della Giudecca auf die Fondamenta delle Zattere, die beliebteste Uferpromenade Venedigs. Sie zieht sich von der Stazione Marittima zur Punta della Dogana hin. Vor allem an Sonn- und Feiertagen wird hier flaniert, und die Straßencafés sind dicht besetzt. Berühmt ist die Eisdiele Nico nahe dem Rio San Trovaso. An dem im 16. Jh. angelegten Kai wurden lange Zeit die Baumflöße (venezianisch: zattere) aus dem Apennin angelandet. Weiterverarbeitet wurde das Holz in den Gondelwerften des Viertels. Eine der letzten Werften des Dorsoduro ist der Squero San Trovaso am gleichnamigen Rio.
Tipp der ADAC Redaktion
Durch die Einkaufsstraße Strada Nova gelangt man zur Ca dOro, zum ›Goldenen Haus‹. Der gotische Palast von 1440 entfaltet seine ganze Pracht zum Canal Grande hin. Die Schaufassade war einst farbig bemalt und mit Blattgold verziert, doch auch in strahlenden Naturfarben begeistert sie noch mit ihren filigranen Bögen und dem üppigen Maßwerk, das kostbarster Spitze gleicht. Seit 1927 zeigt die Ca dOro als Galleria Giorgio Franchetti die Kunstsammlung des einstigen Hausherrn. In den eleganten Sälen sieht man Werke von Tullio Lombardo, Tizian, Andrea Mantegna, Paris Bordone und Anthonis van Dyck.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Wort Fondaco kommt aus dem Arabischen und bedeutet ›Warenlager‹. Der 1228 errichtete Fondaco dei Tedeschi gilt als älteste Handelsniederlassung Venedigs. Als die Geschäftsbeziehungen mit Nordeuropa für die Seerepublik bedeutend wurden, überließ man das Gebäude, welches auch Übernachtungsmöglichkeiten bot, deutschen Kaufleuten. Auch der Maler Albrecht Dürer wohnte hier, als er die Lagunenstadt besuchte. Nach einem Brand Anfang des 16. Jh. entstand der heutige Bau mit seinen 200 Räumen. Seit 2016 dient der nach Plänen von Rem Koolhaas umgebaute Palast als Kaufhaus der Luxusklasse. Um den von Arkaden gesäumten und einem Glasdach überspannten Innenhof gruppieren sich auf vier Stockwerken exklusive Boutiquen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Café-Restaurant. Von der Dachterrasse bietet sich ein grandioser Blick auf Venedig. Es empfiehlt sich, die kostenlosen Tickets im Voraus im Internet zu buchen.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Palazzo Grassi mit seiner strengen, nur durch venezianische Rundbögen aufgelockerten Fassade entstand Ende des 18. Jh. und ist der letzte in Venedig erbaute Palast. Seit 2006 befindet er sich im Besitz des französischen Milliardärs François Pinault, der hier seine Sammlung moderner Kunst sowie hochkarätige Wechselausstellungen präsentiert.
Tipp der ADAC Redaktion
Die gotische Backsteinkirche Santo Stefano (14. Jh.) überrascht mit einem hallenartigen Innenraum, einer schiffsähnlichen Holzdecke und einer bemerkenswerten Sakristei, in der drei eindringliche Christus-Gemälde von Tintoretto und ein Kruzifix von Veneziano aufbewahrt werden.
Tipp der ADAC Redaktion
Von der Riva degli Schiavoni führt eine kleine Gasse zum Campo San Zaccaria. Die gleichnamige Kirche entstand Ende des 15. Jh. in einem Stilmix aus Gotik und Renaissance. Am zweiten Seitenaltar links sieht man eine wunderbare ›Sacra Conversazione‹, eine Madonna mit Heiligen, von Bellini. Den Chor der Tarasio-Kapelle schmücken Fresken von Andrea Castagno, die erste Renaissancemalerei Venedigs.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Kirche wurde 1489–1508 für die Reliquien des hl. Rochus errichtet. Die strahlendweiße Fassade kam im 18. Jh. hinzu, als Pendant zur Front der Scuola Grande di San Rocco. Im Inneren schildern acht große Gemälde von Tintoretto Episoden aus dem Leben des Pestheiligen.
Tipp der ADAC Redaktion
Die schönste Barockkirche der Stadt mit ihrer gewaltigen Kuppel entstand 1631–87 zum Gedenken an das Ende der Pest von 1630. Sie hatte 46 000 Menschen dahingerafft, ein Drittel der Bevölkerung. Baldassare Longhena verband im Entwurf der achteckigen Basilika Elemente der Renaissance mit denen des Barock, der neuen Stilepoche. Die opulente Hauptfassade mit Freitreppe blickt auf den Canal Grande. Alljährlich am 21. November feiern die Venezianer das Salute-Fest. Sie überqueren auf einer Pontonbrücke den Canal Grande, ziehen durch die Kirche und umrunden einmal den Altar. Den hellen Innenraum dominiert der Hochaltar mit einer kretischen Marienikone des 12. Jh. und einer Skulpturengruppe von Juste Le Court. Eine der Szenen zeigt, wie ein stämmiger Putto eine Hexe, Personifikation der Pest, verjagt. Bemerkenswert ist auch der geometrisch gemusterte Marmorboden. In der Sakristei werden Gemälde aus verschiedenen säkularisierten Klöstern Venedigs aufbewahrt, darunter die ›Hochzeit zu Kana‹ von Tintoretto.
Tipp der ADAC Redaktion
Am Campo San Sebastiano nördlich des Terminals San Basilio steht die äußerlich unscheinbare Renaissancekirche San Sebastiano. Das Innere schmückte Veronese ab 1553 mit Fresken aus, 15 Jahre brauchte er dazu. Er begann in der Sakristei, deren Eingang sich links unterhalb der Orgel befindet. Die ›Krönung Mariens‹ an der niedrigen Decke lässt sich besonders gut studieren. Danach gestaltete Veronese die Kassettendecke des Hauptschiffs. Die drei Hauptbilder zeigen Szenen aus dem Leben Esthers. Grandios sind vor allem die Pferde auf dem dritten Bild. Sie scheinen den Betrachter geradezu anzuspringen. Auch Hochaltar, Emporen und Orgeltüren sind Teil des Vermächtnisses von Paolo Veronese (1528–88), der unterhalb der Orgel begraben ist.
Tipp der ADAC Redaktion
Die barocke Ca Rezzonico, der letzte Entwurf von Baldassare Longhena, beherbergt heute das Museo del Settecento Veneziano, das mit Möbeln und Gemälden einen tiefen Einblick in die venezianische Lebensart im 18. Jh. gibt. Der prunkvolle Palast der Patrizierfamilie Rezzonico war damals der kulturelle Mittelpunkt der Stadt. Freskengeschmückte Säle künden vom Luxus vergangener Zeiten.
Tipp der ADAC Redaktion
Die barocke Ca Pesaro (1659–1710), Wohnsitz des Dogen Giovanni Pesaro am Canal Grande, ist ein Meisterwerk Baldassare Longhenas. Hinter der reich mit Säulen und Skulpturen geschmückten Fassade sind heute zwei Kunstsammlungen beheimatet. Die Galleria Internazionale dArte Moderna zeigt Werke von Matisse, Kandinsky, Klee, Klimt und Chagall, das Museo dArte Orientale präsentiert Kunst aus Japan, China und Indonesien.
Tipp der ADAC Redaktion
Ein erster Dogenpalast aus Stein wurde ab 1175 errichtet, das heutige Bauwerk entstand 1340–1550. Den kastenartigen Baukörper zieren im Erdgeschoss wuchtige Bogengänge, im Piano nobile öffnen sich schlanke maßwerkverzierte Arkaden, und darüber stehen ebenmäßige Wände mit rotweißem Rautenmuster. Die Porta della Carta von 1442 an der Nahtstelle zur Markuskirche ist das prächtigste Portal des Dogenpalastes. Heute gelangt man durch die Porta del Frumento an der Piazzetta in den Innenhof mit der Scala dei Giganti, der Gigantentreppe. Sie heißt so wegen der Kolossalstatuen von Mars und Neptun, die als Sinnbilder der Herrschaft Venedigs zu Wasser und zu Lande die Treppe zieren. Auf der obersten Stufe wurde dem knienden Dogen die goldbestickte Dogenkappe Corno ducale aufs Haupt gesetzt. Als Napoleon 1797 Venedig besetzte, erbeutete er nicht nur die Pferde von San Marco (Rückgabe im Zuge des Wiener Kongresses 1815), sondern auch das Mobiliar des Dogenpalastes. Gleichwohl sind die Säle noch heute reich geschmückt. In der Sala del Collegio im 1. Geschoss tagte der Doge mit seinen Beratern. Die Deckengemälde und das Bild über dem Thron stammen von Paolo Veronese, die großen Wandbilder von Jacopo Tintoretto. In der benachbarten Sala del Senato versammelten sich die bis zu 100 Senatoren. Die Deckenfresken schuf ebenfalls Tintoretto. In der 2. Etage befindet sich die 54 m lange Sala del Maggior Consiglio, in der der Große Rat tagte. Ihm gehörten bis zu 1800 Adlige an. Die drei großen Deckengemälde sind der Verherrlichung Venedigs gewidmet. Sie wurden von Veronese, Tintoretto und Palma il Giovane entworfen. An der Ostseite prangt das ›Paradies‹ von Tintoretto. Mit seinen 24 x 7 m ist es das größte Leinwandbild der Welt. Es zeigt die Gemeinschaft der Seligen mit Christus als Spiegelbild des Dogen und des Großen Rates.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Komplex des Palazzo Corner-Mocenigo stammt aus dem 16. bis 18. Jh. Eine der mächtigsten Familien Venedigs, die sieben Dogen stellte, bewohnte bis 1945 die Räumlichkeiten. Heute gehört das Gebäude der Stadt Venedig. Der Palazzo streckt dem Platz seine Rückansicht entgegen - ein Beleg dafür, wie wichtig den Venezianern die Wasser-Ansicht ihrer Paläste war. Das gilt umso mehr für diesen, dessen Front außer vom Boot aus nur noch schräg von der Brücke über den Rio Mocenigo zu sehen ist. Das Museo di Palazzo Mocenigo beherbergt heute das Zentrum für Textilkunst und Modeschichte, das seltene Kostbarkeiten - Stoffe, Kleider und Accessoires - ausstellt. Die Räumlichkeiten sind weitestgehend im Originalzustand belassen.
Tipp der ADAC Redaktion
Das kulturhistorische Museum im Napoleonischen Flügel der Prokuratien am Markusplatz verdankt seinen Namen dem aristokratischen Sammler Teodoro Correr. Mit seiner Schenkung von Büchern, Manuskripten, Gemälden und kunstgewerblichen Exponaten an die Stadt Venedig nach seinem Tod 1830 schuf er den Grundstock für die heutigen Sammlungen des Museo Correr. Neben historischen Stadtansichten und Veduten aus der Canaletto-Schule und Dokumenten zur Geschichte der Seerepublik Venedig sind besonders die Gemäldegalerie mit Werken von Vittore Carpaccio und Bellini sowie die Prunksäle der Biblioteca Marciana mit Fresken von Tizian und Veronese sehenswert.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Palazzo Labia aus dem 17./18. Jh. gleich neben dem Campo San Geremia war einst der Sitz einer der reichsten, aus Katalonien stammenden Kaufmannsfamilien der Stadt. Im Ballsaal beeindrucken zwei große, sehr illusionistische Fresken von Tiepolo zum Leben von Marcus Antonius und Kleopatra. Tiepolo hat sich auf dem Bankett als zweiter von links, ganz in Blau verewigt. Da der Pallazzo der Staatlichen Rundfunkgesellschaft RAI gehört, ist er leider nicht zu besichtigen.
Tipp der ADAC Redaktion
Die berühmteste der 400 Brücken Venedigs, die die beiden Stadtteile San Marco und San Polo miteinander verbindet, war bis ins 19. Jh. die einzige feste Verbindung zwischen den beiden Ufern des Canal Grande. Da die Schiffe freie Durchfahrt durch den Kanal und direkte Zufahrt zu den Kontoren der Patrizierhäuser hatten, war ein fester Steinbau zunächst nicht möglich. Ende des 16. Jh. entschloss sich jedoch der Stadtrat zu einem repräsentativen Steinbau und beauftragte mit dessen Ausführung den damals noch vergleichsweise unbekannten Antonio da Ponte. Er hatte es geschafft, sich gegen so namhafte, aber auch teure Mitbewerber wie Michelangelo und Antonio Palladio durchzusetzen. Ausgehend von der Durchfahrtshöhe für Wasserfahrzeuge schuf da Ponte eine Brücke mit nur einem einzigen, fast schwebenden Bogen aus Marmor mit einer Spannweite von 28 m. In der Länge misst die Brücke 48 m, in der Breite 22 m. Die Rialtobrücke entstand 1588–91 aus istrischem Marmor, sie ruht auf 12.000 Eichenpfählen. Mit ihren beiden Ladenzeilen ist sie eines der Wahrzeichen der Stadt. Abends im Lichterschein sieht sie besonders romantisch aus, und auch der Blick von oben auf den Canal Grande hat dann etwas Magisches.
Tipp der ADAC Redaktion
1750 gründete der Maler Piazzetta die Kunstakademie, zu der ab 1817 auch eine Sammlung venezianischer Malerei des 14.–18. Jh. gehörte. Während die Akademie ihren Sitz, das einstige Kloster Santa Maria della Carità, verlassen hat, ist die Galerie noch immer hier ansässig. Sie zeigt Werke von Veneziano, Bellini, Sebastiano del Piombo, Palma il Vecchio, Carpaccio, Tizian, Tintoretto, Tiepolo und Veronese. Zu den Glanzstücken gehört Giorgiones ›Tempestà‹ von 1508. Das Bild ist locker gemalt in erdigen, sonnigen, wässrigen Tönen und recht modern. Die Bedeutung des Dargestellten gibt jedoch bis heute Rätsel auf: zuckende Blitze über einer verlassenen Stadt, vorne eine idyllische Landschaft mit Fluss, am Ufer ein schöner Soldat mit Hirtenstab und eine nackte Frau, die ein Kind stillt. Lieb und klar wie ein Märchen ist der ›Tempelgang Mariens‹, mit dem Tizian 1534 die Sala dell Albergo des Klosters schmückte. Das Wandbild zeigt, wie die junge Maria im Strahlenkranz die hohe Treppe des Tempels hinaufsteigt, und alle, die Priester und das Volk, schauen ihr andächtig zu. Tizian war schon sehr alt, als ihn 1576 die Pest dahinraffte. Die ›Pietà‹ für sein eigenes Grab in der Frari-Kirche blieb unvollendet. Das Gemälde, inszeniert als ein düsteres Trauerspiel um Maria mit dem toten Christus im Arm, schmückt heute den großen Saal der Accademia, wo auch Veroneses gigantisches ›Abendmahl‹ von 1573 prangt. Wegen dieses Bildes wurde Veronese von der Inquisition befragt. Man störte sich an den »Narren, Betrunkenen, Deutschen und Zwergen«, die dem Abendmahl beiwohnten. Ob das etwa die Idee seiner Auftraggeber gewesen sei? Die Dominikaner galten als verdächtig und waren der Kirche ein Dorn im Auge. Doch Veronese überzeugte die Inquisitoren, und sie gaben sich mit einem neuen Bildtitel zufrieden. ›Gastmahl im Hause des Levi‹ heißt es seitdem.
Tipp der ADAC Redaktion
Den Palazzo Venier dei Leoni (18. Jh.) am Canal Grande erwarb Peggy Guggenheim 1948 als Wohnsitz und Ausstellungsraum. 1976, drei Jahre vor ihrem Tod, vermachte die Kunstmäzenin ihren Besitz der Salomon Guggenheim Foundation. Die hellen Säle des Palazzo schmücken Meisterwerke der klassischen Moderne von Picasso, Braque, Léger, Delauney, Kandinsky, Klee, Dalí, Chagall, Magritte, Mondrian, Picabia, Mirò, Duchamp, Pollock und Max Ernst, mit dem Peggy Guggenheim einige Jahre verheiratet war. Im Garten ist die ›letzte Dogessa‹ in einem Urnengrab bestattet, neben ihren geliebten Terriern. Im Umkreis stehen Skulpturen von Moore, Ernst, Brancusi, Marini und Giacometti.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Kirche Madonna dellOrto (15. Jh.) ist benannt nach einem wundertätigen Marienbild, das in einem nahen Garten gefunden wurde. Sie zählt zu den schönsten gotischen Sakralbauten Venedigs. Filigrane Maßwerkfenster und eine Galerie mit Statuen der zwölf Apostel zieren die Fassade. Im Innern sieht man Riesengemälde Tintorettos, die ›Anbetung des Goldenen Kalbs‹ und das ›Jüngste Gericht‹ im Chor, beide fast 17 m hoch, der ›Tempelgang Mariens‹ im rechten Seitenschiff und das Altarbild ›Wunder der hl. Agnes‹ in der Cappella Contarini. Der unermüdliche Tintoretto, er hinterließ über 400 Gemälde, liegt in der rechten Chorkapelle begraben.
Tipp der ADAC Redaktion
Für Besucher, die Venedig über die Piazzale Roma erreichen, bietet der 2008 vom spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava geschaffene Ponte della Costituzione eine schnelle Verbindung ins Centro Storico. Die jüngste Fußgängerbrücke über den Canal Grande spannt einen 90 m langen, dynamischen Bogen aus rot leuchtenden Stahlformen. Eine an der Seite installierte Kabine bietet Rollstuhlfahrern barrierefreie Passagen.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Fondaco dei Turchi, einer der ältesten Paläste der Stadt aus dem 13. Jh., präsentiert sich im veneto-byzantinischen Stil mit einer Arkadenreihe im Untergeschoss und einer Fensterreihe im Obergeschoss. Er war bis 1838 Sitz der türkischen Handelsniederlassung. Heute ist hier das Museo di Storia Naturale - das Naturkundemuseum - untergebracht, in dem u.a. ein 7 m langes Dinosaurier-Skelett aus den Sümpfen der Lagune zu bestaunen ist. Im Aquarium schwimmen die Bewohner des Golfs von Venedig. Multimediale Effekte veranschaulichen naturkundliche Zusammenhänge.
Tipp der ADAC Redaktion
Der im Stadtviertel San Marco nahe des Campo Manin gelegene Palast vereint harmonisch Stilelemente der Gotik und der Renaissance. Ende des 15. Jh. ließ ihn die Familie Contarini durch den Anbau mehrerer übereinanderliegender Loggien erweitern. Die Stockwerke sind durch einen hervorspringenden halbrunden Treppenturm miteinander verbunden, der sich ebenfalls in Arkaden öffnet. Dieser gewagt gewundene Turm veranlasste die Venezianer, dem Palast den Beinamen ›bovolo‹ (Schnecke) zu geben.