Im Kollafjörður vor der Nordküste von Reykjavík liegt die Insel Víðey, die bereits im 10. Jh. besiedelt war. 1755 ließ sich der Landvogt Skúli Magnússon hier nieder. Sein Wohnsitz Viðeyjarstofa ist das erste Steinhaus Islands. Die benachbarte kleine Viðeykirkja von 1774 zählt zu den ältesten Kirchen des Landes. Bis in die 1950er-Jahre hinein war die Insel bewohnt. Als Viehzucht und Fischerei kein Auskommen mehr boten, zogen die letzten Familien auf das Festland. Die Gebäude auf Víðey sind Teil des Reykjavík City Museum.
Heute ist Viðey bei den Einwohnern Reykjavíks als Naherholungsgebiet beliebt. Wanderwege führen über die Insel und zu zwei Kunstwerken. Richard Serra schuf 1990 das Werk ›Áfangar‹, Meilensteine, neun Basaltsäulenpaare, die über den Westteil der Insel verteilt stehen. 2007 entstand Yoko Onos ›Imagine Peace Tower‹ im südlichen Teil. Das Gutshaus Viðeyjarstofa beherbergt heute ein Café.