Die Cyriaksburg liegt auf einem Hügel vor den Toren Erfurts. Ursprünglich befand sich dort bis 1478 ein Benediktiner-Nonnenkloster. Nach der Auflösung des Klosters entstand 1480 auf dem Hügel das Kastell Cyriaksburg. Sie wurde später durch den Ingenieurkapitän Haak zu einer Festung im neupreußischen Stil umgebaut - so wie sie heute existiert. Die Befestigungsanlage spielte eine strategisch wichtige Rolle, da feindliche Truppen von dort aus die Stadt Erfurt beschießen konnten. Nach 1815, als Erfurt von der preußischen Regierung zu einer Festungsstadt ersten Ranges erhoben wurde, erlebte die Cyriaksburg bedeutende bauliche Veränderungen. Zwei mächtige Rundtürme aus den Jahren 1528/1530 sowie Mauerreste zeugen noch heute von den ursprünglichen Bauzuständen. Während des Dreißigjährigen Krieges verstärkten schwedische Truppen die Festung, doch im 17. und 18. Jahrhundert verlor sie an militärischer Bedeutung. Der Erfurter Stadtrat erwog sogar ihren Abriss. In der napoleonischen Zeit von 1806 bis 1813 stand die Burg unter französischer Besatzung. Der Großteil der heutigen Gebäudeteile stammt aus den Jahren 1825 bis 1829. Die Festung erhielt eine Defensionskaserne als Hauptgebäude, in der speziell für die Bedienung der Kanonen ausgebildete Mannschaften und Offiziere untergebracht waren. Bemerkenswert ist der unterirdische Kriegsbrunnen, der besichtigt werden kann. Der Zugang und das gemauerte Kuppelgewölbe wurden 1829 angelegt. Vor dieser Zeit stand der 1530 geschachtete Brunnen im Freien. Eine Zisterne speicherte ab 1829 etwa 8 m³ Wasser. Das Wasser aus dem etwa 40 Meter tiefen Brunnen wurde ab 1871 über eine installierte Pumpe gefördert. Zwischen 1874 und 1900 begann aus Kostengründen ein teilweises Abbrechen der Festung. Teile des Geländes wurden öffentlich zugänglich und für eine gärtnerische Bepflanzung freigegeben. Die militärische Nutzung der Festung endete 1918, im Folgejahr erwarb die Stadt Erfurt das Gelände zurück. Im Jahr 1950 fand auf dem Gelände die Gartenschau „Erfurt blüht“ statt. 1961 wurde hier die „I. Internationale Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder“ (IGA) eröffnet. Gleichzeitig entstand das heutige Deutsche Gartenbaumuseum. Ein Erlebnis bietet der Aussichtsturm im ehemaligen südlichen Geschützturm. Auf mehr als 35 Meter erhöht, liegt die Aussichtsplattform nun bei 272 Metern über NN. Nach einem Aufstieg über eine Wendeltreppe öffnet sich ein einzigartiger Blick über die Stadt Erfurt und das Thüringer Becken. Die Cyriaksburg ist auch über den Lutherradweg erreichbar, der in der Nähe der Burg vorbeiführt. Der Zugang erfolgt über den Haupteingang des egapark-Geländes, auf dem sich die Cyriaksburg befindet. Um den egapark zu erreichen, fährt man bis zum Gothaer Platz und dann bergauf auf der Gothaer Straße stadtauswärts. Nach etwa 20 Minuten erreicht man den egapark. Innerhalb des Geländes ist Fahrradfahren allerdings nicht gestattet.