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Bauwerke

Notre-Dame de Paris

Paris
Eines der bekanntesten Wahrzeichen der französischen Hauptstadt ist die Kathedrale Notre-Dame de Paris. Der gotische Prachtbau mit seiner charakteristischen Silhouette, dessen Fertigstellung beinahe 200 Jahre dauerte, befindet sich auf der Île de la Cité im Herzen der Stadt und ist schon von Weitem zu sehen. Auch wenn durch den großen Brand im Jahr 2019 vor allem das äußere Erscheinungsbild stark beeinträchtigt wurde, gilt Notre-Dame nach wie vor als eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Paris und kann sowohl mit als auch ohne Reiseführer besucht werden. Notre-Dame de Paris: eine der ältesten Kirchen von Paris Im Jahr 1163 begannen die Arbeiten an dem Kirchengebäude, dessen Ausmaße bis dahin als unvorstellbar erschienen. Nur aufgrund des äußeren Strebewerks war es möglich, das Gebäude so schmal und hoch zu bauen und zudem große und hohe Fenster zu integrieren. Da sich in dieser Zeit die technischen Möglichkeiten rasant weiterentwickelten, dauerte der Bau bis zum Jahr 1345, da immer weiter angebaut, verbessert, umgestaltet und perfektioniert wurde. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung bot Notre-Dame schließlich 10.000 Menschen Platz. Ein Bauwerk der Superlative Aufgrund des technischen Fortschritts konnten die ursprünglich geplanten Maße deutlich übertroffen werden. So ist das Kirchenschiff innen 130 m lang, 48 m breit und 35 m hoch. Die Türme an der Westfassade sind 69 m hoch. Der 2019 durch den Brand zerstörte Vierungsturm kam auf eine Höhe von 96 m. Der Durchmesser der berühmten Rosette misst 12 m. Zum Vergleich: Der Petersdom in Rom ist 340 m lang und mit einem Fassungsvermögen von 20.000 Menschen eine der größten Kirchen der Welt. Notre-Dame übersteht die schwierigsten Zeiten Im Laufe der Jahre machte Notre-Dame einige Zeitenwenden mit und wurde nicht durchgehend als Gotteshaus genutzt. Zur Zeit der Französischen Revolution im Jahr 1793 riss man sie zwar nicht – wie viele andere Kirchen in Paris – ab, entweihte sie jedoch und nutzte sie unter anderem als Weindepot. Erst Napoléon Bonaparte gab ihr im Jahr 1806 ihren eigentlichen Sinn zurück und krönte sich in Notre-Dame zum Kaiser.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Île Saint-Louis

Paris
Östlich der Île de la Cité liegt die kleine Île Saint-Louis mit prächtigen Straßen und barocken Stadtpalais des 17. Jh. Kein Wunder, dass die Seine-Insel ein bevorzugtes Wohnquartier ist. Im Sommer steht man Schlange beim Eiscafé Maison Berthillon.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Sainte-Chapelle

Paris
Der streng anmutende, klassizistische Justizpalast birgt im größten seiner Innen höfe ein Meisterwerk gotischer Architektur: die 1243–48 errichtete Sainte-Chapelle. Sie diente als Reliquienschrein zur Aufbewahrung der Dornenkrone Christi, die heute in der Schatzkammer von Notre-Dame aufbewahrt wird. Von der unteren Kapelle, die eine sehr niedrige Decke hat, gelangt man über eine schmale Wendeltreppe in die obere Kapelle. Wahrhaft überwältigend ist der Anblick der filigranen Fensterbahnen, deren Glasmalereien wie Edelsteine funkeln. Schmale Säulenbündel rahmen die hohen Glaswände und streben hinauf zu dem mit Goldsternen auf blauem Grund verzierten Gewölbe.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Conciergerie

Paris
Den Amtssitz des königlichen Haushofmeisters, des Concierge, hatte man 1370 zum Kerker umfunktioniert. Im 16./17. Jh. befand sich im westlichen Turm die Folterkammer. Für Marie-Antoinette und Revolutionsführer Maximilien de Robespierre war die Conciergerie letzte Station auf dem Weg zur Guillotine – und auch für weitere 2500 Menschen, die während der Französischen Revolution in Paris zum Tode verurteilt wurden. Conciergerie, Palais de Justice und Sainte-Chapelle gehören zum Palais de la Cité. Die Con- ciergerie beeindruckt durch die lang gezogene viergeschossige Fassade am nordöstlichen Ufer der Seine und durch die Salle des Gens d‘Armes, den einstigen Aufenthaltsraum der Leibgarde. Dessen riesiges gotisches Gewölbe wird von 69 Pfeilern getragen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Pont Neuf

Paris
Der 1578–1604 erbaute Pont Neuf verbindet die Île de la Cité mit dem rechten Seine-Ufer und dem Rive Gauche. Ihren Namen verdankt die Neue Brücke der innovativen Bauweise, ihre Bögen sind aus Stein, nicht aus Holz, und doch ist sie die älteste Brücke von Paris. Internationalen Ruhm erlangte sie durch die Verpackungsaktion des Künstlerehepaars Christo und Jeanne-Claude 1984 und durch den Film ›Die Liebenden von Pont Neuf‹ aus dem Jahr 1991.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Place Dauphine

Paris
An der westlichen Spitze der Île de la Cité liegt die dreieckige Place Dauphine, die Heinrich IV. ab 1607 zu Ehren seines Thronfolgers, des späteren Ludwig XIII., anlegen ließ. Heute laden Parkbänke und Bistros zum Verweilen ein, und unter Kastanienbäumen wird häufig Boule gespielt. Der reizende Platz im Herzen der französischen Metropole wirkt so idyllisch, dass man manchmal meint, sich irgendwo anders in Frankreich auf dem Lande zu befinden.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Bateaux Mouches

Paris
Auf den Booten der Compagnie des Bateaux Mouches kann man Paris von einem anderen Blickwinkel aus kennenlernen: Die Fahrt über die Seine führt vorbei an vielen historischen und berühmten Bauwerken der Metropole. Ein besonderes Highlight für den Paris-Städtetrip bildet das Dinner-Menü (ab 85 €), bei dem man die Stadt bei Nacht bewundern, sich von dem glänzenden Lichtspiel verzaubern und zusätzlich kulinarisch verwöhnen lassen kann.  Der Einstieg für die abendlichen Gourmet-Kreuzfahrten durch Paris befindet sich an der Pont de l’Alma im 8. Arrondissement. Von dort führt die Route die Seine hinauf in Richtung Notre Dame, vorbei am Louvre, dem Pariser Rathaus und der Conciergerie. Auf dem Rückweg bietet sich ein toller Blick auf die Kathedrale Notre Dame, das Musée d’Orsay und den Eiffelturm.  Die Dinner-Kreuzfahrten sollte man unbedingt vorher reservieren und auf elegante Kleidung achten. 
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Eiffelturm

Paris
Der Ingenieur Gustave Eiffel errichtete den 324 m hohen Eisenfachwerkturm für die Weltausstellung von 1889. Bis heute ist der Tour Eiffel das höchste Bauwerk von Paris. Schrägaufzüge in den Pfeilern gehen zur zweiten Plattform, man kann aber auch die Treppe nehmen, insgesamt 704 Stufen. Auf der ersten Plattform sorgt der Glasboden für Aufregung. Auf der zweiten Plattform lockt das Restaurant Jules Verne. Die dritte Plattform bietet zum Weitblick eine Champagner-Bar. Abends strahlt der Turm zu jeder vollen Stunde für 5 Min. im Licht von 20.000 LED-Leuchten.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Musée Grévin

Paris
In der Passage Jouffray befindet sich das Wachsfigurenkabinett Musée Grevin (Métro 8, 9, Rue Montmartre) mit nachgestellten Szenen aus der französischen Geschichte. Aber auch Prominente in Wachs sind zu entdecken, von Jimi Hendris und Marilyn Monroe bis zu Papst Franziskus. Auch Sportler wie der Fußballer Mbappé oder Lionel Messi oder Modeschöpfer wie Jean Paul Gaultier sind vertreten. Ein verwirrender Spaß nicht nur für Kinder ist das Spiegelkabinett.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Musée de Montmartre

Paris
Das Museum, das der Geschichte des Quartiers, seiner künstlerischen Bohème des 19. und 20. Jh. sowie den berühmten Cabarets gewidmet ist, umfasst mehrere Gebäude in der Rue Cortot sowie die sie rahmenden Jardins Renoir. Zu sehen sind Gemälde, Zeichnungen und Plakate jener Künstler, die am Montmartre ihre Ateliers hatten, darunter Berühmtheiten wie Auguste Renoir, Henri de Toulouse-Lautrec und Maurice Utrillo. Ausblicke auf die Weinberge des Montmartre bieten die 2012 eröffneten Renoir-Gärten. Das Besondere an ihnen ist, dass sie nach Gemälden Auguste Renoirs angelegt sind. Die Obst- und Mandelbäume, Flieder, Rosen und Hortensien wachsen hier genauso wie Renoir sie einst gemalt hat.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Jardin des Plantes

Paris
Der 1626 angelegte Botanische Garten Jardin des Plantes besaß zunächst vor allem Heilpflanzen, Gewächshäuser verschiedener Klimazonen und ein Hochgebirgsgarten mit 2000 Pflanzen aus Regionen vom Himalaya bis nach Korsika kamen hinzu. Am Westeingang steht seit 1734 eine Libanonzeder. Dem Garten angegliedert sind der Zoo Ménagerie, die Bibliotheken und die Naturkundlichen Sammlungen zur Tierwelt, Geologie, Mineralogie und Botanik. Die Grande Galérie de l‘Évolution ist eine Stahl- und Glaskonstruktion von 1889. Hier sind 3000 ausgestopfte Tiere aus aller Welt versammelt, darunter Elefanten, Giraffen und Nashörner.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Militärmuseum und Invalidendom Paris

Paris
Das Hôtel des Invalides wurde 1676 von Jules Hardouin-Mansart als Heim für 4000 Kriegsveteranen, die Invalides, errichtet. Heute ist hier das Musée de lArmée ansässig, das anhand von Schlachtplänen und viel Kriegsgerät dokumentiert, wie wehrhaft die Grande Nation war und ist. Im Ostflügel präsentiert das Musée des Plans-Relief Modelle historischer Festungen. Teil des Veteranenheims war der Invalidendom mit seiner vergoldeten Barockkuppel. 1840 wurde er zum Grabmal umgebaut. In der Krypta steht ein kolossaler Sarkophag aus rotem russischen Quarzit. In ihm ruht Kaiser Napoleon I. Bonaparte (1769–1821).
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Musée de Cluny

Paris
Auf dem Areal römischer Thermen wurde 1485–1510 das Hôtel de Cluny im gotischen Flam­boyant­stil errichtet. Als Musée du Moyen Âge zeigt das Cluny seit 1844 die antiken Thermen selbst sowie Kunst und Kunsthandwerk aus  dem Mittelalter. Star der Sammlung ist ›Die Dame mit dem Einhorn‹, eine Serie von sechs Tapisserien des 15. Jh. im höfischen Stil. Fünf Teppiche symbolisieren die fünf Sinne, der sechste trägt die Inschrift ›Mon seul désir‹, mein einziges Verlangen. Er kann als ein Sinnbild von Tugend und Keuschheit verstanden werden.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Musée de l'Orangerie

Paris
Das Musée de lOrangerie am Westende des Jardin des Tuileries versammelt Meisterwerke der Moderne vom Impressionismus bis zu den 1930er-Jahren. Die Werke stammen aus dem Besitz von Jean Walter und Paul Guillaume, welcher Eigentümer der bekanntesten Galerie für Moderne in Paris war. Im Untergeschoss sind 13 Gemälde von Paul Cézanne zu sehen, darunter seine großartigen ›Pommes et Biscuits‹ (1880), sowie Werke von Renoir, Picasso und Matisse. In den ovalen Sälen des Erdgeschosses sind die großen Glanzlichter des Impressionismus ausgestellt, ›Les Nymphéas‹ von Claude Monet. Die neun Gemälde, 2 m hoch und bis zu 6 m lang, zeigen den Seerosenteich in Monets Garten in Giverny, jenes Bildmotiv, das er ab 1918 bis zu seinem Tod 1926 immer wieder malte. Im Wasser zwischen den Seerosen spiegeln sich die Bäume und der Himmel in seinen wechselnden Stimmungen, im Morgenlicht, mit ziehenden Wolken, tiefblau und klar wie ein Spiegel oder aufgewühlt und flammendgelb bei Sonnenuntergang.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Musée d'Orsay

Paris
Auskragende Vordächer und riesige Ziffernblätter erinnern daran, dass das Museum bis 1939 ein Bahnhof war, der Gare dOrsay. Seit 1973 bieten die Bahnhofshalle und die angrenzenden Säle Malerei und Skulptur der Jahre 1848 bis 1914, vom Klassizismus Ingres und der Romantik eines Delacroix über den Naturalismus von Courbet und Millet bis hin zum Impressionismus des großen Monet. Zu den Glanzstücken der Sammlung gehören neben Monets farbflirrenden Gemälden auch Meisterwerke von Degas, Renoir, Manet, Cézanne, Gauguin und van Gogh sowie Skulpturen von Maillol und Rodin.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Le Grand Rex

Paris
Noch 90 Jahre nach der Eröffnung zieht das Cinéma Rex die Blicke auf sich. Hinter der monumentalen Art Déco-Fassade von 1932 verbirgt sich der mit 2650 Plätzen Europas größter Kinosaal, dessen originale Ausstattung denkmalgeschützt ist. Nicht mehr im Untergeschoss vorhanden sind das Polizeikommissariat, die Gepäckaufbewahrung und der Kindergarten. Dafür schimmern von der nachtblauen Decke noch immer die Sterne. Neben der normalen Kinotätigkeitwerden auch Konzerte und ander Events geboten.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Maison de Victor Hugo

Paris
An der Place des Voges, in der zweiten Etage eines Stadtpalais, lebte Victor Hugo 1832–48. Hier schrieb er einige seiner Meisterwerke, darunter ›Les Misérables‹. Beim Gang durch die orignal eingerichteten Räume, Vorzimmer, Roter Salon, Speise- und Arbeitszimmer und Schlafgemach, erfährt man von Victor Hugos Leben und der Zeit seines Exils in Guernsey. In der ersten Etage werden seine Zeichnungen präsentiert.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Grand Palais

Paris
Das neobarocke Grand Palais mit seiner riesigen Glaskuppel entstand wie die nahe Seinebrücke Pont Alexandre III. zur Weltausstellung von 1900, die Entwürfe zeichnete Charles Girault. Durch die 15.000 qm großen Glasdächer, die von eleganten Stahlsäulen getragen werden, flutet Licht in die kathedralhohe Halle. Heute wird das Grand Palais für Kunstausstellungen, Kultur- oder Sportevents und Modenschauen der Haute Couture genutzt.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Palais de Chaillot

Paris
Das Palais de Chaillot, zur Weltausstellung 1937 errichtet, birgt drei Museen. Das Musée de la Ma­rine (bis Herbst 2022 geschl.) zeigt Schiffsmodelle, Navigationsinstrumente und Taucheranzüge. Das Musée de lHomme erzählt die Geschichte der Menschheit mit modernster Präsenta­tions­technik. Die Cité de l‘Architecture et du Patrimoine präsentiert altes Baudekor, Friese, Fresken, Skulpturen und Modelle moderner Bauten.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Petit Palais

Paris
Das Petit Palais gegenüber dem gand Palais geht auf Pläne Giraults zurück. Ganz im Stil des Historismus mischen sich hier Elemente des Neobarock und Neorokoko: ein vergoldetes, mit Muschelornamenten verziertes Portal, kolossale Säulen, opulenter Figurenschmuck und eine zentrale Kuppel. Im Innern zeigt das Musée des Beaux-Arts Kunst und Kunsthandwerk von der Antike bis ins 19. Jh. Darunter sind Spitzenwerke von Rembrandt, Delacroix, Gauguin, Monet, Corot, Courbet und Cézanne.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Palais de Tokyo

Paris
Das Palais de Tokyo ist ein Relikt der Weltausstellung von 1937. Im linken Flügel zeigt das Musée dArt moderne de la Ville de Paris hochkarätige moderne Kunst von den 1920er Jahren bis zu Werken aktueller Künstler wie César oder Spoerri. Der rechte, unsanierte Flügel bietet mit seinem Rohbaucharme dem Site de Création contemporaine das passende Ambiente - das Laboratorium avangardistischer Kunst ist ein Nabel der jungen Pariser Kunstszene.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Bourse de Commerce Pinault Collection

Paris
Die einstige Handelsbörse, Bourse de Commerce, ein Rundbau mit großer Glaskuppel, ist heute Heimat der Pinault Collection, welche im Rahmen von Wechselausstellungen präsentiert wird. Die Sammlung umfasst Kunst des 20. und 21. Jh., darunter Werke von Andy Warhol, Mark Rothko, Cy Twombly, Jeff Koons, Cindy Sherman und Damien Hirst. François Pinault, einer der bedeutendsten Sammler der Gegenwart, unterhält auch Museen in Lens und in Venedig im Palazzo Grassi und in der Punta della Dogana.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Jardin du Luxembourg

Paris
Maria de Medici ließ sich nach dem Tod Heinrichs IV. aus Sehnsucht nach ihrer Heimat ein Palais im Stil des Palazzo Pitti von Florenz errichten. Das ab 1615 erbaute Palais du Luxembourg hat gemäß seines Vorbilds eine Fassade mit grob behauenen Quadern. Die hohen Mansarddächer entsprechen allerdings ganz dem französischen Baustil. Seit 1836 ist das Palais Sitz des französischen Senats. Im Jardin du Luxembourg schlendert man vorbei an Topfpalmen, Skulpturen, der Imkerschule und dem Observatorium. Im Wasserbecken lassen Kinder ihre Holzboote schwimmen.
Tipp der ADAC Redaktion
Gastronomie

La Coupole

Paris
Die grösste aller Pariser Brasserien war einmal Treffpunkt der Bohème. In der Coupole war in den 1920er-Jahren die bunte Truppe der Montparnasse-Künstler zuhause, allen voran Picasso, Man Ray und Giacometti, aber auch der Schriftsteller Hemingway. 1500 Flaschen Champagner wurden bei der Eröffnung 1927 geleert. Über den heutigen Champagnerverbrauch schweigt die Geschäftsführung. Genügend Flaschen auf Eis liegen jedenfalls immer.
Tipp der ADAC Redaktion
Einkaufen

Le Bon Marché Rive Gauche

Paris
Le Bon Marché heißt das älteste, 1838 gegründete Kaufhaus an der Seine, und ist zugleich das einzige auf der Rive Gauche. Die stählerne Dachkonstruktion, die die Rue Babylone beherrscht, stammt übrigens von Gustave Eiffel. Zum Bon Marché hat sich die Grande Epicerie gesellt. Das bestsortierteste Feinkostgeschäft von Paris bietet auf grosser Fläche Spezialiäten aus allen französischen Regionen und der ganzen Welt an.
Tipp der ADAC Redaktion
Gastronomie

Café de Flore

Paris
Das Café de Flore am Boulevard Saint Germain ist eines der legendären Pariser Literaten-Cafés. Hierhin flüchteten sich im Winter Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, um drinnen im Warmen zu schreiben. Messingschilder an den Tischen im schönen Art déco-Saal verweisen auf die Lieblingsplätze prominenter Stammgäste, zu denen in den 1960-Jahren auch Roman Polanski, Karl Lagerfeld, Alain Delon, Brigitte Bardot und Yves Saint-Laurent gehörten.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Cimetière du Père Lachaise

Paris
Zu den meistbesuchten Pariser Sehenswürdigkeiten zählt der Cimetière du Père Lachaise. Um sich auf dem Friedhofsgelände nicht zu verlaufen, sollte man sich einen Plan der wichtigsten Gräber besorgen, den es in den Friedhofsgärtnereien beim Haupteingang gibt. Zu den bekanntesten Ruhestätten gehören die von Edith Piaf und dem Rocksänger Jim Morrison. Auch Molière, Balzac, Yves Montand und Oscar Wilde sind hier begraben.
Tipp der ADAC Redaktion
Gastronomie

Restaurant Le Jules Verne

Paris
Beliebt bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen ist ein Tisch im Nobel-Restaurant Jules Verne im zweiten Stock des Eiffelturm auf 125 m. Das Restaurant hat einen Privataufzug und erspart somit seinen Besuchern das Schlange stehen für den normalen Aufzug in die 2. Etage. Sie werden unten am Südpfosten schon vom Personal empfangen und im Lift nach oben geleitet. Vor allem am Abend ist das Restaurant zu empfehlen, da der Eiffelturm dann in besonderem Licht erstrahlt und mit sehr schönen Lichteffekten aufwarten kann.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Jardin des Tuileries

Paris
Seit 1547 war Caterina de Medici Königin von Frankreich, ab 1564 ließ sie vor dem Louvre einen Park anlegen. Im Auftrag Ludwigs XIV. gestaltete Gartenarchitekt André Le Nôtre im 17. Jh. den Jardin des Tuileries nach französischen Gartenbauregeln mit Lindenalleen und großen Wasserfontänen. Auch heute noch kann man hier schön spazieren gehen und entspannen. Um das große Wasserbecken und unter Bäumen stehen Stühle, es gibt Bistros und Cafés und sogar ein Riesenrad. Die Wege säumen Statuen aus dem 18. und 19. Jh., aber auch moderne Skulpturen von Louise Bourgeois oder Henry Moore. Im Osten, wo die Tuilerien sich zum Louvre öffnen, sieht man den Arc du Carrousel. Der Triumphbogen von 1805 ist auf einer Sichtachse mit dem Arc de Triomphe und der Grande Arche des Hochhausviertels La Défense. Am Westende der Tuilerien, vis-à-vis vom Musée de l‘Orangerie, steht das Jeu de Paume, das heute Ausstellungen zur Kunst der Gegenwart zeigt.
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Île-de-France: Wo das historische Herz Frankreichs schlägt

Die Île-de-France umfasst den Ballungsraum von Paris und sieben Départements rund um die französische Hauptstadt. Sie ist zwar flächenmäßig eine der kleinsten Re­gionen des Landes, zugleich aber die am dichtesten besiedelte.  Ihre Reize als Naherholungsgebiet mit riesigen Waldgebieten und malerischen Landschaften, die sich als Standort eleganter Schlösser bes­tens eigneten, erkannte die Aristokratie bereits im 16. Jh. Imposante Anlagen wie Versailles und Fontainebleau sind berühmte Zeugnisse königlicher Prachtentfaltung, ein ganzer Reigen weiterer prunkvoller Schlösser stellt Reisende in dieser Region vor die Qual der Wahl.  Pilgerfahrt ins Grüne Nicht minder imponierend sind Meis­terwerke gotischer Sakralarchitektur wie die Kathedralen von Chartres, Troyes und Reims. Letztere liegen östlich der Île-de-France in der Champagne, wo Rebhänge die Ufer der Marne säumen und sich die Kalkstufen der Montagne de Reims erheben.  Weinbau gibt es hier bereits seit der Römerzeit, der berühmte Schaumwein, der nur hier den Namen Champagner tragen darf, wird seit dem 17. Jh. in der heutigen Form gekeltert. Mehrere Naturparks wie Vexin français, Haute Vallée und Gâtinais français mit einem reichen Angebot an Aktivitäten, Lehrpfaden, Museen und historischen Denkmälern bewahren den landschaftlichen Charme und kulturellen Reichtum der Region. Deren Schönheit zog im 19. und 20. Jh. auch zahlreiche Künstler in ihren Bann: Die naturalistischen Maler von Barbizon, Impressionisten und Wegbereiter der Moderne, haben uns ein grandioses Bilderbuch ihrer Zeit hinterlassen. 
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Von Kaisern und Königen: Die Île-de-France war Spielwiese der Mächtigen

ie historische Bedeutung der Île-de-France begann mit Hugo Capet (940-996). Dessen Krönung zum König im Jahr 987 in Noyon begründete die Dynastie der Kapetinger und löste die der Karolinger ab. Groß war sein Reich noch nicht: Er konnte es an einem Tag zu Pferde durchreiten.  Unter den nachfolgenden Kapetingerkönigen wurden die Reichsgrenzen ausgedehnt, erlebten Wissenschaft, Bildung und Technik einen enormen Aufschwung. Handel und Gewerbe blühten. In Troyes und Provins fanden die großen Messen des Mittelalters statt. Paris wurde zu einer der wichtigsten Städte Europas, und das Französische avancierte zur Landessprache. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich die gotische Baukunst, die riesige Kathedralen in den Himmel wachsen ließ.  Bewegte Zeiten Als die Kapetinger nach dem Tod ­König Karls IV. (1322-1328) keinen direkten Nachfolger mehr hatten, kamen unruhige Zeiten. Der Hundert­jährige Krieg (1339-1453) mit England begann und brachte Hungersnöte und Aufstände mit sich. Es folgten mehrere Jahre unter britischer Herrschaft.  Die Wende des Krieges leitete 1429 Jeanne dArc, die Jungfrau von Orléans, ein. Paris wurde 1436 befreit, 1470 erreichte Ludwig XI. aus dem Hause Valois eine Friedensregelung mit England. In der Folge wurde die Île-de-France Mittelpunkt des Königreichs und Ausgangspunkt für den Aufbau der absolutistischen Monarchie Ludwigs XIV. und damit auch zu einer privilegierten Region für Schlossbauten.   Stadtflucht der Könige König Franz I. (1494-1547) ließ das Château de Fontainebleau rund 60 km südlich von Paris und die Tuilerien in der Hauptstadt errichten. Dem Son­nen­könig Ludwig XIV. (1638-1715) war Fontainebleau jedoch zu weit von Paris entfernt, die Tuilerien dagegen zu nah am Volk, weshalb er schließlich Versailles in Auftrag gab. Es wurde zum größten und prächtigsten Schloss der Welt, und die Bedeutung der Île-de-France als politisches Zentrum Frankreichs war gesichert. Sie blieb eine der historischen Provinzen des Landes bis zur Installation der Départements nach der Französischen Revolution 1789/90. Das 19. Jh. stand im Zeichen der Bonaparte-Kaiser, die von den Schlössern der Île-de-France aus regierten. Seit Napo­leon III. 1870 ge­stürzt wurde, ist Frankreich eine Republik mit Regierungssitz in Paris.  Eine so wechselvolle Geschichte hinterlässt natürlich zur Freude heutiger Touristen viele Spuren, die es zu entdecken lohnt. Dazu zählen mittelalterliche Städtchen wie Provins und Troyes, die Kathedralen von Beauvais und Chartres, diverse Prunkschlösser, impressionistische Gemälde sowie herrliche Wälder und Naturparks. 
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Frankreich, die Wiege des Impressionismus

Zwischen 1860 und 1870 leitete eine Gruppe französischer Künstler, die später unter dem Namen Impressionisten berühmt werden sollte, eine neue Ära in der Kunstgeschichte ein. Sie kehrten der statischen Ateliermalerei mit ihren künstlichen Lichtquellen den Rücken und gingen hinaus in die Natur, um das flimmernde Licht einzufangen.  Aufbruch zu neuen Ufern also, und die fanden die ›jungen Wilden‹ jener Zeit an den idyllischen Ufern von S­eine und Oise. Es entstanden leichte, duftige Landschaftsbilder, von denen viele schon die Zeichen einer sich zaghaft verändernden Zeit trugen: die stählerne Seine-Brücke bei Argenteuil, Fabrikschornsteine am ­Oise-Ufer bei Pontoise, gewaltige ­Hafenanlagen und schnaufende Eisenbahnen.  Aufbruch zu neuen Ufern: Freiluftmalerei an Seine, Oise und Ärmelkanal Die Künstler malten erst im Wald von Fontainebleau in der naturalistischen Art der Schule von Barbizon. Später gaben sie sich dem Zauber des Wassers an Seine, Oise und am Ärmelkanal hin. Die Zerlegung der Farbtöne, die nötig war, um die Reflexe des Wassers in Malerei zu übersetzen, wurde schließlich zum allgemeinen Prinzip der impressionistischen Technik. Im Auge des Betrachters setzen sich diese kleinen und kleinsten Farbflecken dann wieder zusammen. Lieblingsorte von Manet und Monet im Dunstkreis von Paris Die hübschen Plätzchen in und um Argenteuil, an denen Monet, Manet und Degas einst ihre Staffeleien aufstellten und malten, sind heute längst von der Trostlosigkeit der Häuserschluchten Pariser Vorstädte überwuchert. Doch an manchen Stellen sind die Spuren der Impressionisten noch erkennbar.  Auf einer Seine-Insel mitten im Städtchen Chatou 10 km westlich von Paris befindet sich das Restaurant und ­Museum Maison Fournaise, das bei Malern, Schriftstellern und Musikern sehr beliebt war und dessen Stimmung Renoir in seinem Werk ›Frühstück der Ruderer‹ festhielt. In Bougival malte Monet die Seine vor den Resten der alten Brücke. Sisley brachte die Boote an der Schleuse und weiter flussabwärts die Häuser an der überschwemmten Uferstraße bei Port Marly auf die Leinwand.  In Pontoise verbrachte Pissarro einige Jahre. Das dortige Musée Camille Pissarro zeigt seine Zeichnungen und Druckgrafiken. Auf den Spuren Van Goghs und Monets Wer dem Flüsschen Oise folgt, kommt zum Impressionisten-Dorf Auvers-sur-Oise, das eng mit dem Namen Van Goghs verknüpft ist. Er schuf dort seine letzten Bilder und ist auf dem örtlichen Friedhof begraben. Ziel der Besucher ist der bei den Künstlern seinerzeit sehr beliebte Gasthof, die Auberge Ravoux, in dem man damals wie auch heute noch speisen kann. Van Gogh wohnte und starb hier. Im musealen Teil der Auberge, der Maison de van Gogh, ist das Zimmer des Malers zu sehen.  In Giverny schließlich findet man das wunderbar erhaltene Haus von Monet mit seiner altrosa Fassade, den grünen Fensterläden und dem blühenden Garten samt Seerosenteich. Immer wieder hielt Monet sein privates Paradies auf Leinwand fest – für Kulturtouristen der Höhepunkt einer Reise auf den Spuren der Impressionisten.
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Gaumenfreuden im Herzen Frankreichs

Da das Gesicht der Île-de-France von dichten Wäldern geprägt ist, wundert es nicht, dass vieles, was auf den Teller kommt, zuvor unter Baumkronen lebte und gedieh. Standard auf den Speisekarten sind z.B. Rehkotelette (Côte de Chevreuil), ­Kaninchenfrikassee in Weißwein ­(Lapin en gibelotte) oder Morcheln (Morilles).  Sehr verbreitet sind zudem Kalbsragout mit Tomaten, Zwiebeln und Weißweinsauce (Veau Marengo) oder gegrillte Kalbsleber mit Kräuterbutter (Foie de Veau Bercy).  Daneben wandert auch Geflügel in den Kochtopf, z.B. Jungente mit weißen Rüben (Canneton aux navets) und Poularde aus Houdan mit Weißwein und Crème fraîche.   Fisch in Champagner Überall wo Wein angebaut wird, gibt es auch Weinbergschnecken (Escargots) – so auch in der Champagne. In den vielen Wasserläufen und Seen der Region tummeln sich allerlei Fische und so auch in Pfannen und Kochtöpfen, z.B. als in Champagner gegarter Hecht (Brochet braisé au Champagne). Der perlende Göttertrank kommt hier nicht nur im edlen Glas auf den Tisch, sondern findet durchaus auch Verwendung in der Küche.  Ob in der Île oder der Champagne: Käse als Dessert ist überall beliebt, allen voran Kuhmilchkäse aus Brie – mal mild, mal kräftig, mal sahnig.
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Gotische Kathedralen in Frankreich: himmelstrebende Zeugen aus Stein und Frömmigkeit

Staunend steht man heute vor der Architektur der mittelalterlichen Baumeister, die das Streben nach ­Höherem in graziles Spitzenwerk aus Stein verwandelten. Die architektonischen Neuerungen der Gotik entstanden im 12. Jh. in der Île-de-France. In dieser Epoche herrschten ideale Bedingungen für die Errichtung dieser großartigen, überdimensionalen Gotteshäuser. Kathedralen im Höhenflug: Saint Denis und Reims  Es war eine Zeit relativen Friedens, guter Ernten, steigenden Wohlstands und Bevölkerungswachstums. Es war auch die Zeit der Kreuzzüge und einer erstarkenden Kirche, die Zeit, in der das Heilige Römische Reich langsam zerfiel und das französische Königshaus immer mehr an Macht gewann. Monarchie und Kirche waren damals eng verbunden, was an den Königsgalerien der Fassaden sichtbar wird und auch daran, dass die Könige in der Kathedrale von Reims gekrönt und in der Kathedrale von Saint Denis beigesetzt wurden.  Die gotische Baukunst entwickelte sich aus dem romanischen Stil mit seinen massiven Wänden, Rund­bögen, schweren Gewölben und dunk­len, gleichsam geduckten Innenräumen. Jetzt wollte man höher hinaus, dem göttlichen Licht entgegen. Zielführend war eine Erfindung der Statik: Die Baumeister verlegten das Strebewerk nach außen. Auf diese Weise konnte es das von Kreuzrippen getragene Gewölbe optimal abstützen, wodurch dessen Druck besser verteilt und aufgefangen wurde. Damit wurden auch allmählich die Emporen als stützende Elemente überflüssig. Das neue Raumgefühl verlangte jedoch nicht nur nach Höhe, sondern auch nach Licht und sanfter Helligkeit. Deshalb wurde die kompakte Mauer gleichsam aufgelöst und von hohen Fenstern und riesigen Fens­terrosetten zwischen den Strebepfeilern durchbrochen.  Glasmalerei und Steinmetzkunst entwickelten sich zu hoher Blüte. Feingliedrige Strebepfeiler, Ziergiebel (Wimperge), Türmchen (Fialen) und gotisches Dekor wie Maßwerk und Kreuzblumen lassen die Fassaden wie steinernes Spitzenwerk erscheinen. Religiöse Figuren zieren Giebelfelder (Tympana) und Bogenläufe (Archivolten), Gewändefiguren wie Engel und Heilige lösen sich erstmalig aus der Mauer heraus.   Hochmut der Baukunst: Kathedrale von Beauvais  Doch die neue Technik stieß auch an ihre Grenzen, als man Mitte des 13. Jh. in Beauvais eine alles überra­gende Kirche schaffen wollte. Das Schiff erreichte eine Höhe von 48 m, das Dach war gedeckt, die Kirche eingeweiht – doch 1284 stürzte ein Teil des Gewölbes ein. Im 16. Jh. brach außerdem der etwa 150 m hohe Turm in sich zusammen – die Gotik war an ihre baulichen Grenzen gestoßen. 
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Im Herzen Frankreichs: Weingenuss und mittelalterliches Flair im Burgund

Reisende wird die Vielfalt der Region Burgund (Bourgogne) begeistern. Da gibt es berühmte Weinberge wie die von Chablis oder die aus dem Département Côte dOr. Weiße Charolais-Rinder grasen und dösen auf sattgrünen Wiesen, durch die immer mal wieder Hausboote mitten hindurch zu gleiten scheinen. Die Geschichte Burgunds manifestiert sich auch unter den bunt glasierten Ziegeldächern ehrwürdiger Klöster und Paläste.  Abwechslungsreich ist die Landschaft zwischen Saône, Loire und Seine, individuell sind die Städte und Weiler, die Hügel und Höfe, die Menschen und das, was sie im Lauf der Jahrhunderte schufen – allen voran die vier großen Herzöge: Philipp der Kühne (1363–1404), Johann Ohnefurcht (1404–19), Philipp der Gute (1419–67) und Karl der Kühne (1467–77).  Kreative Herzöge und Äbte  Sie machten die Region im 15. Jh. zu einem glanzvollen Reich zwischen Frankreich und Deutschland, obwohl sie mit ihrem Herrschaftsgebiet dem französischen König wie auch dem römisch-deutschen Kaiser lehnspflichtig waren. Das reiche architektonische und künstlerische Erbe d­ieser Zeit lockt heute zahllose Reisende aus aller Welt ins Burgund.  Bereits davor hatten die führenden Orden des Mittelalters, die Benediktiner und Zisterzienser, die Vorzüge der burgundischen Landschaft erkannt. Mit Cluny und Cîteaux gründeten sie Klöster und Kirchen, die zu den eindrucksvollsten Zeugnissen mittelalterlicher Frömmigkeit und herausragender Baukunst, Steinmetzarbeit und Glasmalerei zählen. In Beaune und Dijon lassen sich kulinarische Highlights angenehm mit der Besichtigung von Museen und Attraktionen verbinden.
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Nachts im Louvre

Richtig berühmt wurde die Mona Lisa erst, als sie plötzlich nicht mehr da war. Das war 1911. Der italienische Handwerker Vincenzo Peruggia hatte sich nachts im Louvre einschließen lassen. Und morgens war von Mona Lisas Lächeln nur noch ein leerer Nagel übrig. Zum Glück ist sie längst wieder da, doch könnte so etwas wieder passieren? Und überhaupt, wie leert man 403 Museumssäle? Das machen wie eh und je die Aufsichtsleute. Sie gehen zu zweit durch die Räume. Der eine begleitet die letzten Besucher, der andere kontrolliert Toiletten, Nischen und Treppenabsätze. Dann schaltet er die Alarmanlage an. Der Louvre bei Nacht. In der Grande Galerie unterhält sich Leonardos Sant Anna im Flüsterton mit dem Drachentöter Raffaels. In der Salle des Etats lächelt Mona Lisa im Schein der Taschenlampe und erzählt von Italien. Auf Veroneses Hochzeit zu Kana klingen die Weingläser, gähnen die Hunde. Im Treppenhaus ein Rauschen, die Nike von Samothrake schlägt mit den Flügeln. Mal nach­sehen, ob die Venus von Milo im Dunkeln leuchtet.  Einmal, 1871, war der Louvre in höchster Gefahr. In Paris tobte der Bürgerkrieg. Als der nahe Tuilerienpalast in Flammen aufging, griffen die Museumswärter zu den Waffen, um den Louvre zu retten. Damals war es eine Handvoll Veteranen, heute sind es 1200 Sicherheitsleute, die 35 000 Exponate und weitere 520 000 Objekte in den Depots bewachen.  Das Museum war die Idee König Ludwigs XVI. Er beauftragte den Maler Hubert Robert, die Grande Galerie des Louvre umzugestalten. Doch die Vollendung des Plans sollte der König nicht mehr erleben. Im Januar 1793 starb er durch die Guillotine. Sieben Monate später eröffnete die Revolutionsregierung den Louvre als Museum für das Volk. Hinter Panzerglas legt Mona Lisa die Hände übereinander und lächelt still. Allein ist sie. Auf einer riesigen Wand. Vor ihr eine Art Altartisch und eine Schranke. An die drängt sich tagsüber die ganze Welt. Die Menschen starren sie an. In manchen Gesichtern steht: »So klein ist sie?« Ja, so klein. Eine Halbfigur. Ihre Holztafel misst 77 x 53 cm. Aus den Augenwinkeln kann sie ihre Wächter sehen. Die Mona Lisa ist etwas Besonderes, weil sie besondere Reaktionen hervorruft. Auch Reaktionen, die ihre Existenz bedrohen. Erst der Diebstahl, später kam es zu Anschlägen. Sie wurde mit Säure begossen, mit einem Stein attackiert, mit Farbe besprüht, mit einer Torte beworfen. Ihr schweres Schicksal hat sie berühmt gemacht, berühmt und einsam. Den Louvre wird sie nie mehr verlassen. Selbst die Frage, wann sie res­tauriert wird, gilt als tabu. Sie muss doch so bleiben wie sie ist!?  Draußen ist es dunkel, und durch die hohen Fenster blitzt die Glaspyramide gleich einem Riesenkristall. Im Salon Denon schiebt ein Mann im königsblauen Kittel einen Besen mit weißem Lappen vor sich her. Breite Bahnen macht er mit dem Bohnerwachs. 14,5 km Säle und Korridore. Die zu bohnern dauert viele Nächte. Und kostet 2500 Liter Wachs im Monat. Wenn jetzt Ludwig XVI. hereinkäme, würde der Mann im Kittel nicken und sagen: »Monsieur, das ist heute eine ausgesprochen ruhige Nacht.«
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