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Masowien

Warschau, Polen
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Mit kargen, unfruchtbaren Sandböden von der Natur nicht gerade bevorzugt, war die um Warschau (Warszawa) gelegene Region Masowien (Mazowsze) eher ein Stiefkind der Geschichte. Erst mit Warschaus Ernennung zur Hauptstadt 1596 rückte das Gebiet ins Rampenlicht. Unter großen Anstrengungen wurden Teile der waldreichen Tiefebene als Ackerland kultiviert, dessen Erträge dem damaligen Landadel als Einnahmenquelle genügten. Es werden vor allem Getreide und Kartoffeln angebaut, größeren Reichtum bringt die Landwirtschaft jedoch nicht ein.

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Museen

Zelazowa Wola

Sochaczew
In dem Dorf Żelazowa Wola kam der Komponist und Klaviervirtuose Frédéric Chopin (1810–49) zur Welt. In einem Park steht sein Geburtshaus. Es ist heute als Museum zu seinen Ehren eingerichtet.
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Landschaft

Lazienki-Park

Warszawa
Die 76 ha große Park- und Palastanlage kombiniert französische Gartenkunst und englischen Landschaftsgarten. Das Grün ist geschmückt mit Denkmälern, Palais, Pavillons, Theater und Amphitheater. Die Gestaltung geht auf den letzten König Polens, Stanisław August Poniatowski (1732–98), zurück. Er ließ das barocke Badehaus (Łazienki = Bäder) durch Domenico Merlini und Johann Christian Kamsetzer im Stil des Klassizismus zum Schloss 1785 erweitern. Da es mitten im Wasser steht, wird es auch Inselpalast (Pałac na Wodzie) genannt. Heute kann man hier die königliche Kunstsammlung bewundern. Ihre Glanzstücke sind ›Ein Flöte spielender Satyr‹ von Jakob Jordaens und Angelika Kauffmanns ›Porträt von Giuliana Pubblicola Santacroce‹. Am Chopin-Denkmal von 1904 finden von Mai bis September sonntags kostenlose Klavierkonzerte statt.
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Bauwerke

Universitätsbibliothek

Warszawa
Die 1999 eröffnete Bibliothek der Warschauer Universität (Biblioteka Uniwersytetu Warszawskiego) besteht aus zwei durch eine Glaspassage verbundene Gebäude. Highlight ist der 1 ha große botanische Dachgarten, der auf zwei Ebenen mit Ruhebänken, Wasserläufen, Rasenflächen, Kräuter- und Blumenbeeten ausgestattet ist und einen herrlichen Blick über Warschau und die Weichsel bietet.
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Bauwerke

Johanneskathedrale

Warszawa
Die Katedra św. Jana wurde Ende des 14. Jh. aus Backstein errichtet. Hinter der gotischen Fassade mit Treppengiebel birgt die Kirche das als wundertätig verehrte Baryczka-Kruzifix aus dem 16. Jh. Bemerkenswert sind ferner die Grabmäler des ersten Staatspräsidenten Polens, Gabriel Narutowicz (1865–1922), und des Nobelpreisträgers Henryk Sienkiewicz (1867-1916), Autor des Romans ›Quo vadis‹.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Ghetto-Denkmal

Warszawa
Das Denkmal der Helden des Ghettos (Pomnik Bohaterów Getta) steht seit 1948 auf dem Areal des Warschauer Ghettos, das die Nazis 1940 eingerichtet hatten. Etwa 500.000 Juden waren hier zusammengepfercht. Der Aufstand im Ghetto im Mai 1943 scheiterte. Das Viertel wurde aufgelöst, die Überlebenden in Konzentrationslager gebracht. Das Denkmal, ein dunkler, 11 m hoher Klotz, erinnert an die Mauern des Ghettos. Das große Bronzerelief auf der Vorderseite stellt die Ghetto-Kämpfer dar, das Flachrelief auf der Rückseite den Zug der Shoah-Opfer. Bundeskanzler Willy Brandt bekannte sich beim Staatsbesuch 1970 mit einem Kniefall vor dem Denkmal zur Schuld Deutschlands.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Kopernikus-Wissenschaftszentrum

Warszawa
Im Wissenschaftszentrum Kopernikus (Centrum Nauki Kopernik) kann man multimediale Ausstellungen zu Umwelt und Zivilisation betrachten, experimentieren und den Naturgesetzen nachspüren. Zu den Attraktionen gehören ein fliegender Teppich und ein Erdbebensimulator. Planetarium und Dachgarten locken mit weiten Blicken in die Sterne und über die Weichsel.
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Museen

Warschau-Museum

Warszawa
Elf Bürgerhäuser an der Nordseite des Altstädtischen Markts beherbergen heute das Warschau-Museum (Muzeum Warszawy). Es widmet sich der Geschichte Warschaus und seiner Einwohner. Zur Sammlung, die bereits Ende des 18. Jh. begonnen wurde, gehören Einrichtungsgegenstände, Grafiken, Skulpturen und Karten.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museum der Geschichte der polnischen Juden

Warszawa
Im Park mit dem Ghetto-Denkmal eröffnete 2014 das Museum der Geschichte der polnischen Juden (Muzeum Historii Żydów Polskich, POLIN). Der mächtige mit Glaslamellen verkleidete Baukubus spiegelt die Umgebung und bezieht so ihre Vergangenheit und Gegenwart ein. Vom Eingang weitet sich der Weg quer durch das Gebäude. Er soll an den Zug der Juden durch das Rote Meer erinnern. Die Dauerausstellung ›Historie des polnischen Judentums vom Mittelalter bis zur Gegenwart‹ ist grandios inszeniert, Multimediastationen informieren über spannende Details. Besonders fasziniert die Rekonstruktion der bunt bemalten Holzsynagoge von Gwoździec aus dem 17. Jh. im Zentrum des Museums.
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Museen

Nationalmuseum Warschau

Warszawa
In einem Mammutbau von 1938 ist das Nationalmuseum Warschau ­(Muzeum Narodowe w Warszawie) ansässig. Den größten Schatz der Sammlung präsentiert die Faras-­Galerie mit frühchristlichen Fresken (8.–14. Jh.) aus der sudanesischen Stadt Faras. Hinzu kommt Kunst des Spätmittelalters wie goldgrundige Altäre und Schöne Madonnen. Außerdem gibt es Meisterwerke von Botticelli, Tie­polo, Bordone, Cranach und Watteau. Polnische Kunst ist gleichfalls mit interessanten Werken vertreten. Jan Matejkos ›Schlacht bei Grunewald‹ (1878) etwa gilt als Ikone polnischer Historienmalerei. Als Glanzleistung der Moderne begeistern die Gemälde der Impressionistin Olga Boznanska (1856–1940). Das Museumscafé bietet Erfrischungen und ­Liegestühle im Freien.
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Bauwerke

St.-Anna-Kirche Warschau

Warszawa
Die St.-Anna-Kirche (Kościół św. Anny) wurde 1454 errichtet, erfuhr jedoch mehrere Umbauten. Der gotische Chor und eine Renaissancekapelle blieben erhalten, als die Kirche ab 1656 barock erneuert wurde. Aus dieser Zeit stammt auch der Hochaltar. Als Vorbild für die 1782 umgestaltete Fassade diente den beiden Baumeistern Chrystian Piotr Aigner und Stanisław Kostka Potoski die Kirche ›Il Redentore‹ in Venedig, ein Meisterwerk Andrea Palladios. Vom freistehenden Glockenturm genießt man einen weiten Blick über Warschau.
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Museen

Museum Frédéric Chopin

Warszawa
Im Ostrogski-Palast aus dem 17. Jh. ehrt das Museum Chopin (Muzeum Fryderyka Chopina) Leben und Werk Frédéric Chopins (1810-49), der in Warschau erste Erfolge feierte, aber erst in Paris zum gefragten Pianisten und Komponisten reifte. Die Sammlung umfasst Handschriften, persönliche Gegenstände, Kunstwerke, aber auch Video- und Lichtinstallationen, Klang- und Duftproben.
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Bauwerke

Krasinski Palais

Warszawa
Das barocke Krasiński Palais (Pałac Krasińskich) wurde 1677-95 nach Plänen des aus den Niederlanden stammenden polnischen Hofarchitekten Tylman van Gameren für die Adelsfamilie Krasiński gebaut. Giebelreliefs und Skulpturen zieren den Mittelrisalit. Ab 1794 beherbergte das Schloss Verwaltungs- und Gerichtsgebäude des Staates, heute die Handschriftenabteilung der Nationalbibliothek.
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Bauwerke

Palast Staszic Warschau

Warszawa
Der klassizistische Pałac Staszica mit seiner triumphalen Fassade wurde 1823 vom italienischen Baumeister Antonio Corazzi für die ›Gesellschaft der Wissenschaften‹ errichtet. Heute residiert hier die Polnische Akademie der Wissenschaften. Davor steht ein Kopernikus-Denkmal (1833) von Bertel Thorvaldsen.
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Museen

Warschauer Königsschloss

Warszawa
Das Schloss (Zamek Królewski) war seit 1596 königliche Residenz, als Zygmunt III. von Krakau hierher zog. Hier tagte auch der Sejm, das Parlament. Der Palast im Stil der Renaissance und des Frühbarock wurde 1971–88 rekonstruiert. Er hat einen Uhrturm und einen großen Ehrenhof. Glanzpunkte sind die Lanckoroński-Sammlung mit Werken Rembrandts sowie die Großen und die Königlichen Apartments. Letztere bergen auch den Canaletto-Saal mit 23 Warschau-Ansichten des venezianischen Hofmalers Bernardo Bellotto, gen. Canaletto (1720–80), die nach dem Zweiten Weltkrieg als Vorlagen für die Rekonstruktion der Altstadt dienten.
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Bauwerke

Kulturpalast Warschau

Warszawa
Das markanteste Hochhaus Warschaus ist der 237 m hohe Kulturpalast (Pałac Kultury i Nauki), ein Bau des sozialistischen Realismus von 1955. Es gibt 3300 Räume, einen Konzertsaal, das Technische Museum, die Touristinfo sowie Theater, Kino, ­Cafés und Restaurants. Von der Aussichtsterrasse im 30. Stock reicht der Blick weit über die Stadt.
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Landschaft

Kampinos Nationalpark

Izabelin
Der 670 qkm große Kampinos-Nationalpark (Kampinoski Park Narodowy) schützt dichte Laubwälder, Sumpfgebiete und kieferbewachsene Sanddünen. Das einstige Jagdrevier des polnischen Adels ist heute Lebensraum für Elche, Wildschweine, Biber, Luchse und die in Europa größte Kolonie der seltenen Schwarzstörche.
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