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Schloss Rundales

Pilsrundale
Das Schloss, Rundāles pils, ist das größte Barockensemble des Landes. Es war die Sommerresidenz des Herzogs von Kurland Ernst Johann von Biron (1690-1772), der eine einflussreiche Position im Russischen Reich hatte. Gebaut wurde das Schloss mit seinen weitläufigen Garten- und Parkanlagen 1736-40 nach Entwürfen des italienischstämmigen Architekten Bartolomeo Francesco Rastrelli, der auch für den Winterpalast der Eremitage in St. Petersburg verantwortlich zeichnete. Im Schloss galt es, 138 Räume mit 7000 qm Wohnfläche auszustatten. Als Rundāles 1740 fast vollendet war, war der Herzog in Ungnade gefallen und bereits auf dem Weg ins sibirische Exil, aus dem er erst nach 20 Jahren zurückkehren sollte. Daher ruhten die Bauarbeiten, und der Großteil der Ausstattung entstand erst 1765-68. Die Deckengemälde schufen Francesco Martini und Carlo Zucchi, die Stuckaturen stammen vom Berliner Johann Michael Graff. Der prächtigste Raum ist der Goldene Saal, in dem Audienzen stattfanden. Sein 200 qm großes Deckenbild preist die Tugenden des Schlossherrn. Elegant wirkt der als Tanzsaal genutzte Weiße Saal, den große Spiegelfenster optisch erweitern.
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Reiseführer-Themen

Vielfältiges Baltikum - Estland, Lettland, Litauen

Mare Balticum nannten Kartografen des Mittelalters die Ostsee, die auf Englisch bis heute Baltic Sea heißt. Denn sie ist es, die die baltischen Landschaften geformt hat und das Leben in Estland, Lettland und Litauen noch immer prägt. Ostseeküsten des Baltikums Etwa 4400 km ist die Küstenlinie der baltischen Staaten lang – vom estni­schen Narva im Nordosten bis zum ­litauischen Klaipėda im Südwesten. Estlands Strände sind vor allem im Norden sehr stark zerklüftet, es wirkt gerade so, als wolle das Land dem Meer um keinen Preis nachgeben. Vor Estland liegen die Inseln Saaremaa, Muhu und Hiiumaa, sie sind dünn besiedelt, ursprünglich und schön. Lettlands und Litauens Küsten verfügen über viele lange Sandstrände. In Litauens Südwesten hat die Ostsee das Haff geschaffen, ein flaches Wasserreich, das durch die Kurische Nehrung von der See getrennt wird.  Geschichte und Baukunst in Estland, Lettland und Litauen Das Baltikum hat eine wechselvolle Geschichte. Seit der Christianisierung hinterließen Ordensritter, Könige, die Hanse und fremde Herren ihre Spuren, mal wurde Deutsch, mal Russisch gesprochen. Es entstanden blühende Hansestädte, die Bauten, allen voran Kirchen, geprägt von Backsteingotik. Ordensritter ließen ihre Burgen errichten, der Adel prunk­te mit Barockschlössern, und später ließ die katholische Kirche kühle klassizistische Gotteshäuser erbauen. Anfang des 20. Jh. hielt der Jugendstil Einzug.  Im 21. Jh. sind es moderne Verwaltungsgebäude, Bürokomplexe, Ein­kaufspaläste und Museen, die das Gesicht der Städte mitgestalten.
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