Nordirland

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Urlauber mit dem Reiseziel Nordirland dürfen sich auf grüne Hügel, spektakuläre Küstenstreifen, mystische Burgruinen, hübsche Fischerdörfer und gemütliche Pubs freuen. Einer der wohl schönsten Roadtrips Großbritanniens ist die Causeway Coastal Route, die neben vielen weiteren Attraktionen natürlich auch zu den weltbekannten Basaltsäulen des Giant’s Causeway führt. Doch Nordirland hat nicht nur grandiose Landschaften zu bieten: Mit Belfast und Derry-Londonderry können Urlauber zwei interessante Großstädte besichtigen, deren bewegte Geschichte auf Stadtrundgängen erlebbar wird. Nicht zu vergessen die Highlights für Film- und Fantasy-Fans: Das Titanic Belfast Museum und die vielen Drehorte der Kultserie Game of Thrones.

Sehenswürdigkeiten entlang der Causeway Coastal Route

Nur knapp 200 km lang ist die Panoramastrecke Causeway Coastal Route, die entlang der nordirischen Küste von Belfast über den Giant’s Causeway nach Derry-Londonderry führt. Und doch sollten Reisende mehrere Tage für den Roadtrip einplanen, denn der Weg ist geradezu gespickt mit Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Nervenkitzel verspricht der Klippenpfad The Gobbins, der zum Teil nur wenige Meter über dem tosenden Meer in den steilen Fels gehauen wurde. Auf der Fahrt durch das County Antrim sollte man Stopps in Glenarm Castle mit seinem eleganten Park und im idyllischen Hafenort Cushendun einplanen. Nicht zu vergessen ein Gang über die spektakuläre Hängebrücke auf die Insel Carrick-a-Rede, deren Steilküste Nistplatz für Papageitaucher und andere Seevögel ist. Der schöne Fischerort Ballintoy mit seinem kleinen Hafen lohnt ebenso den Besuch wie die beeindruckende Ruine des mittelalterlichen Dunluce Castle. Am Rundtempel Mussenden aus dem 18. Jh. vorbei gelangt man schließlich nach Derry-Londonderry mit seiner begehbaren Stadtmauer aus dem 17. Jh. und dem sehenswerten Tower Museum.

Nordirlands Hauptstadt Belfast

In kaum einer anderen Stadt Nordirlands wird die bewegte Geschichte des Landes begreifbarer als in Belfast. Empfehlenswert ist eine geführte Tour entlang der Peace Walls, den Mauern, die im Nordirlandkonflikt pro-irische Republikaner von pro-britischen Unionisten trennen sollten. Heute sind sie über und über mit eindrucksvollen Graffiti bemalt. Auf dem Werftgelände, auf dem einst die Titanic vom Stapel lief, wird heute im Titanic Belfast Museum die dramatische Geschichte des wohl berühmtesten Passagierschiffs der Welt interaktiv erlebbar. Noch tiefer in die Vergangenheit taucht man auf dem Gelände des Cave Hill Parks mit mehreren archäologischen Stätten und dem malerischen Belfast Castle. Vom Cave Hill selbst hat man eine spektakuläre Aussicht über die Bucht von Belfast.

Highlights & Sehenswertes

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Wissenswertes

Der Giant’s Causeway im Norden des County Antrim ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Nordirlands und zählt zum UNESCO-Welterbe. Bestehend aus etwa 40.000 bis zu 12 m hohen Basaltsäulen führt er über 5 km entlang der Küste und endet schließlich im Meer. Entstanden sind die markanten Gesteinsformationen, als die Lava eines heute nicht mehr existierenden Vulkans vor 60 Millionen Jahren erkaltete. Soweit die wissenschaftliche Erklärung. Doch um das Naturwunder ranken sich auch jede Menge Mythen und Legenden. Eine davon erzählt vom Riesen Fionn McCumhaill, der einst einen Damm nach Schottland bauen wollte, um seinem dortigen Kontrahenten mächtig eins auf die Mütze zu geben. Wie die Geschichte ausging, lässt man sich am besten in fröhlicher Runde im nächstgelegenen Pub erzählen!

Die 20 besten Sehenswürdigkeiten in London

Reiseführer-Themen

Jigs und Reels – die Muntermacher der irischen Musik

Abgesehen vom Blues gibt es keine andere geografisch fest verankerte Musik, die weltweit so viele Freunde hat wie die irische. Balladen aus Donegal sind in Boston so populär wie in Dublin, auch in Rio hört man die Chieftains, und schwungvolle Jigs und Reels begeistern die Konzertbesucher in Tokio.  Jigs und Reels Jigs und Reels sind die ursprünglichen Grundmelodien irischer Instru­men­tal­musik. Die Bodhrán gibt den Takt an, eine mit der Hand geschlagene Trommel, über deren Rhythmus sich Flöte, Tin Whistle, Geige und die Ulleann Pipes legen, der irische Dudelsack. Über 6000 Jigs und Reels gehören zum nationalen Repertoire, und ein guter Musiker beherrscht mindestens 200. Fast alle werden sie schnell ge­spielt. Instrumentalmusik in Irland ist fast immer auch zugleich Tanzmusik. Sie stammt von den Bauernhöfen, wo sie früher die langen Winternächte verkürzte. Sie wurde in Scheunen angestimmt, auf Hochzeiten und Kirchweihen, bei Geburten und Beerdigungen. Wer eine Session in einem Pub erlebt, spürt: Nirgendwo ist Irlands Musik lebendiger als bei diesen spontanen Konzerten, bei denen mitspielt, wer gerade vorbeischaut. Und bei denen man erlebt, was irische Musik alles sein kann: Politisches Sprachrohr, Muntermacher, Geschichtsbuchersatz. Und natürlich auch Trost­pflas­ter für die Kratzer des Alltagslebens.  Die Motive der Jigs und Reels haben auch die irische Vokalmusik beeinflusst. Der als ›Sean Nós‹ (auf alte Art) bekannte A-cappella-Stil hat sich ihre Melodiebögen und Tonsprünge geborgt, aber auch Folkmusiker wie Christy Moore oder Sinead O’Connor sind von ihnen geprägt, und das Repertoire von Bands wie Dubliners, Chieftains und Altan sowieso. Die kommerziell erfolgreichste irische Musikerin Enya hingegen hat diese Traditionen abgestreift. Stattdessen zaubert sie auf ihren Alben die Vision eines mystischen Irlands herbei.  Einfluss bis heute Es spricht für den Umgang mit den Traditionen und die zeitlose Schönheit der irischen Musik, dass sie selbst dort ihren Widerhall findet, wo man es überhaupt nicht vermutet hätte.  Van Morrisons Soul klingt manchmal nach den ›Slow Airs‹, den Klageliedern vergangener Jahrhunderte.  Step-Spektakel wie ›Lord of the Dance‹ brachten Jigs und Reels nach Las Vegas. Selbst irische Rockbands wie Thin Lizzy, die Pogues, die Cranberries und U2 hören sich oft genug typisch irisch an.  In jüngerer Zeit machten Bands wie  Booka Brass Band New Orleans Style Jazz, die Frames eine Mischung aus Indie, Rock und Folk. Auch sie haben dennoch das irische Etwas bewahrt. Was in einer Zeit und Welt, in der so vieles gleich zu klingen scheint, ganz schön viel bedeutet.
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Highland Games in Schottland: Haferolympiaden, Baumstämme und tapfere Musiker

 Alljährlich zwischen Mai und September finden auf den Inseln, in Städten und Dörfern des ganzen Landes die Hochlandspiele statt. Von Spöttern werden sie auch Oatmeal Olympics, Haferolympiaden, genannt. Zu den Disziplinen gehören u.a. Hammerwerfen, Steinestemmen und Tauziehen. Die berühmteste und schwerste Disziplin ist Tossing the Caber, Baumstammschleudern. Ein muskelbepackter Hochländer greift sich einen 6 m langen und 80 kg schweren Stamm, legt ihn in die gefalteten Hände, klemmt das Holz mit dem Kopf zwischen ­Nacken und Schulter ein, nimmt Anlauf und schleudert den Stamm hoch in die Luft. Pibrochs, Strathspeys und Reels Anmutiger geht es beim Dudelsackspielen und Tanzen zu. Bei Ersterem gilt es, die Preisrichter mit Pibrochs, Märschen, Strathspeys und Reels zu beeindrucken. Pibrochs sind klassische Volksmelodien, Märsche gehen auf die militärische Tradition zurück, zu den Klängen von Strathspeys und Reels wird getanzt.  Besonders der Schwerttanz und der Highland Fling verlangen von der Solotänzerin viel Geschicklichkeit. Bei dem sehr schnellen Schwerttanz dürfen die Füße die kreuzförmig auf dem Boden ausgelegten Waffen nicht berühren. Auch der Fling wird auf der Stelle getanzt. Die Historiker nehmen an, dass dieser Tanz einst auf einem hoch in die Luft gestemmten Schild dargeboten wurde.  Angst und Schrecken Obwohl er nicht in Schottland, sondern in Indien oder dem Nahen Osten erfunden wurde, hat der Dudelsack im Norden Großbritanniens eine besondere Karriere gemacht: Etwa seit dem 14. Jh. zogen die Schotten unter den martialisch-monotonen Klängen des Dudelsacks, dessen Töne bei den Feinden Angst und Schre­­cken verbreiten sollten, in die Schlacht. Nachdem die Schotten in die englische Armee inte­griert worden waren, zogen auch deren Truppen mit Bagpipe in den Kampf.  Royal Edinburgh Military Tattoo Jedes Jahr treffen sich Dudelsackkapellen aus aller Welt zum Royal Edinburgh Military Tattoo, also dem Zapfenstreich, und musizieren auf dem Burgplatz vor Edinburgh Castle (2020 abgesagt, ansonsten sollten Tickets vorab gebucht werden). Zum Schluss spielen alle Bands gemeinsam auf, mehr als 1000 Bagpiper sorgen dann für ein Gänsehauterlebnis.
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Beliebte Regionen und Orte

Häufig gestellte Fragen

Offiziell heißt die zweitgrößte nordirische Stadt Londonderry, doch ihr historischer Name ist Derry, abgeleitet vom irischen Doire, Eichenhain. Im 17. Jh. fügten protestantische Siedler das London vor den Ortsnamen, um britische Geldgeber für eine neue Stadtbefestigung zu ehren. Im Rahmen des Nordirlandkonflikts wurde die Verwendung von Derry oder Londonderry zu einem politischen Statement, das viele durch die Nennung beider Namen zu vermeiden versuchen. Mitunter hört man sogar die Bezeichnung Stroke-City für Derry-Londonderry, was so viel bedeutet wie Bindestrich-Stadt.