Italienische Adriaküste
Highlights & Sehenswertes
Wissenswertes zur italienischen Adriaküste
Die Autostrada Adriatica verbindet den Norden Italiens mit dem Südosten auf einer Gesamtlänge von rund 740 km. Mit ADAC Maps lässt sich ein perfekter Roadtrip entlang der A14 planen, an der Städte wie Bologna, Ancona oder Bari liegen.
An der Adriaküste Italiens spielen maritime Highlights eine große Rolle. Sehr zu empfehlen ist das Aquarium von Cattolica, das etwa auf halbem Weg zwischen Ravenna und Ancona entlang der A14 zu finden ist. In den über 100 Becken werden rund 400 Tierarten gezeigt, darunter auch Haie, Pinguine und Kraken.
Bei Familien besonders beliebt ist der 11 km lange und mehr als 400 m breite Sandstrand von Bibione in der Region Venetien. Für den Aufenthalt mit kleinen Kindern eignet sich dieser durch 22 Rettungsstationen gesicherte Badestrand nicht nur wegen des flach abfallenden Ufers. Es gibt hier auch zahlreiche Spielplätze, kinderwagentaugliche Strandwege sowie saubere Wickelräume.
Reiseführer-Themen
Die mediterrane Küche Istriens - Vielfalt und Qualität
Italienische, slowenische, kroatische und österreich-ungarische Elemente feiern an der nördlichen Adria eine kulinarische Hochzeit. Die beliebteste Vorspeise der Region ist luftgetrockneter Kraški pršut (Karst-Schinken). Als Hauptgericht wird Fleisch von Schwein, Lamm, Ente oder Truthahn (Puriza) serviert, im Idealfall wird dies im Backofen oder am Spieß gebraten. Als Begleitung kommt Mangold oder grüner Wildspargel auf den Teller. Beliebte Beilagen sind Mlinzi aus Nudelteig und Fuži (Teigtäschchen). An die Zeit der K.-u.-k.-Monarchie erinnern Gerichte wie Žlikrofi (Nudeln mit Füllung), Žganci aus Buchweizenmehl und Štruklji (Strudel). Schätze aus der Adria An der Küste dominieren Fisch und Meeresfrüchte. Welche Fülle an Schätzen die Adria freigibt, zeigt z.B. der Fischmarkt in Rijeka. Dort türmen sich Hummer, Langusten und Tintenfisch, Drachenkopf, Goldbrasse und Seebarsch. Serviert werden die Köstlichkeiten aus dem Meer gegrillt oder in Olivenöl gebraten. Das Landesinnere von Istrien erinnert mit Pasta njoki (Gnocchi) und schwarzem Risotto kulinarisch stark an die Toskana. Mit dem köstlichen istrischen Olivenöl wird nicht gespart, und zum Würzen dienen die kräftigen Kräuter des windumbrausten Karstgebiets wie Rosmarin, Salbei und Thymian. Die Eichenwälder um Motovun, Buzet und Labin sind das Revier der Trüffeljäger – hier wurde 1999 ein Exemplar mit dem Rekordgewicht von 1,31 kg gefunden.Apulien im Mittelalter: König, Kaiser, Kreuzritter
Eine weitreichende Bedeutung für die Entwicklung Apuliens gewinnen im 11. Jh. die Normannen, die das Land nach und nach von den Byzantinern erobern. Die letzten Byzantiner vertreibt 1071 Robert Guiscard (1015–1084) aus Bari und Brindisi. Bereits 1059 hatte er als Herzog von Apulien, Kalabrien und Sizilien mit Hilfe des Papstes die einzelnen normannischen Fürstentümer und Grafschaften der Region vereint. In der Folgezeit floriert der Handel mit dem Orient, und die Bevölkerung wächst. 1095 ruft der Papst zum ersten Kreuzzug gegen die Muslime im Heiligen Land auf und rechnet nun seinerseits mit Unterstützung durch die Normannen. Da die Teilnahme einer Pilgerfahrt gleichkommt, Ablass aller Sünden inklusive, schließen sich Kreuzritter aus ganz Europa an. Die apulischen Hafenstädte Bari, Barletta, Brindisi und Otranto profitieren bald auch von der Einschiffung und Landung der Kreuzritter, die Ausrüstung sowie Unterkunft und Verpflegung benötigen. Friedrich II. Unter Roger II. werden Apulien und Sizilien 1130 zum Königreich von Sizilien vereint. Als 1189 die männlichen Normannen aussterben, geht die Krone an Rogers II. Tochter Konstanze. Ihr Sohn, Friedrich II. (1194–1250), den seine Zeitgenossen als ›Stupor Mundi‹, das Staunen der Welt, bewundern, folgt 1198 als König von Sizilien. Er versetzt die Welt tatsächlich in Staunen: 1215 sichert er sich auch den deutschen Thron, 1220 krönt ihn der Papst zum Kaiser des römisch-deutschen Reiches. Als er 1222 seine Residenz von Palermo nach Foggia in Apulien verlegt, löst er einen wahren Bauboom aus. Ein Netz von Kastellen überzieht bald das Land, darunter das ›Krone Apuliens‹ genannte Castel del Monte südlich von Andria. Kunst statt Kreuzzug Friedrich II. organisiert Verwaltung und Gesetzgebung neu, fördert Künste, Wissenschaften sowie den Austausch der Kulturen. Als er wegen all dieser Aufgaben nicht wie versprochen zum Kreuzzug aufbricht, kennt der Papst kein Pardon und exkommuniziert ihn im Jahr 1227. Während Kaiser Friedrich II. daraufhin 1228/29 seine Mission im Heiligen Land erfüllt und mit kleiner Truppe nach Jerusalem zieht, fallen unterdessen päpstliche Truppen in Süditalien ein. Erst 1230 schließt Kaiser Friedrich II. Frieden mit Papst Gregor IX. – bis zum nächsten Konflikt 1239. Neue Kriege leiten den Niedergang Apuliens ein, der beim Tod Friedrichs II. 1250 im apulischen Lucera bereits fortgeschritten ist.Geschichte: Magna Graecia - griechische Einflüsse in Süditalien
Ab dem 8. Jh. v. Chr. gründeten griechische Kolonisten Städte in Süditalien und prägten die Region mit ihrer Kultur so sehr, dass man sie bald Großgriechenland, Magna Graecia, nannte. Die griechischen Kolonisten fanden an den Küsten Süditaliens bessere Lebensbedingungen vor als in ihrer Heimat. In Kalabrien und der Basilikata gründeten sie Städte wie Rhegion (Reggio Calabria), Sybaris (Sibari), Kroton (Crotone), Krimisa (Cirò), Lokroi Epizephyrioi (Locri) und Metapontion (Metapont). Jede Polis war unabhängig und die Bürgerschaft selbstbestimmt. Die Städte waren durch eine Ummauerung gesichert, ihr Zentrum bildete die Agora, der Versammlungsplatz. Dieser war umgeben von Ratsgebäuden, Theatern und Tempeln. Wohnhäuser, Werkstätten, Brennöfen und Brunnen gehörten ebenfalls zum Stadtbild, wie archäologische Ausgrabungen bezeugen. Einer der Griechen, der seine Heimat verließ, war Pythagoras. Er zog um 530 v. Chr. von der Insel Samos nach Kroton und hatte bald Schüler und Anhänger in ganz Süditalien. Die Pythagoräer waren von der zahlenbasierten harmonischen Einheit der Welt überzeugt, strebten nach Harmonie in Leben und Gesellschaft. Ihr Leitgedanke war der Einkang von Mensch, Tier und Natur. Pythagoräer aßen kein Fleisch, brachten keine Tieropfer dar, verzichteten auf jeden Luxus. Als sie sich nach dem Sieg über Sybaris 510 v. Chr. gegen die Demokratisierung stellten – sie waren Anhänger der aristokratischen Oligarchie und glaubten an Eintracht und Frieden durch Stabilität – mussten sie Kroton verlassen und gingen nach Metapont. Die Magna Graecia wurde damals Keimzelle der Philosophie, die Pythagoräer beeinflussten große Denker wie Platon, Aristoteles und Herodot. Im Laufe der Zeit gerieten die Griechenstädte in Konflikt mit italischen Völkern, mit Bruttiern, Lukaniern und Samniten. Das Römische Reich bot seine Hilfe an und konnte, auf Kosten der reichsten und mächtigsten Kolonie Taras (heute Tarent in Apulien), im 3. Jh. v. Chr. seinen Einfluss im Süden ausbauen. Nach dem Pyrrhischen Krieg (280-275 v. Chr.) eroberten die Römer das gesamte Gebiet der Magna Graecia. In den Folgejahren wurden Bevölkerung und Verwaltung romanisiert, die griechische Sprache wurde von Latein verdrängt. Ab dem 6. Jh. gewann die griechische Kultur allerdings erneut an Einfluss in Süditalien. Rossano in der Sila Greca entwickelte sich zum Zentrum griechischsprachiger, lose organisierter orthodoxer Mönche. Viele der Basilianer genannten Glaubensbrüder lebten in Klöstern, gehörten aber keinem Orden an. Neue Basilianerklöster entstanden sogar noch während der Normannenzeit. Im 13. Jh. begann der wirtschaftliche Niedergang, und da keine Erholung einsetzte, gaben die Basilianer im 16. Jh. den griechischen Ritus auf und übernahmen die Ordensregeln der Benediktiner. Ein Zeugnis dieser Kultur, die griechisch-kalabrische Sprache, einst weitverbreitet, beschränkt sich heute auf Dörfer im Aspromonte wie Bolvo, Roghudi und Gallicianò.Canal Grande in Venedig: Laufsteg der Palazzi
Die Prachtstraße Venedigs ist ein 3,8 km langer, bis zu 50 m breiter und rund 5 m tiefer Kanal. Den schönsten Blick auf die 200 Palazzi am Canal Grande bietet der Vaporetto Nr. 1. Die gemächliche Fahrt mit dem Wasserbus vom Bahnhof Santa Lucia nach San Marco dauert etwa 40 Minuten. Die erste Kanalschleife Moderner Auftakt einer Augenreise zwischen all der historischen Pracht ist der 2008 fertiggestellte Ponte della Costituzione (siehe Nr. 18) von Santiago Calatrava, der den Piazzale Roma mit der Stazione Venezia Santa Lucia verbindet. Direkt vor dem Bahnhof befindet sich die Vaporetto-Station. Wie eine Perlenkette reihen sich zwischen Bahnhof und Rialtobrücke imposante Gebäude aneinander. Erster Höhepunkt ist auf der rechten Seite der Fondaco dei Turchi (13. Jh.), ein Handelshaus im veneto-byzantinischen Stil mit Arkaden im Erdgeschoss. Bis 1838 war das Gebäude Sitz der türkischen Handelsniederlassung, nun beherbergt es das Museo di Storia Naturale. Schräg gegenüber prunkt der Renaissancepalast Vendramin-Calergi (16. Jh.) mit großen Zwillingsfenstern. Er dient heute als Casino. Darüber hinaus erinnert ein kleines Museum an den Komponisten Richard Wagner, der 1883 in diesem Palazzo starb. Drei Seitenkanäle weiter steht die gotische Ca dOro (siehe Nr. 23). Ihre reich verzierte Fassade war einst vergoldet. Einer der ältesten Paläste am Canal ist die veneto-byzantinische Ca da Mosto. Die unteren Etagen entstanden im 13. Jh., die oberen im 17. Jh. Nahe der Rialtobrücke erhebt sich das deutsche Handelshaus Fondaco dei Tedeschi (siehe Nr. 10) aus dem 16. Jh., seit 2016 Einkaufstempel mit prächtiger Aussichtsterrasse. Die zweite Kanalschleife Gleich hinter dem Ponte di Rialto befindet sich auf der linken Seite der Palazzo Dolfin-Manin. Hier wohnte Ende des 18. Jh. der letzte Doge Ludovico Manin. Im Erdgeschoss des Renaissancebaus verläuft ein öffentlicher Fußweg unter Arkaden. Ein Stück weiter erheben sich zwei Paläste des 13. Jh., die Palazzi Loredan-Corner und Farsetti-Dandolo, heute Sitz der Stadtverwaltung. Sie beeindrucken durch Arkadenreihen im veneto-byzantinischen Stil. Im 16. bis 18. Jh. entstanden die vier Palazzi Mocenigo kurz vor der Kanalschleife auf der linken Seite. Die Mocenigo gehörten zu den mächtigsten Familien Venedigs und stellten zwischen 1414 und 1778 sieben Dogen. In der Mitte der Schleife steht rechts die barocke Ca Rezzonico. Als Museo del Settecento Veneziano präsentiert sie Kunst und Wohnkultur des 18. Jh. Gegenüber ragt der Palazzo Grassi von 1745 auf. Er wurde als letzter Palast Venedigs zwischen Spätbarock und Klassizismus erbaut. Heute ist er im Besitz des französischen Unternehmers François Pinault, der hier Kunst der Gegenwart zeigt, von Jeff Koons, Damien Hirst und anderen Größen. Jenseits der Accademia-Brücke rechts steht der Palazzo Venier dei Leoni, ein unvollendeter Bau, der die Peggy Guggenheim Collection beherbergt.Beliebte Regionen und Orte
Häufig gestellte Fragen
Der Strand von Bibione zählt sicher zu den schönsten der ganzen Region. Eine gute Infrastruktur und feiner Sand, so weit das Auge reicht, locken Gäste aus nah und fern. Kostenpflichtige Parkmöglichkeiten sind in der Regel ausreichend vorhanden.
Familien, Sportbegeisterte, Erholungssuchende, Kulturinteressierte – die italienische Adria ist ein beliebtes Urlaubsziel für Jung und Alt. Campingreisende kommen auf der Halbinsel Cavallino Treporti auf ihre Kosten, hier gibt es vom kleinen Zeltplatz bis zum großen Campingplatz mit Wasserpark alle Möglichkeiten.
Venedig ist ein Allzeitfavorit unter den schönsten Städten der Adria. Die Küste bietet bis hinunter nach Apulien überall wunderschöne Strände und Städte wie Burano oder Senigallia.