Nordirland
Highlights & Sehenswertes
Wissenswertes
Der Giant’s Causeway im Norden des County Antrim ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Nordirlands und zählt zum UNESCO-Welterbe. Bestehend aus etwa 40.000 bis zu 12 m hohen Basaltsäulen führt er über 5 km entlang der Küste und endet schließlich im Meer. Entstanden sind die markanten Gesteinsformationen, als die Lava eines heute nicht mehr existierenden Vulkans vor 60 Millionen Jahren erkaltete. Soweit die wissenschaftliche Erklärung. Doch um das Naturwunder ranken sich auch jede Menge Mythen und Legenden. Eine davon erzählt vom Riesen Fionn McCumhaill, der einst einen Damm nach Schottland bauen wollte, um seinem dortigen Kontrahenten mächtig eins auf die Mütze zu geben. Wie die Geschichte ausging, lässt man sich am besten in fröhlicher Runde im nächstgelegenen Pub erzählen!
Die Old Bushmills Distillery ist eine der ältesten Whiskeybrennereien der Welt. Bei einer Tour mit anschließender Whiskey-Verkostung erfahren Besucher Wissenswertes über Geschichte, Produktion und Besonderheiten des Old Bushmills Whiskey. Beispielsweise reifen bestimmte Sorten in Sherry-Fässern aus Spanien, die den edlen Tropfen eine feine Honignote verleihen.
Fans der Kultserie Game of Thrones aber auch alle, die von ganz besonderen Orten magisch angezogen werden, sollten diese Sehenswürdigkeiten in Nordirland nicht verpassen: Castle Ward (Winterfell), das Antrim-Plateau (Eng), die Cushendun Caves (Bucht in den Sturmlanden), Ballintoy Harbour (Eiseninseln), The Dark Hedges (Königsweg) und den Mussenden Rundtempel (Drachenstein). Alle Attraktionen lassen sich perfekt auf einer Rundreise verbinden.
An vielen Orten des Reiseziels Nordirland wird an die blutigen Jahrzehnte zwischen den 1960er-Jahren und dem Waffenstillstand 1998 erinnert. Ihren Ursprung hatten die bürgerkriegsartigen Kämpfe, im Englischen lapidar als Troubles bezeichnet, bereits im 16. Jahrhundert, als das protestantische England die komplette katholisch geprägte Insel Irland unterwarf. In den Jahren 1919–1921 kam es zum Unabhängigkeitskrieg und in dessen Folge 1922 zur Gründung der Republik Irland im Süden der Insel. Der zunehmend von Protestanten besiedelte Norden blieb ein Teil Großbritanniens. Ende der 1960er-Jahre gab es vermehrt Provokationen und Auseinandersetzungen zwischen Britannien-treuen Unionisten und Katholiken, die die Angliederung Nordirlands an die Republik anstrebten. Die paramilitärische Organisation IRA erstarkte. Trauriger Höhepunkt der Gewalt war 1972 der Blutsonntag in Derry-Londonderry, als 13 unbewaffnete Demonstranten von britischen Soldaten erschossen wurden. Die heftigen Gewalttaten zwischen den Extremisten auf beiden Seiten konnten erst mit dem Karfreitagsabkommen von 1998 beendet werden.
Reiseführer-Themen
Jigs und Reels – die Muntermacher der irischen Musik
Abgesehen vom Blues gibt es keine andere geografisch fest verankerte Musik, die weltweit so viele Freunde hat wie die irische. Balladen aus Donegal sind in Boston so populär wie in Dublin, auch in Rio hört man die Chieftains, und schwungvolle Jigs und Reels begeistern die Konzertbesucher in Tokio. Jigs und Reels Jigs und Reels sind die ursprünglichen Grundmelodien irischer Instrumentalmusik. Die Bodhrán gibt den Takt an, eine mit der Hand geschlagene Trommel, über deren Rhythmus sich Flöte, Tin Whistle, Geige und die Ulleann Pipes legen, der irische Dudelsack. Über 6000 Jigs und Reels gehören zum nationalen Repertoire, und ein guter Musiker beherrscht mindestens 200. Fast alle werden sie schnell gespielt. Instrumentalmusik in Irland ist fast immer auch zugleich Tanzmusik. Sie stammt von den Bauernhöfen, wo sie früher die langen Winternächte verkürzte. Sie wurde in Scheunen angestimmt, auf Hochzeiten und Kirchweihen, bei Geburten und Beerdigungen. Wer eine Session in einem Pub erlebt, spürt: Nirgendwo ist Irlands Musik lebendiger als bei diesen spontanen Konzerten, bei denen mitspielt, wer gerade vorbeischaut. Und bei denen man erlebt, was irische Musik alles sein kann: Politisches Sprachrohr, Muntermacher, Geschichtsbuchersatz. Und natürlich auch Trostpflaster für die Kratzer des Alltagslebens. Die Motive der Jigs und Reels haben auch die irische Vokalmusik beeinflusst. Der als ›Sean Nós‹ (auf alte Art) bekannte A-cappella-Stil hat sich ihre Melodiebögen und Tonsprünge geborgt, aber auch Folkmusiker wie Christy Moore oder Sinead O’Connor sind von ihnen geprägt, und das Repertoire von Bands wie Dubliners, Chieftains und Altan sowieso. Die kommerziell erfolgreichste irische Musikerin Enya hingegen hat diese Traditionen abgestreift. Stattdessen zaubert sie auf ihren Alben die Vision eines mystischen Irlands herbei. Einfluss bis heute Es spricht für den Umgang mit den Traditionen und die zeitlose Schönheit der irischen Musik, dass sie selbst dort ihren Widerhall findet, wo man es überhaupt nicht vermutet hätte. Van Morrisons Soul klingt manchmal nach den ›Slow Airs‹, den Klageliedern vergangener Jahrhunderte. Step-Spektakel wie ›Lord of the Dance‹ brachten Jigs und Reels nach Las Vegas. Selbst irische Rockbands wie Thin Lizzy, die Pogues, die Cranberries und U2 hören sich oft genug typisch irisch an. In jüngerer Zeit machten Bands wie Booka Brass Band New Orleans Style Jazz, die Frames eine Mischung aus Indie, Rock und Folk. Auch sie haben dennoch das irische Etwas bewahrt. Was in einer Zeit und Welt, in der so vieles gleich zu klingen scheint, ganz schön viel bedeutet.Beliebte Regionen und Orte
Häufig gestellte Fragen
Offiziell heißt die zweitgrößte nordirische Stadt Londonderry, doch ihr historischer Name ist Derry, abgeleitet vom irischen Doire, Eichenhain. Im 17. Jh. fügten protestantische Siedler das London vor den Ortsnamen, um britische Geldgeber für eine neue Stadtbefestigung zu ehren. Im Rahmen des Nordirlandkonflikts wurde die Verwendung von Derry oder Londonderry zu einem politischen Statement, das viele durch die Nennung beider Namen zu vermeiden versuchen. Mitunter hört man sogar die Bezeichnung Stroke-City für Derry-Londonderry, was so viel bedeutet wie Bindestrich-Stadt.
Nicht verpassen sollte man das Naturwunder Giant‘s Causeway, die düster-schöne Atmosphäre der Dark Hedges, einen nervenkitzligen Gang über die Hängebrücke auf die Insel Carrick-a-Rede und die Besichtigung der Ruine von Dunluce Castle.
Ulster ist eine Region im Norden Irlands. Ihr Gebiet umfasst neun historische Grafschaften, wovon drei – Donegal, Cavan und Monaghan – heute zur Republik Irland gehören. Die übrigen sechs Counties, darunter die beliebten Reiseziele Antrim County und Londonderry County, gehören zu Nordirland und somit zu Großbritannien.