Sierra Nevada Kalifornien

Reißende Flüsse, schroffe Granitfelsen, beeindruckende Wasserfälle und mehr als 3.000 km² Parkgebiet: Die unberührte Natur lockt jedes Jahr Millionen von Urlauberinnen und Urlaubern in den Yosemite National Park im Westen der USA. Yosemite National Park-Reisetipps: die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Die meisten Gäste besuchen zuerst das Yosemite Valley . Das ist ein 18 km² großes Gebiet im Zentrum des Parks, das das ganze Jahr über zugänglich ist. In direkter Nähe befinden sich Ausflugsziele wie der Wasserfall Ribbon Falls, der fast 500 m hoch ist. Dort liegt auch der 2.693 m hohe Half Dome , der als Wahrzeichen des Parks gilt. Im Valley finden sich Besucherzentren und Unterkünfte. Es ist der richtige Startpunkt für einen Tagesausflug, aber auch für längere Ausflüge am Urlaubsziel. Highlights in der Natur: die schönsten Wasserfälle im Tal Mit 739 m Höhe gehören die Yosemite Falls zu den höchsten Wasserfällen der Welt. Allerdings spielt hier die Jahreszeit eine entscheidende Rolle: Im Frühling zur Schneeschmelze tost das Wasser in die Tiefe. Im Spätsommer kann es sein, dass die Fälle fast ausgetrocknet sind. Der Park besitzt insgesamt 3.200 Seen, darunter zahlreiche Bergseen.

Die Sequoia und Kings Canyon National Parks schmiegen sich nebeneinander an die Hänge der Sierra Nevada. Ein Wegenetz von 1300 km Länge führt durch die beiden Parks, 1300 Pflanzen- und 2100 Tierarten haben hier ihr Refugium. An ihrem östlichen Rand ragt mit dem Mount Whitney (4421 m) der höchste Gipfel der USA außerhalb Alaskas auf. Der Sequoia National Park im Süden verdankt seinen Namen dem Sequoiadendron giganteum (Berg- oder Riesenmammutbaum). Keine andere Pflanze auf Erden wird größer. Erschlossen wird der Park von der State Route 198. An dieser Straße informiert auch das Giant Forest Museum über das Ökosystem im Park. Vom Museum führt ein Abstecher zum Moro Rock, einem Fels mit schönen Ausblicken über die Sierra Nevada. Während der Saison ist das Museum zudem Startpunkt des kostenlosen Shuttlebusses zwischen Grant Grove und Giant Forest. Im Giant Forest gedeiht mit General Sherman der voluminöseste aller Riesenmammutbäume. Er misst 84 m und hat einen Durchmesser von 11 m. Sein Alter wird auf 2200 Jahre geschätzt. Nicht viel kleiner ist der General Grant genannte Baum im Grant Grove. Während der Sequoia zu Zeiten überlaufen sein kann, geht es im abgelegenen Kings Canyon National Park ruhiger zu. Mit seinen Canyons, Wäldern und Seen ist er ein ideales Wandergebiet.

Wer Trubel mag, ist in South Lake Tahoe und dem Nachbarort Stateline auf Seiten Nevadas richtig. Während sich in letzterem die Kasinos ballen, gibt es auf kalifornischer Seite große Golfplätze, viele Bars und gute Restaurants. South Lake Tahoe ist Heimathafen des Schaufelraddampfers M.S. Dixie II, der zu Rundfahrten über den See einlädt, z.B. zum Sunset Dinner.

Schwefelgeruch liegt in der Luft, hier und da steigen Dampfsäulen zischend aus dem Boden auf: Im Lassen Volcanic National Park ist die Erde unruhig. Der letzte große Ausbruch des 3187 m hohen Lassen Peak im Zentrum des Parks ereignete sich 1915, doch aktiv ist der Vulkan immer noch. Von der Lassen Park Road, die den Westteil des Nationalparks kurvenreich durchkreuzt, blickt man auf die umliegenden Gipfel, auf die von Gletschern geformten Bergseen und die Dampfsäulen von Hot Springs und Bumpass Hell. Vom höchsten Punkt der Straße führt ein 4 km langer Pfad auf den Lassen Peak.

Von den mehr als 4 Mio. Besuchern des Nationalparks steuern eigentlich fast alle das 11 km lange, vom Merced River durchflossene Yosemite Valley an. Während der Saison wird es dort deshalb regelmäßig ausgesprochen eng. Manchmal werden sogar die Zufahrten ins Tal wegen Überfüllung geschlossen. Zum Glück pendelt aber ein kostenloser Bus, der den Verkehr ein wenig entlastet. Star unter den Naturschönheiten ist der 2300 m hohe Granitmonolith El Capitàn, der wie ein Hauptmann über das Tal wacht. Die Wasserfälle Yosemite Falls, Bridalveil Fall und Sentinel Falls entwickeln ihre ganze Wucht während der Schneeschmelze im Frühjahr.

Der Kings Canyon, dem der nördliche Teil des Sequoia and Kings Canyon National Park seinen Namen verdankt, wird vom Kings River durchflossen. Sein weites, von den Gletschern der Eiszeit geformtes Tal wird von uralten Bäumen bestanden. Jenseits von Cedar Grove Village erschließt nur noch eine einzige Straße das gewaltige Naturschutzgebiet. Entsprechend menschenleer und ursprünglich präsentiert sich dieser Teil der Sierra Nevada.

Herrlich blau, größer als 500 qkm, bis zu 500 m tief und von hohen Bergen eingerahmt präsentiert sich der Lake Tahoe. Seine Umgebung ist ein beliebtes Skigebiet. Im nordwestlich gelegenen Squaw Valley wurden 1960 die Olympischen Winterspiele ausgetragen.

In Old Sacramento kann man auf Kopfsteinpflaster und hölzernen Gehsteigen an mehr als 100 rekonstruierten historischen Gebäuden entlangschlendern, in denen Restaurants, Kneipen, Läden und kleine Museen untergebracht sind. Am Sacramento River liegt der Raddampfer Delta King vor Anker, heute ein Hotel.

Die Sammlung, eine Schenkung der Familie Crocker, ist in deren Stadtpalais mit Galeriegebäude und einem Anbau, dem Teel Family Pavilion von 2010, ansässig. Gezeigt wird Kunst aus Europa und den USA vom Barock bis in die Gegenwart. Hinzu kommen Fotos von Ansel Adams und jede Menge Keramik.

Das Railroad Museum von Sacramento zeigt Lokomotiven und Waggons aus der Zeit, als die Eisenbahn und nicht das Automobil das wichtigste Fortbewegungsmittel in den USA war.

Die Stätte von Marshalls erstem Goldfund ist heute ein Historic Park, das Visitor Center zeigt Exponate aus jener Zeit. Auch ein chinesisches Lebensmittelgeschäft und die Waffenhandlung Bekeart’s Gun Shop wurden wieder aufgebaut. Sutters Mill, die Wassermühle, deren Bau zum Fund des ersten Goldes führte, steht noch immer am Ufer des American River. James W. Marshall (1810-85) liegt auf einem Hügel über Coloma begraben, sein Denkmal zeigt in die Richtung des Goldfundes.

Das weiße California State Capitol mit seiner schlanken Kuppel ist dem Washingtoner zum Verwechseln ähnlich. Der Regierungssitz ist als Museum zugänglich, jeweils zur vollen Stunde finden Touren statt, auch durch den Capitol Park.

Etwas nördlich von Coloma, bei Grass Valley, kann die 1956 stillgelegte Empire Mine besichtigt werden. Sie war die ergiebigste Goldmine Kaliforniens. Der Name des Nachbarorts Rough and Ready - zu deutsch etwa ›ungehobelt‹ - belegt, wie rau es zu Goldrauschzeiten zuging. Das heutige Placerville bei Coloma trug damals gar den Namen Hangtown.

Zahlreiche skurril geformte, oft meterhohe Felsformationen ragen aus dem 150 qkm großen Mono Lake empor. Sie entstanden, weil das alkalische Wasser den Kalk aus den am Grund des Sees emporsprudelnden Quellen bindet. Dass die Kalksäulen sichtbar wurden, liegt am unstillbaren Durst der Millionenstadt Los Angeles. Zwischen 1941 und 1982 sank der Wasserspiegel des Mono Lake um 13 m, weil vier seiner fünf Zuflüsse nach LA abgeleitet wurden, um die Megastadt mit Wasser zu versorgen. Gerettet wurde der See, nachdem sich in den 1970er-Jahren eine Umweltinitiative gründete. 1985 erstritt sie den Schutz des Gewässers vor Gericht. Seither hat sich sein Wasserstand stabilisiert.

Am Ostrand des Yosemite Valley erhebt sich der 2693 m hohe, eingewölbte Half Dome, der als Wahrzeichen des Parks gilt. Viele Wanderer bezwingen ihn während der warmen Jahreszeit auf anspruchsvollen Ein- bis Zweitagestouren. Unterwegs eröffnen sich herrliche Ausblicke auf das Yosemite Valley und die Berge der Sierra Nevada.

Das State Museum in Carson City, der Hauptstadt Nevadas, gibt einen Einblick in die Bergbaugeschichte des Bundesstaates. An die Vorgeschichte erinnert das Skelett eines in Nevada gefundenen Mammuts. In Dioramen werden ausgestopfte, selten gewordene Tiere wie der Schwarzbär, Klapperschlangen und das Dickhornschaf gezeigt.

Im General Grant Grove steht General Grant, der drittgrößte Baum der Erde: Er misst 81,5 m, sein Rumpf hat einen Umfang von knapp 33 m. Der Name des Giganten erinnert an Ulysses Grant, den 18. Präsidenten der Vereinigten Staaten.

1839 erwarb der Schweizer Einwanderer Johann Sutter ausgedehnte Ländereien in Kaliforniens Central Valley. Anschließend gab er ihnen den Namen Neu-Helvetien. Doch als auf seinem Grund Gold gefunden wurde, verlor er alles - die Goldsucher scherten sich nicht um seine Besitzrechte. So verarmte Sutter, und aus Neu-Helvetien wurde Sacramento. Als Freilichtmuseum baute man Sutter’s Fort originalgetreu wieder auf. In der Nähe widmet sich das Indian Museum der Kultur und ­Lebensweise der indigenen Völker Kaliforniens. Besucher haben die Möglichkeit, indianische Werkzeuge und Techniken auszuprobieren.

Die Emerald Bay ist Teil des gleichnamigen State Parks und von unvergleichlicher landschaftlicher Schönheit. In der von Felsen und Wald gerahmten tiefblauen Bucht liegt die einzige Insel des Sees, Fannette Island. Da das Wasser des Lake Tahoe extrem kalt ist, sollte man nicht versuchen, zu ihr hinüberzuschwimmen. Stattdessen kann man sie mit dem Kanu ansteuern.

Das National Automobile Museum (10 South Lake St.) in Reno versammelt jede Menge verchromte und auf Hochglanz polierte Limousinen aus der Glanzzeit der amerikanischen Autoindustrie. Auch englische und deutsche Autoklassiker gibt es zu sehen.

Im Yosemite Village sorgen Geschäfte, Unterkünfte und Restaurants für Wohl und Wünsche der Besucher. Im Visitor Center im Ort erklären Park Rangers, wie man den Yosemite Nationalpark am besten erkunden kann. Auch geführte Wanderungen werden angeboten, die meisten beginnen gleich hier.

Gut 100 km sind es vom Yosemite Village zu den anmutigen hochalpinen Wiesen der Tuolumne Meadows. Überragt wird die Hochebene vom Mount Lyell, dem mit 3999 m höchsten Berg des Yosemite National Parks.

Eine der schönsten Wanderungen im Yosemite Valley führt zum Mirror Lake. Sie beginnt am Ahwahnee Hotel im Osten des Tals. Während der See im Frühjahr bis zum Rand mit Wasser gefüllt ist, verwandelt er sich im trockenen Sommer in eine blühende Bergwiese. Nicht minder beliebt sind Ausflüge zu den Vernal Falls am Merced River und dem dahinter liegenden Emerald Pool. Wer weiter bis zu den Nevada Falls möchte, sollte möglichst einen halben Tag mit Bade- und Picknickpausen einplanen.