Sultanahmet
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Tipp der ADAC Redaktion
Auftraggeber Sultan Ahmet – nach ihm heißt die Moschee Sultanahmet Camii – wünschte sich 1609 als Demonstration seiner Macht einen Bau, der die Hagia Sophia an Pracht noch übertreffen sollte. Schon äußerlich wirkt der riesige Komplex wesentlich eleganter als das frühchristliche Gotteshaus, das bis zum Bau der Blauen Moschee noch immer Hauptmoschee Istanbuls war. Der Legende zufolge verlangte der Sultan vergoldete Minarette (türk. altın – Gold). Angesichts des knappen Budgets soll Architekt Mehmed Ağa den Sultan gewollt missverstanden und stattdessen sechs steinerne Minarette (türk. altı) errichtet haben. An der Kuppel sparte der Architekt dagegen nicht. 43 m ist sie hoch und hat einen Durchmesser von 23,5 m. Gestützt wird sie von vier mächtigen Halbkuppeln und getragen von vier im Durchmesser 5 m starken Rundpfeilern, die im Volksmund ›Elefantenfüße‹ genannt werden. Im Gebetsraum unter der Kuppel wird klar, warum die Sultanahmet Camii auch ›Blaue Moschee‹ genannt wird: Ihre Wände sind mit weit mehr als 21.000 Fliesen aus den Manufakturen von İznik verkleidet. Im Sonnenlicht, das durch 260 Fenster einfällt, schimmern sie grünlich und bläulich, und auch die Bemalung im oberen Teil des Innenraums enthält viele Blautöne. Verziert sind die Fliesen mit Blumenmotiven, darunter Rosen, Tulpen und Nelken. Die aus weißem Marmor gefertigten Mihrab (Gebetsnische) und Minbar (Kanzel) kann man als Nicht-Muslim nur aus der Ferne betrachten, da der Ostteil des Gebetssaals den Gläubigen vorbehalten ist.
Tipp der ADAC Redaktion
Im Mosaikenmuseum, das über den Arasta Çarşιsι, einen kleinen Kunsthandwerksmarkt, zu erreichen ist, sind Mosaiken aus dem Großen Palast der byzantinischen Kaiser zu bewundern. Dieser hatte gewaltige Ausmaße und erstreckte sich einst vom Gelände der heutigen Blauen Moschee über mehrere Ebenen bis hinunter zum Marmarameer. Da die Überreste der Residenz tief unter jüngeren Siedlungsschichten liegen, wird die Anlage wohl nie komplett freigelegt werden können. Immerhin brachten zwei Ausgrabungen in den 1930er- und 1950er-Jahren einige interessante spätantike Fußbodenmosaike, die ins 5./6. Jh. datiert werden, zum Vorschein. Sie zeigen inmitten bukolischer Landschaften Männer auf der Jagd, Raubtiere mit Beute, geflügelte Fabelwesen sowie einen Adler im Kampf mit einer Schlange.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Chora-Kirche, eines der schönsten Beispiele byzantinischer Sakralbaukunst, entstand im 12.-14. Jh. Mit der Umwandlung in eine Moschee 1511 erhielt sie ein Minarett. 1948 wurde der Sakralbau zum Museum erklärt. Die wieder freigelegten Fresken und Mosaiken aus dem 14. Jh. genießen Weltruhm. Sie illustrieren in überwältigender Detail- und Farbenfreude Szenen aus der Heiligen Schrift. Von besonderer Schönheit ist die Darstellung des Marienlebens.
Tipp der ADAC Redaktion
Der unmittelbar am Fuße der Bosporus-Brücke auf der asiatischen Seite gelegene Beylerbeyi Palast ist in jeder Hinsicht ein paar Nummern kleiner als der Dolmabahce Palast. In Architektur und Ausstattung nimmt er diesen aber zum Vorbild. Er wurde 1865 fertigestellt und diente Sultan Abdülaziz als Sommerresidenz. Unter den Berühmtheiten die hier zu Gast waren, sind Napoleon III. und Kaiserin Sisi zu nennen. Heute ist der Palast als Museum zugänglich.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Philoxenos-Zisterne (auch Binbirdirek-Zisterne, türkisch Binbirdirek Sarnıcı, deutsch 1001-Säulen-Zisterne) stammt vermutlich aus dem 5. oder 6. Jh. und ist ein Wasserspeicher aus byzantinischer Zeit. Mit einer Fläche von 64 x 56 m und einem Fassungsvermögen von rund 40.000 m³ ist die Anlage die zweitgrößte ihrer Art in Istanbul nach der Yerebatan Sarnıcı. 224 rund 12 m hohe Säulen mit schmucklosen Kapitellen tragen das Gewölbe aus gemauerten Ziegelsteinen. Als Wasserspeicher wurde die Philoxenos-Zisterne nur bis Ende des 15. Jh. genutzt, nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels diente der Komplex als Werkstatt und Lager. Heute ist dieser ehemalige Wasserspeicher eine beliebte Alternative zur bekannteren und meist ziemlich überlaufenen Yerebatan-Zisterne. Darüber hinaus wird die Anlage auch gerne als Veranstaltungsraum für Konzerte und Ausstellungen genutzt.
Tipp der ADAC Redaktion
Tag für Tag strömt eine halbe Million Besucher durch die etwa 60 Handelsstraßen des ältesten und größten überdachten Basars (Kapalı Çarşı) der Welt. Rund 4000 Läden und Werkstätten, zudem Banken, Moscheen und Hamams finden sich heute in dem Basar aus dem 15. Jh. Zumindest beim ersten Besuch ist es unmöglich, die Orientierung zu behalten. Deshalb lässt man sich am besten einfach treiben - herausgefunden hat noch jeder.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Ägyptische Basar (Mısır Çarşısı) von 1664 besteht aus zwei rechtwinklig aneinandergefügten Backsteinbauten. Ursprünglich schlugen hier Karawanen ihre Waren um, seit dem 18. Jh. verkaufen Händler in 100 Ladenlokalen Gewürze, Nüsse, Gebäck und Trockenobst, Kebab und Tee. Besucher und Kunden umfängt auch heute noch eine Welt voller exotischer Gerüche und üppiger Farben. Im ersten Stock des Basargebäudes befindet sich das mit orientalischen Fayencekacheln geschmückte Restaurant Pandeli. Wer hier einen Fensterplatz ergattert, hat die Neue Moschee, das Treiben um die Schiffsanlegestelle Eminönü und die Galatabrücke vor Augen.
Tipp der ADAC Redaktion
Ein kleiner rot-weiß gebänderter Kiosk an der Yerebatan Caddesi markiert den Zugang zur Yerebatan-Zisterne (Yerebatan Sarnıcı), eines spätantiken Wasserspeichers aus der Zeit Konstantin des Großen. Als Kaiser Justinian I. 532 die Erweiterung der Anlage in Auftrag gab, ließ er Säulen aus allen Teilen seines Reiches herbeischaffen. Das ist der Grund dafür, dass keine der 336 Säulen, die das Gewölbe der Zisterne tragen, der anderen gleicht. Viele der 8 m hohen Stützen besitzen antike korinthische Kapitelle. Der 138 m lange und 65 m breite Wasserspeicher besitzt ein Fassungsvermögen von 80.000 m³ und diente der Versorgung des byzantinischen Kaiserpalastes. Heute steht das Wasser nur noch wenige Zentimeter hoch, Scheinwerfer tauchen die Zisterne in mystisches Licht. Über eingezogene Holzstege kann die Anlage erkundet werden. Im hinteren Bereich begeistern zwei Säulen, denen Medusenhäupter, eines auf dem Kopf stehend, eines seitlich liegend, als Sockel dienen.
Tipp der ADAC Redaktion
Das in einem Patrizierhaus aus dem Jahr 1893 etablierte Hotel Bristol war lange ein Stück Alt-Istanbul vom Feinsten und Elegantesten. Finanziert von privaten Stiftungen ist es nun als Museum wiedererstanden. Die drei oberen Stockwerke zeigen interessante wechselnde Ausstellungen. Die unteren Stockwerke sind permanenten Exponaten vorbehalten. Dort ist neben archäologischen Funden die kuriose Sammlung anatolischer Maße und Gewichte zu bestaunen. Glanzstücke des Museums sind die historische Bildergalerie mit 300 Gemälden aus der Zeit des 17.-19. Jh., historische Stadtansichten sowie fragile Keramik-Kunstwerke und Fliesen aus Kütahya.
Tipp der ADAC Redaktion
Gut 60 m hoch ist der Galata Kulesi, den die Genuesen 1348 als Wachturm errichteten. Er war Teil der Befestigung um die Siedlung der italienischen Händler am Bosporus. Später diente er als Lager, Leuchtturm und Feuerwache. Heute sind in den beiden obersten Etagen ein Restaurant sowie der Zugang zur Aussichtsterrasse untergebracht. Sie bietet einen herrlichen Panoramablick über das Häusermeer dies- und jenseits von Goldenem Horn und Bosporus.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Ibrahim-Pascha-Palast am At Meydanı direkt gegenüber der Blauen Moschee wurde 1524 für den Großwesir Ibrahim Paşa anlässlich seiner Hochzeit mit Hatice Sultan, der Schwester Sultan Süleymans des Prächtigen, erbaut. Zwölf Jahre später ließ der Sultan den mächtigen Großwesir ermorden. Fortan diente der Palast verschiedenen Zwecken, u.a. als Verwaltungssitz, Janitscharenschule, Textilmanufaktur und Gefängnis. Seit 1983 beherbergt er das Museum für Türkische und Islamische Kunst (Türk ve İslam Eserleri Müzesi). Mit seinen unverputzten Mauern aus roh behauenen Steinen wirkt der Palast nüchtern und trutzig. Die Sammlungen im Inneren, Koranhandschriften, Holzschnitz- und Steinarbeiten, Keramik, Schmuck, sind jedoch von erlesener Schönheit. In einer Vitrine funkelt ein trojanisches Goldarmband aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., in einer anderen beeindruckt ein farbenfrohes Blatt aus dem Koran. Weltruhm genießen die rund 1700 kostbaren – geknüpften und gewebten – Teppiche teils monumentalen Ausmaßes. Die ethnografische Abteilung verfolgt die Entwicklung der Völker auf dem Gebiet der heutigen Türkei vom Nomadentum bis zum gutbürgerlichen Leben in der Großstadt Istanbul. Auf der Terrasse über dem Eingang bietet das Museumscafé Entspannung und einen schönen Blick über den At Meydanı und die Minarette der Blauen Moschee.
Tipp der ADAC Redaktion
Mit ihrer weithin sichtbaren, eindrucksvollen Kuppel ist die Hagia Sophia das Wahrzeichen der türkischen Stadt Istanbul. Die faszinierende Geschichte des Bauwerks von den Anfängen als byzantinische Kathedrale über ein Museum bis zur Moschee und die herausragende Architektur machen den Besuch für Reisende interessant. Reisetipps: im Inneren der Hagia Sophia unterwegs Der oströmische Kaiser Justinian I. ließ die Hagia Sophia in den Jahren 532 bis 537 v. Chr. im damaligen Konstantinopel in Byzanz errichten. Die auf vier Pfeilern ruhende Kuppel entwarf der Mathematiker und Architekt Anthemios von Tralleis. Die vier Minarette wurden 1453 hinzugefügt, als der Bau vom Osmanischen Reich übernommen wurde. Reisende betreten das Bauwerk durch die innere, mit Marmor und Goldmosaiken verzierte Eingangshalle, auch als Narthex bezeichnet, bevor sich der Innenraum mit der nahezu schwebend erscheinenden Kuppel in voller Pracht eröffnet. Hagia Sophia Istanbul: den Besuch mit ADAC Maps planen Die Hagia Sophia befindet sich im europäischen Teil Istanbuls im Stadtteil Sultanahmet. Ganz in der Nähe liegen die Blaue Moschee und der Topkapi-Palast, sodass ein gemeinsamer Besuch der Sehenswürdigkeiten sehr zu empfehlen ist. Eine gute Idee ist es, die einst als achtes Weltwunder gefeierte Moschee mit einem Reiseführer zu besichtigen, der Wissenswertes rund um die Geschichte vermittelt. Um den Besuch genau zu planen, können Karten im Voraus auch online gebucht werden.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Iskele Camii, auch Mihrimah Sultan Camii genannt, wurde 1546-48 vom Baumeister Sinan errichtet. Sie erhebt sich im asiatischen Teil der Stadt an der Ostseite der Schiffsanlegestelle. Zusammen mit zahlreichen anderen Moscheen beherrscht sie das Hafenpanorama. Inmitten des tosenden Verkehrs bereiten sich Gläubige am Reinigungsbrunnen auf den Besuch der Iskele Moschee vor, die eine Oase der Ruhe im hektischen Treiben ist. Ihre Hauptkuppel hat einen Durchmesser von 10 m und ist mit feinsten Ornamenten verziert, ebenso herrlcih sind die Galsmalereien der Fenster.
Tipp der ADAC Redaktion
Eine weiß getünchte Mauer umgibt das einstige Kloster der Mevlevi-Derwische. Diese Bruderschaft war Teil einer asketischen Bewegung im Islam. Derwische suchen die Vereinigung mit Gott durch ekstatische Tänze, bei denen sie sich zu mystischen Klängen um die eigene Achse drehen. Dieses faszinierende Ritual wird regelmäßig im Tanzsaal des Galata Mevlesihanesi Müzesi aufgeführt. Außerdem sind Kleidungsstücke und Musikinstrumente des Derwischordens zu sehen.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Sage nach brachte einst ein Sultan seine Tochter im Leanderturm in Sicherheit, als ihr von einer Wahrsagerin prophezeit worden war, sie werde an einem Schlangenbiss sterben. Doch ihr Schicksal erfüllte sich trotzdem, denn in einem Obstkorb gelangte eine giftige Viper auf die Insel und biss das Mädchen. Der 30 m hohe Kız Kulesi (Mädchenturm), wie er auf Türkisch heißt, entstand im 18. Jh. und wurde bis 2023 restauriert. Unter seiner Barockhaube beherbergt er nun ein Museum.
Tipp der ADAC Redaktion
Auf einer Anhöhe über der Eyüp-Sultan-Moschee und ihrem ausgedehnten Friedhof lädt das Piyer Loti Kahvesi zum Verweilen. Von seiner Terrasse hat man einen fantastischen Blick über das Goldene Horn. Die Seilbahn auf den Hügel startet an der Balaban Yolu Sokak, etwa 200 m von der Moschee entfernt. Der Name des Cafés erinnert an den französischen Schriftsteller und Marineoffizier Pierre Loti (1850–1923), der 1876/77 in Istanbul lebte.
Tipp der ADAC Redaktion
Einst war der Sirkeci-Bahnhof (Sirkeci Garı) die Endstation des legendären Orient-Express. Dieser Luxuszug verband Paris mit Istanbul. Entsprechend prachtvoll gestaltete der deutsche Architekt August Jasmund 1888-90 das Bahnhofsgebäude. Er kombinierte europäischen Jugendstil mit orien talischen Architekturelementen. So erinnern etwa die beiden Uhrtürme an Minarette. Oberirdisch enden hier alle Züge aus dem Westen, unterirdisch verbindet nun der unter dem Bosporus angelegte Marmaray-Eisenbahntunnel den europäischen Teil Istanbuls mit dem asiatischen.
Tipp der ADAC Redaktion
Mehrspurig rauscht der Verkehr des Atatürk Bulvarı unter den Bögen des Valens-Aquädukts hindurch. Von einst 1000 m blieb ein 600 m langer Abschnitt des Bauwerks erhalten, dessen Doppelgalerien 18-26 m hoch sind. Der unter dem byzantinischen Kaiser Valens (reg. 364-378) errichtete Aquädukt überbrückt das Tal zwischen zwei Hügeln und versorgte die Stadtviertel um den Kaiserpalast mit Wasser aus dem Belgrader Wald am Bosporus rund 30 km nördlich. Auch nach der Eroberung der Stadt durch die Osmanen und noch im 19. Jh. trug der Aquädukt zur Wasserversorgung Istanbuls bei.
Tipp der ADAC Redaktion
Schon Leonardo da Vinci entwarf eine Brücke über das Goldene Horn, doch erst 1845 wurde die erste Galatabrücke als Holzkonstruktion gebaut. Ihre 1992 eingeweihte Nachfolgerin, die Yeni Galata Köprüsü, wurde als Klappbrücke konstruiert, damit sie auch von größeren Schiffen passiert werden kann. Von den Bürgersteigen auf Fahrbahnhöhe bietet sich ein grandioser Ausblick über das europäische Istanbul mit den Stadtteilen Sultanahmet und Beyoğlu. Eine Etage tiefer befinden sich Restaurants.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Archäologische Museum mit seinen drei Sammlungen grenzt an den Topkapı Sarayı und ist über den Ersten Hof der Palastanlage oder über die Alemdar Caddesi zu erreichen. Das Museum für Klassische Altertümer befindet sich im dreiflügeligen neoklassizistischen Hauptgebäude. Größte Attraktion ist der marmorne Alexandersarkophag aus hellenistischer Zeit. Seinen Namen verdankt er der plastischen und sehr realistischen Darstellung des Sieges Alexanders des Großen über die Perser in der Schlacht von Issos (333 v. Chr.). Er stammt – wie weitere Sarkophage der Sammlung – aus der Nekropole der phönizischen Hafenstadt Sidon im heutigen Libanon. Der Gründer des Museums, Osman Hamdi Bey, entdeckte den Alexandersarkophag bei Ausgrabungen im Jahr 1887. Der Südflügel beherbergt Bildhauerkunst aus griechischer und römischer Zeit. Hier beeindrucken eine Statue Alexanders des Großen aus Magnesia aus dem 3. Jh. v. Chr. und eine Kollektion römischer Kaiserporträts. Die beiden anderen Sammlungen, das Museum für Altorientalische Kulturen und die Keramiksammlung, sind in benachbarten Gebäuden untergebracht.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Topkapı Sarayı erstreckt sich an der Nordostspitze der von Goldenem Horn, Bosporus und Marmarameer umgebenen Halbinsel. Nur wenige Jahre nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels begann unter Sultan Mehmed II. Fatih (1432–1481) die Errichtung eines ersten Palastes, der im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut und erweitert wurde und 400 Jahre lang das Machtzentrum des Osmanischen Reichs war. Hier tagte der Divan, der Oberste Rat. Außerdem residierten hier ab Mitte des 16. Jh., ab der Regierungszeit Sultan Süleymans I. des Prächtigen (um 1495–1566), alle Sultane mit ihrem Gefolge. Mitte des 19. Jh. hatte der Topkapı Sarayı als Residenz ausgedient, der Palast war den Herrschern zu altmodisch geworden. Am Ufer des Bosporus entstand der Dolmabahçe Saray nach dem Vorbild europäischer Schlossanlagen. 1856 erfolgte der Umzug unter Sultan Abdülmecid I. mitsamt Harem und Hofstaat. Nicht lange nach Gründung der Republik Türkei im Oktober 1923 wurde der Topkapı Sarayı in ein Museum umgewandelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Gebäude des Topkapı Sarayı waren anfänglich aus Holz, doch nach zwei Großbränden in den Jahren 1574 und 1665 wurde begonnen, aus Stein zu bauen. Jeder Sultan erweiterte den Palast, sodass im Laufe der Zeit ein gewaltiger Komplex entstand, der heute aus einer Abfolge von vier Höfen besteht. Mit 700.000 m² ist das Areal fast doppelt so groß wie der Vatikan. Zeitweise wohnten bis zu 5000 Menschen hinter den Palastmauern. Hinzu kamen Tausende Bedienstete. Größte Attraktionen sind der Harem, die Schatzkammer und die in der einstigen Palastküche untergebrachte Porzellansammlung.
Tipp der ADAC Redaktion
Die 1501-06 erbaute Beyazıt-Moschee ist die älteste original erhaltene Sultansmoschee Istanbuls. Der imposante Kuppelbau ist ein Paradebeispiel klassischer osmanischer Architektur. Er wird von zwei Minaretten flankiert, die jeweils acht rote Ziegelringe gliedern. Im Vergleich zum geschäftigen Beyazıt-Platz herrscht im Vorhof der Moschee mit seinen Arkaden paradiesische Stille. Das Innere, insbesondere die Hauptkuppel, schmücken feinziselierte Ornamentmalereien. Prächtig ist auch die mit Marmor verkleidete Sultansloge.
Tipp der ADAC Redaktion
Benannt ist die Moschee nach Sultan Selim I. (1512-20), der auch in der Türbe auf dem Gelände der Moschee beigesetzt ist. In Auftrag gegeben wurde sie im Jahr 1522 von seinem Sohn Sultan Süleyman I., der seinem Vater damit ein Denkmal setzen wollte. Ihre stimmigen Proportionen prägen die Stadtsilhouette am Goldenen Horn. Der Vorhof der Moschee strahlt eine große Harmonie aus. Gleiches gilt für den quadratischen Kuppelraum. Schon beim Eintreten fällt der große Kronleuchter auf. Für farbige Akzente sorgen İznik-Fliesen an den Wänden. Sowohl die Kanzel als auch die Gebetsnische wurden aus Marmor gefertigt. Beide sind zudem mit feinen Intarsien versehen.
Tipp der ADAC Redaktion
Fast märchenhaft wirken das Hauptgebäude im Barockstil - ein um 1800 erfolgter Nachbau des Originals - und das große barocke Eingangstor sowie die Nebengebäude und Türben. Die Eyüp-Sultan-Moschee ist eine der heiligsten Stätten des Islam, denn im mit wertvollen Fayencen verkleideten Mausoleum ist Abu Eyüp Ansari beigesetzt, Freund und Bannerträger des Propheten Mohammed. Er fiel im 7. Jh. bei der ersten arabischen Belagerung Konstantinopels. 800 Jahre später ließ Mehmed II. Fâtih an seiner Grabstelle eine Moschee bauen. Der bei frommen Gläubigen als letzte Ruhestätte hoch geschätzte, baumbestandene Friedhof hinter der Moschee besitzt besonders schön gestaltete Grabsteine.
Tipp der ADAC Redaktion
Mit der Rüstem-Paşa-Moschee schuf der Architekt Sinan ein wahres Meisterwerk. Er errichtete die Moschee in nur zwei Jahren, von 1561 bis 1563. Das Untergeschoss umfasste Läden, Werkstätten und Lagerräume. Mit den Mietzahlungen für diese Räumlichkeiten sollte der Bau finanziert werden. Geschäfte gibt es hier noch heute. Im Betraum entzücken einige der schönsten Fliesen, die je in İznik produziert wurden. Allesamt sind sie überreich mit Blumen- und Blattmotiven verziert und verleihen dem Innenraum eine heitere Note. Benannt ist die Moschee nach Rüstem Paşa. Der Großwesir und Schwiegersohn von Süleyman dem Prächtigen hatte sie in Auftrag gegeben.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Fâtih-Moschee wurde in den Jahren 1463-70 erbaut. Auftrag- und Namensgeber war Sultan Mehmed II. Fâtih, der Konstantinopel 1453 erobert hatte. Um Platz für seine Moschee zu schaffen, ließ er die unter Kaiser Konstantin d. Gr. im 4. Jh. errichtete Apostelkirche abreißen. An sie erinnern nur noch einige Säulen im Arkadengang des Vorhofs. Mehrere Erdbeben setzten der ersten Fâtih-Moschee so zu, dass Sultan Mustafa III. ihren Abriss und einen noch größeren Neubau befahl. Diese Moschee im Stil des osmanischen Barock wurde 1771 fertiggestellt. Die zentrale Kuppel schmücken kunstvolle Schriftzeichen aus dem Koran. Die Grabhäuser Sultan Mehmeds II. und seiner Gemahlin Gülbahar erheben sich hinter der Moschee. Rund um den Sakralbau erstreckt sich ein großer Garten mit Wiesen und Bäumen, ein grünes Idyll im ansonsten stets belebten Fâtih-Viertel.
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