Kumkapi
Istanbul, Türkei
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Mit ihrer weithin sichtbaren, eindrucksvollen Kuppel ist die Hagia Sophia das Wahrzeichen der türkischen Stadt Istanbul. Die faszinierende Geschichte des Bauwerks von den Anfängen als byzantinische Kathedrale über ein Museum bis zur Moschee und die herausragende Architektur machen den Besuch für Reisende interessant. Reisetipps: im Inneren der Hagia Sophia unterwegs Der oströmische Kaiser Justinian I. ließ die Hagia Sophia in den Jahren 532 bis 537 v. Chr. im damaligen Konstantinopel in Byzanz errichten. Die auf vier Pfeilern ruhende Kuppel entwarf der Mathematiker und Architekt Anthemios von Tralleis. Die vier Minarette wurden 1453 hinzugefügt, als der Bau vom Osmanischen Reich übernommen wurde. Reisende betreten das Bauwerk durch die innere, mit Marmor und Goldmosaiken verzierte Eingangshalle, auch als Narthex bezeichnet, bevor sich der Innenraum mit der nahezu schwebend erscheinenden Kuppel in voller Pracht eröffnet. Hagia Sophia Istanbul: den Besuch mit ADAC Maps planen Die Hagia Sophia befindet sich im europäischen Teil Istanbuls im Stadtteil Sultanahmet. Ganz in der Nähe liegen die Blaue Moschee und der Topkapi-Palast, sodass ein gemeinsamer Besuch der Sehenswürdigkeiten sehr zu empfehlen ist. Eine gute Idee ist es, die einst als achtes Weltwunder gefeierte Moschee mit einem Reiseführer zu besichtigen, der Wissenswertes rund um die Geschichte vermittelt. Um den Besuch genau zu planen, können Karten im Voraus auch online gebucht werden.
Tipp der ADAC Redaktion
Auftraggeber Sultan Ahmet – nach ihm heißt die Moschee Sultanahmet Camii – wünschte sich 1609 als Demonstration seiner Macht einen Bau, der die Hagia Sophia an Pracht noch übertreffen sollte. Schon äußerlich wirkt der riesige Komplex wesentlich eleganter als das frühchristliche Gotteshaus, das bis zum Bau der Blauen Moschee noch immer Hauptmoschee Istanbuls war. Der Legende zufolge verlangte der Sultan vergoldete Minarette (türk. altın – Gold). Angesichts des knappen Budgets soll Architekt Mehmed Ağa den Sultan gewollt missverstanden und stattdessen sechs steinerne Minarette (türk. altı) errichtet haben. An der Kuppel sparte der Architekt dagegen nicht. 43 m ist sie hoch und hat einen Durchmesser von 23,5 m. Gestützt wird sie von vier mächtigen Halbkuppeln und getragen von vier im Durchmesser 5 m starken Rundpfeilern, die im Volksmund ›Elefantenfüße‹ genannt werden. Im Gebetsraum unter der Kuppel wird klar, warum die Sultanahmet Camii auch ›Blaue Moschee‹ genannt wird: Ihre Wände sind mit weit mehr als 21.000 Fliesen aus den Manufakturen von İznik verkleidet. Im Sonnenlicht, das durch 260 Fenster einfällt, schimmern sie grünlich und bläulich, und auch die Bemalung im oberen Teil des Innenraums enthält viele Blautöne. Verziert sind die Fliesen mit Blumenmotiven, darunter Rosen, Tulpen und Nelken. Die aus weißem Marmor gefertigten Mihrab (Gebetsnische) und Minbar (Kanzel) kann man als Nicht-Muslim nur aus der Ferne betrachten, da der Ostteil des Gebetssaals den Gläubigen vorbehalten ist.
Tipp der ADAC Redaktion
Tag für Tag strömt eine halbe Million Besucher durch die über 100 Gassen des ältesten und größten überdachten Basars (Kapalı Çarşı) der Welt. Rund 400 Läden und Werkstätten, zudem Banken, Moscheen und Hamams finden sich heute in dem Basar aus dem 15. Jh. Zumindest beim ersten Besuch ist es unmöglich, die Orientierung zu behalten. Deshalb lässt man sich am besten einfach treiben - herausgefunden hat noch jeder.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Schatzkammer (Hazine) in der Nordostecke des Dritten Hofs besteht aus vier Sälen und beherbergt etliche wertvolle Exponate. Zu den bedeutendsten Ausstellungsstücken zählt der Topkapı-Dolch. An seinem Griff prunken drei dunkelgrüne riesige Smaragde, die Scheide ist mit Diamanten besetzt. Sultan Mahmud I. ließ den Dolch im 18. Jh. anfertigen. 1840 kam der 86-karätige Löffelmacherdiamant in den Besitz des Sultans. 49 Brillanten fassen den herzförmigen Edelstein ein. Angeblich hatte ihn ein Bettler gefunden und gegen drei Löffel eingetauscht. Als weitere Kostbarkeit gilt der mit Elfenbein und Perlmutt verzierte Thron Sultan Murads IV. (1612–40).
Tipp der ADAC Redaktion
Zwischen Sultan-Süleyman- und Beyazit-Moschee erstreckt sich das Universitätsgelände. Sein bombastisches Entrée bildet das Seraskertor, ein orientalisierender Triumphbogen zwischen zwei niedrigeren zinnenbewehrten Achtecktürmen. Der französische Architekt Bourgeois errichtete es Mitte des 19. Jh. als Portal für das ebenfalls von ihm entworfene Kriegsministerium. 1924 zog die Universität ein. Blickfang im Park ist der 1828 als Feuerwache gebaute, 50 m hohe Beyazit-Turm aus weißem Marmor.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Topkapı Sarayı erstreckt sich an der Nordostspitze der von Goldenem Horn, Bosporus und Marmarameer umgebenen Halbinsel. Nur wenige Jahre nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels begann unter Sultan Mehmed II. Fatih (1432–1481) die Errichtung eines ersten Palastes, der im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut und erweitert wurde und 400 Jahre lang das Machtzentrum des Osmanischen Reichs war. Hier tagte der Divan, der Oberste Rat. Außerdem residierten hier ab Mitte des 16. Jh., ab der Regierungszeit Sultan Süleymans I. des Prächtigen (um 1495–1566), alle Sultane mit ihrem Gefolge. Mitte des 19. Jh. hatte der Topkapı Sarayı als Residenz ausgedient, der Palast war den Herrschern zu altmodisch geworden. Am Ufer des Bosporus entstand der Dolmabahçe Saray nach dem Vorbild europäischer Schlossanlagen. 1856 erfolgte der Umzug unter Sultan Abdülmecid I. mitsamt Harem und Hofstaat. Nicht lange nach Gründung der Republik Türkei im Oktober 1923 wurde der Topkapı Sarayı in ein Museum umgewandelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Gebäude des Topkapı Sarayı waren anfänglich aus Holz, doch nach zwei Großbränden in den Jahren 1574 und 1665 wurde begonnen, aus Stein zu bauen. Jeder Sultan erweiterte den Palast, sodass im Laufe der Zeit ein gewaltiger Komplex entstand, der heute aus einer Abfolge von vier Höfen besteht. Mit 700.000 m² ist das Areal fast doppelt so groß wie der Vatikan. Zeitweise wohnten bis zu 5000 Menschen hinter den Palastmauern. Hinzu kamen Tausende Bedienstete. Größte Attraktionen sind der Harem, die Schatzkammer und die in der einstigen Palastküche untergebrachte Porzellansammlung.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Chora-Kirche, eines der schönsten Beispiele byzantinischer Sakralbaukunst, entstand im 12.-14. Jh. Mit der Umwandlung in eine Moschee 1511 erhielt sie ein Minarett. 1948 wurde der Sakralbau zum Museum erklärt. Die wieder freigelegten Fresken und Mosaiken aus dem 14. Jh. genießen Weltruhm. Sie illustrieren in überwältigender Detail- und Farbenfreude Szenen aus der Heiligen Schrift. Von besonderer Schönheit ist die Darstellung des Marienlebens.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Neue Moschee (eigentlich Neue Valide-Moschee, Yeni Valide Camii) wurde 1663 eröffnet. Ihre Dachlandschaft bilden 66 Kuppeln. Der weite Innenraum ist bis in die Bogenfelder des Arkadenumgangs mit Fliesen aus den Manufakturen von Iznik ausgestattet. Sie begeistern durch üppiges Blumendekor und kunstfertige Kalligrafie.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Fâtih-Moschee wurde in den Jahren 1463-70 erbaut. Auftrag- und Namensgeber war Sultan Mehmed II. Fâtih, der Konstantinopel 1453 erobert hatte. Um Platz für seine Moschee zu schaffen, ließ er die unter Kaiser Konstantin d. Gr. im 4. Jh. errichtete Apostelkirche abreißen. An sie erinnern nur noch einige Säulen im Arkadengang des Vorhofs. Mehrere Erdbeben setzten der ersten Fâtih-Moschee so zu, dass Sultan Mustafa III. ihren Abriss und einen noch größeren Neubau befahl. Diese Moschee im Stil des osmanischen Barock wurde 1771 fertiggestellt. Die zentrale Kuppel schmücken kunstvolle Schriftzeichen aus dem Koran. Die Grabhäuser Sultan Mehmeds II. und seiner Gemahlin Gülbahar erheben sich hinter der Moschee. Rund um den Sakralbau erstreckt sich ein großer Garten mit Wiesen und Bäumen, ein grünes Idyll im ansonsten stets belebten Fâtih-Viertel.
Tipp der ADAC Redaktion
Schon aus der Ferne entfaltet die Süleymaniye Camii ihre Schönheit. Majestätisch und elegant thront sie auf einem Hügel, flankiert von vier schlanken Minaretten und umgeben von einer Külliye. Diese Gebäudekomplexe, in denen gemeinnützige Einrichtungen zusammengefasst wurden, waren für große Moscheen typisch. Im Fall der Süleyman-Moschee besteht sie aus vier Schulen (Medresen), dazu Krankenhaus, Ärzteschule, Karawanserei, Badehaus, Obdachlosenunterkunft und Armenküche. 54 m hoch und 27 m breit ist die Hauptkuppel der Moschee, damit ist sie die zweitgrößte Istanbuls nach jener der altehrwürdigen Hagia Sophia. Der lichtdurchflutete Innenraum der Süleymaniye ist äußerst farbenfroh gestaltet und fasst 5000 Gläubige. Das Bauwerk wurde 1550–57 vom großen Sinan errichtet, der 130 Moscheen und mehr als 30 Paläste schuf. Verglichen mit den von ihm entworfenen Prachtbauten wirkt sein Grab an der Nordecke des Moscheekomplexes ausgesprochen schlicht. Auf dem Friedhof hinter der Moschee erhebt sich die Türbe (Mausoleum) Süleymans des Prächtigen. Der Sultan regierte das Osmanische Reich 1520–66 und führte es zu höchster Blüte.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Ostseite des Zweiten Hofes, mit einer Fläche von 160 x 130 m der größte des Topkapı Sarayı, nimmt die 1574 von Sinan errichtete Palastküche (Mutfaklar) mit ihren markanten Kuppeln und Schornsteinen ein. Sie verdeutlicht recht gut die enormen Dimensionen des Palastes. Hier konnten bis zu 1000 Köche Speisen für bis zu 10.000 Menschen zubereiten. Im Küchentrakt wird heute neben den Feuerstellen und allerlei Küchengerät die kostbare Porzellansammlung des Palastes gezeigt, neben europäischen Stücken auch altchinesische Keramik. Einige Teller und Schüsseln sind sogar mit Edelsteinen verziert.
Tipp der ADAC Redaktion
Im Mosaikenmuseum, das über den Arasta Çarşιsι, einen kleinen Kunsthandwerksmarkt, zu erreichen ist, sind Mosaiken aus dem Großen Palast der byzantinischen Kaiser zu bewundern. Dieser hatte gewaltige Ausmaße und erstreckte sich einst vom Gelände der heutigen Blauen Moschee über mehrere Ebenen bis hinunter zum Marmarameer. Da die Überreste der Residenz tief unter jüngeren Siedlungsschichten liegen, wird die Anlage wohl nie komplett freigelegt werden können. Immerhin brachten zwei Ausgrabungen in den 1930er- und 1950er-Jahren einige interessante spätantike Fußbodenmosaike, die ins 5./6. Jh. datiert werden, zum Vorschein. Sie zeigen inmitten bukolischer Landschaften Männer auf der Jagd, Raubtiere mit Beute, geflügelte Fabelwesen sowie einen Adler im Kampf mit einer Schlange.
Tipp der ADAC Redaktion
Der auf mehreren Terrassen angelegte Vierte Hof des Topkapı Sarayı ist mit seinen Pavillons und Kiosken lockerer bebaut als das übrige Palastareal. Über zwei Ebenen erstreckt sich der achteckige Bagdad-Pavillon (Bağdad Köşkü), den Sultan Murad IV. 1638 anlässlich der Eroberung Bagdads errichten ließ. Der Teesalon ist von luftigen Arkadenreihen und einem weit vorspringenden Dach plus Kuppel geprägt. Von außen wie von innen ist der Pavillon bis zur Decke mit blauen Fliesen verkleidet, im Inneren mit prächtigem, floralem Dekor und einem umlaufenden Kalligrafieband. Im Kontrast zu dem intensiven Blau steht die rot ausgemalte Kuppel. Von der Terrasse vor dem Kiosk genossen der Sultan und seine Gäste einst den Ausblick auf das Goldene Horn – heute können Touristen es ihnen gleichtun.
Tipp der ADAC Redaktion
Die 1501-06 erbaute Beyazıt-Moschee ist die älteste original erhaltene Sultansmoschee Istanbuls. Der imposante Kuppelbau ist ein Paradebeispiel klassischer osmanischer Architektur. Er wird von zwei Minaretten flankiert, die jeweils acht rote Ziegelringe gliedern. Im Vergleich zum geschäftigen Beyazıt-Platz herrscht im Vorhof der Moschee mit seinen Arkaden paradiesische Stille. Das Innere, insbesondere die Hauptkuppel, schmücken feinziselierte Ornamentmalereien. Prächtig ist auch die mit Marmor verkleidete Sultansloge.
Tipp der ADAC Redaktion
Ein kleiner rot-weiß gebänderter Kiosk an der Yerebatan Caddesi markiert den Zugang zur Yerebatan-Zisterne (Yerebatan Sarnıcı), eines spätantiken Wasserspeichers aus der Zeit Konstantin des Großen. Als Kaiser Justinian I. 532 die Erweiterung der Anlage in Auftrag gab, ließ er Säulen aus allen Teilen seines Reiches herbeischaffen. Das ist der Grund dafür, dass keine der 336 Säulen, die das Gewölbe der Zisterne tragen, der anderen gleicht. Viele der 8 m hohen Stützen besitzen antike korinthische Kapitelle. Der 138 m lange und 65 m breite Wasserspeicher besitzt ein Fassungsvermögen von 80.000 m³ und diente der Versorgung des byzantinischen Kaiserpalastes. Heute steht das Wasser nur noch wenige Zentimeter hoch, Scheinwerfer tauchen die Zisterne in mystisches Licht. Über eingezogene Holzstege kann die Anlage erkundet werden. Im hinteren Bereich begeistern zwei Säulen, denen Medusenhäupter, eines auf dem Kopf stehend, eines seitlich liegend, als Sockel dienen.
Tipp der ADAC Redaktion
Im 5. Jh. sah sich Konstantinopel von Goten und Hunnen bedroht. Deshalb befahl Kaiser Theodosius II. (reg. 408-50) den Bau der 7 km langen, von Wehrtürmen überragten Landmauer (Surları). Sie besteht aus einer Vor- sowie einer Hauptmauer und reicht von der mächtigen Festung Yedikule am Marmarameer bis zum Goldenen Horn. Die Doppelmauer ist teils verfallen, teils restauriert. An einzelnen Abschnitten kann man sogar auf ihr spazieren, etwa an der Millet Caddesi.
Tipp der ADAC Redaktion
Einst war der Sirkeci-Bahnhof (Sirkeci Garı) die Endstation des legendären Orient-Express. Dieser Luxuszug verband Paris mit Istanbul. Entsprechend prachtvoll gestaltete der deutsche Architekt August Jasmund 1888-90 das Bahnhofsgebäude. Er kombinierte europäischen Jugendstil mit orien talischen Architekturelementen. So erinnern etwa die beiden Uhrtürme an Minarette. Oberirdisch enden hier alle Züge aus dem Westen, unterirdisch verbindet nun der unter dem Bosporus angelegte Marmaray-Eisenbahntunnel den europäischen Teil Istanbuls mit dem asiatischen.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Ibrahim-Pascha-Palast am At Meydanı direkt gegenüber der Blauen Moschee wurde 1524 für den Großwesir Ibrahim Paşa anlässlich seiner Hochzeit mit Hatice Sultan, der Schwester Sultan Süleymans des Prächtigen, erbaut. Zwölf Jahre später ließ der Sultan den mächtigen Großwesir ermorden. Fortan diente der Palast verschiedenen Zwecken, u.a. als Verwaltungssitz, Janitscharenschule, Textilmanufaktur und Gefängnis. Seit 1983 beherbergt er das Museum für Türkische und Islamische Kunst (Türk ve İslam Eserleri Müzesi). Mit seinen unverputzten Mauern aus roh behauenen Steinen wirkt der Palast nüchtern und trutzig. Die Sammlungen im Inneren, Koranhandschriften, Holzschnitz- und Steinarbeiten, Keramik, Schmuck, sind jedoch von erlesener Schönheit. In einer Vitrine funkelt ein trojanisches Goldarmband aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., in einer anderen beeindruckt ein farbenfrohes Blatt aus dem Koran. Weltruhm genießen die rund 1700 kostbaren – geknüpften und gewebten – Teppiche teils monumentalen Ausmaßes. Die ethnografische Abteilung verfolgt die Entwicklung der Völker auf dem Gebiet der heutigen Türkei vom Nomadentum bis zum gutbürgerlichen Leben in der Großstadt Istanbul. Auf der Terrasse über dem Eingang bietet das Museumscafé Entspannung und einen schönen Blick über den At Meydanı und die Minarette der Blauen Moschee.
Tipp der ADAC Redaktion
Benannt ist die Moschee nach Sultan Selim I. (1512-20), der auch in der Türbe auf dem Gelände der Moschee beigesetzt ist. In Auftrag gegeben wurde sie im Jahr 1522 von seinem Sohn Sultan Süleyman I., der seinem Vater damit ein Denkmal setzen wollte. Ihre stimmigen Proportionen prägen die Stadtsilhouette am Goldenen Horn. Der Vorhof der Moschee strahlt eine große Harmonie aus. Gleiches gilt für den quadratischen Kuppelraum. Schon beim Eintreten fällt der große Kronleuchter auf. Für farbige Akzente sorgen İznik-Fliesen an den Wänden. Sowohl die Kanzel als auch die Gebetsnische wurden aus Marmor gefertigt. Beide sind zudem mit feinen Intarsien versehen.
Tipp der ADAC Redaktion
Der spätbyzantinische Tekfur-Palast wurde Ende des 13. Jh. errichtet. Sein Bauherr, Konstantin Porphyrogennetos, ließ ihn in die Landmauer einfügen. Die Jahrhunderte überdauert haben ein Arkadenhof und eine dreistöckige, von vielen Fenstern durchbrochene Fassade. Ihre Zweifarbigkeit verdankt sie dem Wechsel zwischen rotem Backstein und weißem Marmor.
Tipp der ADAC Redaktion
Mehrspurig rauscht der Verkehr des Atatürk Bulvarı unter den Bögen des Valens-Aquädukts hindurch. Von einst 1000 m blieb ein 600 m langer Abschnitt des Bauwerks erhalten, dessen Doppelgalerien 18-26 m hoch sind. Der unter dem byzantinischen Kaiser Valens (reg. 364-378) errichtete Aquädukt überbrückt das Tal zwischen zwei Hügeln und versorgte die Stadtviertel um den Kaiserpalast mit Wasser aus dem Belgrader Wald am Bosporus rund 30 km nördlich. Auch nach der Eroberung der Stadt durch die Osmanen und noch im 19. Jh. trug der Aquädukt zur Wasserversorgung Istanbuls bei.
Tipp der ADAC Redaktion
Mit der Rüstem-Paşa-Moschee schuf der Architekt Sinan ein wahres Meisterwerk. Er errichtete die Moschee in nur zwei Jahren, von 1561 bis 1563. Das Untergeschoss umfasste Läden, Werkstätten und Lagerräume. Mit den Mietzahlungen für diese Räumlichkeiten sollte der Bau finanziert werden. Geschäfte gibt es hier noch heute. Im Betraum entzücken einige der schönsten Fliesen, die je in İznik produziert wurden. Allesamt sind sie überreich mit Blumen- und Blattmotiven verziert und verleihen dem Innenraum eine heitere Note. Benannt ist die Moschee nach Rüstem Paşa. Der Großwesir und Schwiegersohn von Süleyman dem Prächtigen hatte sie in Auftrag gegeben.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Archäologische Museum mit seinen drei Sammlungen grenzt an den Topkapı Sarayı und ist über den Ersten Hof der Palastanlage oder über die Alemdar Caddesi zu erreichen. Das Museum für Klassische Altertümer befindet sich im dreiflügeligen neoklassizistischen Hauptgebäude. Größte Attraktion ist der marmorne Alexandersarkophag aus hellenistischer Zeit. Seinen Namen verdankt er der plastischen und sehr realistischen Darstellung des Sieges Alexanders des Großen über die Perser in der Schlacht von Issos (333 v. Chr.). Er stammt – wie weitere Sarkophage der Sammlung – aus der Nekropole der phönizischen Hafenstadt Sidon im heutigen Libanon. Der Gründer des Museums, Osman Hamdi Bey, entdeckte den Alexandersarkophag bei Ausgrabungen im Jahr 1887. Der Südflügel beherbergt Bildhauerkunst aus griechischer und römischer Zeit. Hier beeindrucken eine Statue Alexanders des Großen aus Magnesia aus dem 3. Jh. v. Chr. und eine Kollektion römischer Kaiserporträts. Die beiden anderen Sammlungen, das Museum für Altorientalische Kulturen und die Keramiksammlung, sind in benachbarten Gebäuden untergebracht.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Philoxenos-Zisterne (auch Binbirdirek-Zisterne, türkisch Binbirdirek Sarnıcı, deutsch 1001-Säulen-Zisterne) stammt vermutlich aus dem 5. oder 6. Jh. und ist ein Wasserspeicher aus byzantinischer Zeit. Mit einer Fläche von 64 x 56 m und einem Fassungsvermögen von rund 40.000 m³ ist die Anlage die zweitgrößte ihrer Art in Istanbul nach der Yerebatan Sarnıcı. 224 rund 12 m hohe Säulen mit schmucklosen Kapitellen tragen das Gewölbe aus gemauerten Ziegelsteinen. Als Wasserspeicher wurde die Philoxenos-Zisterne nur bis Ende des 15. Jh. genutzt, nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels diente der Komplex als Werkstatt und Lager. Heute ist dieser ehemalige Wasserspeicher eine beliebte Alternative zur bekannteren und meist ziemlich überlaufenen Yerebatan-Zisterne. Darüber hinaus wird die Anlage auch gerne als Veranstaltungsraum für Konzerte und Ausstellungen genutzt.
Tipp der ADAC Redaktion
Vom frei zugänglichen Ersten Hof des Topkapı Sarayı gelangt man durch das Bab-üs Selam, das Tor des Friedens, in den Zweiten Hof. An ihn grenzt der verschachtelte Haremstrakt, der im Laufe der Zeit auf eine Fläche von knapp 7000 m² angewachsen ist. Auf zwei Stockwerken gruppieren sich 250 Räume und acht Hamams um mehrere Innenhöfe. Der Rundgang durch den Harem führt durch die winzigen Wohnräume der Eunuchen, die Gemächer der Haremsdamen sowie die luxuriösen Wohn- und Empfangsräume der Valide Sultan, der Sultansmutter, die die mächtigste Frau des Harems war. Höhepunkt der Besichtigung ist natürlich der Wohnbereich der Sultane. Zu den prächtigsten Räumen gehört der unter Sultan Mehmed IV. angelegte Thron- und Festsaal Hünkar Sofası, in dem sich der Herrscher mit Musik und Tanz unterhalten ließ. Für die Besichtigung des Harems ist ein zusätzliches Ticket nötig, das am Eingang zum Harem erworben werden kann.
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