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Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Guggenheim-Museum Bilbao

Bilbao
Wie eine gigantische Skulptur aus Metall und Stein erhebt sich das Museum Guggenheim, ein Werk des Stararchitekten Frank Gehry, am Ufer der Ría de Bilbao. Das exzentrische Design setzt sich im Inneren des Museums auf 11.000 m² Ausstellungsfläche fort: Ineinander verschlungene Räume schaffen perfekte Rahmen für die Kunst. Die Sammlung umfasst auch begehbare Installationen von Richard Serra und Jenny Holzer, die eigens für dieses Haus angefertigt wurden. Zudem gehören wechselnde Ausstellungen moderner Kunst zum Museumskonzept.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Catedral de Santiago de Compostela

Santiago de Compostela
Die Catedral de Santiago de Compostela, erbaut ab dem 11. Jh., beherbergt die Gebeine des hl. Jakobus und bietet in den Jakobsjahren Besuchern die Möglichkeit, von allen Sünden befreit zu werden. Bei den Messen um 12 und 19.30 Uhr werden die angekommenen Pilger feierlich begrüßt. Ein 1,60 m großer Botafumeiro an ­einem 66 m langen Seil spendet Weihrauch. Das architektonische Prunkstück, die Glorienpforte, entstand 1168–1211 und wurde wie alle anderen Bereiche der Kathedrale in den letzten Jahren aufwendig restauriert. 
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

O Grove

O Grove
Die Halbinsel in der Ría de Arousa, durch eine Landenge mit dem Festland verbunden, ist eines der wichtigsten Badereiseziele Galiciens - dennoch geht es hier außerhalb der Hochsaison beschaulich zu, die Hotellerie beschränkt sich auf kleine Häuser und Apartmentanlagen. Schöne weiße Sandstrände, teilweise von Dünen gesäumt, sind A Lanzada und Raeiros, insgesamt beträgt die Länge der Strände 10 km. Die Einheimischen leben nicht nur vom Tourismus, sondern überwiegend von der Fischerei und Muschelzucht. Das durch eine Brücke mit O Grove verbundene Inselchen A Toxa/La Toja ist ein exklusiver Ferienort mit Golfplatz und Casino. Es lohnt sich, hier vorbeizuschauen und die feinen Hotels, Villen und Gärten zu bestaunen.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Cabo Finisterre

Finisterre
Viele Jakobspilger wandern über ihr eigentliches Ziel, Santiago de Compostela, hinaus bis zum Kap am Ende der Welt. Dafür gibt es keine logische Erklärung. Jedoch: Beim Anblick der Felsen, des Horizontes und des Leuchtturms geraten Besucher ins Träumen - und danken Gott oder anderen Mächten für die Schönheit dieser Welt. Und können sich darüber freuen, an einem Ort zu sein, den die Römer für das Ende der Welt hielten. Danach geht es, je nach Wetterlage, zum Spaziergang oder Bad an den nahen, 2 km langen Sandstrand Playa Langosteira.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Zubizuri

Bilbao
Ein Spaziergang am Fluss Ría de Bilbao oder Ría del Nervión führt zur Fußgängerbrücke Zubizuri, die in den Jahren 1994-97 nach Plänen des Stararchitekten Santiago Calatrava entstand. Der Name Zubizuri ist baskisch und bedeutet Weiße Brücke. Mit dem geschwungenen Bogen und den filigranen Streben erinnert der Übergang an ein aufgeblähtes Segel. Ärger mit dem Architekten gab es um den Boden der Brücke, der ursprünglich aus Glas bestand. Da dieser bei Regen sehr rutschig wurde, ließ die Stadt schwarze Kunststoffmatten anbringen und musste daraufhin 30.000 € an den Architekten wegen Verstoßes gegen seine Urheberrechte zahlen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Ermita San Juan de Gaztelugatxe

San Juan de Gaztelugatxe
Die kleine Kapelle San Juan de Gaztelugatxe (1886) thront auf einem Felsinselchen, das über eine Steinbrücke mit dem Festland verbunden ist. Vom Parkplatz geht es zu Fuß zunächst die Steilküste hinab, dann über Rampen und 231 Stufen hinauf zur Kapelle. Dem Volksglauben nach steht sie an einem Kraftort: Wünsche erfüllen sich, wenn man dreimal die Glocke läutet … Da der Zutritt zur Kapelle beschränkt ist, empfiehlt es sich, kostenlose Eintrittskarten vorab unter www.tiketa.eus zu sichern. Fans von Game of Thrones kennen den Ort aus der siebten Staffel: Dort heißt er Drachenstein, und statt der Einsiedelei wurde eine imposante Burg ins Bild montiert, Wohnsitz von Daenerys Targaryen alias Emilia Clarke. Mit ein wenig Vorstellungskraft sieht man vor Ort auch die drei Drachen der Herrscherin, die auf dem Weg zur Burg Brücke und Treppe überfliegen.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museo Maritimo

Santander
Das viel gelobte Meereskundemuseum in der Nähe des Jachthafens zeigt neben Schiffsmodellen und präparierten Meerestieren eine Ausstellung zum Leben der Fischer.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Rías Altas

La Coruña
Die galicischen Rías sind Flussmündungen und fjordähnliche Buchten, weit ins Land reichend, mit Steilküsten, Felsformationen, Fischerdörfern, Leuchttürmen, Wäldern, Weinbergen und Wiesen, auf denen Kühe grasen. ›Rías Altas‹ bezeichnet die oberen Buchten, sie reichen vom Kap Ortegal bis zum Kap Finisterre, südlich schließen sich die Rías Baixas/Rías Bajas an. Je nach Abenteuerlust können Reisende in diesem Küstengebiet auf großen Straßen die bekannten Rías erkunden und die touristische Infrastruktur nutzen (die Ría de Corcubión mit Kap Finisterre) oder sich auf kleineren, etwas beschwerlicheren Wegen auf Entdeckungstour machen (Kap Ortegal).
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Centro Botín

Santander
2017 eröffnete das Kunst- und Kulturzentrum Centro Botín, den Bau entwarf der italienische Stararchitekt Renzo Piano. Das neue Wahrzeichen von Santander ähnelt einem Raumschiff, balanciert auf Stützen ganz nah am Wasser und scheint jederzeit zum Abheben bereit zu sein. Wechselnde Ausstellungen oder auch nur das Erlebnis des extravaganten Raumes lohnen den Besuch.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Castro de Viladonga

Viladonga
Castros nennt man eisen- und bronzezeitliche Siedlungen im Norden der Iberischen Halbinsel. Die archäologische Stätte Viladonga, an der Landstraße N-640, ist frei zugänglich und wird doch kaum besucht - ein Glück, denn als einziger Gast erlebt man diesen geschichtsträchtigen Ort besonders intensiv. Auf einem Hügel, umgeben von einem Wall, sind deutlich die Überreste der Siedlung zu erkennen, die schon früher gegründet wurde, aber v.a. im 2. bis 5. Jh. n. Chr. von Bedeutung war. Ein kleines, feines Museum informiert mit Originalmünzen, Schmuck und Keramik sowie Modellen aus dieser Zeit und einem Film über das Leben im Castro.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Torre de Hércules

La Coruña
Wahrzeichen der Stadt ist der Leuchtturm Torre de Hércules, dessen Ursprünge auf das 2. Jh. zurückgehen (UNESCO Weltkukturerbe): Ihn umgibt ein großer Uferpark - eine kombinierte Erholungs- und Skulpturenlandschaft: 15 Werke zeitgenössischer Künstler verteilen sich über das Gebiet, darunter die sensationelle Installation ›Menhires‹ (Hinkelsteine) von Manolo Paz.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Monte Igueldo

San Sebastian
Eine historische Standseilbahn (Funicular, Talstation: Plaza del Funicular) führt hinauf auf den Hügel, bis heute fahren dieselben Holzwaggons wie zur Eröffnung 1912. Oben bieten sich weite Ausblicke auf Stadt und Umgebung, zudem gibt es einen Vergnügungspark mit nostalgischen Fahrgeschäften aus längst vergangenen Zeiten.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Torre Iberdrola

Bilbao
DieTorre Iberdrola ist ein 165 m hoher Büroturm an der Plaza de Euskadi nahe dem Fluss Ría de Bilbao. Das 2012 eomgeweihte Bauwerk nach Plänen von César Pelli überragt in einem Park stehend die übrigen meist moderen Bebauung nördlich des Zentrums. Die schlanke Gestalt erhebt sich über dreickigem Grundriss, hat leicht gebogene Wangen und besteht komplett aus Glas.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Monte Naranco

Oviedo
Etwa 3 km nordwestlich von Oviedo stehen am Hang der Sierra de Naranco zwei über tausend Jahre alte Kirchlein. Santa María del Naranco wurde im 9. Jh. als Residenz des asturischen Königs Ramiro I. errichtet und später zur Kirche umgebaut. Die Kirche San Miguel de Lillo, 200 m höher gelegen, war die zum Palast gehörige Kapelle. Der Ausflug lohnt auch wegen der schönen, weiten Ausblicke.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Playa de la Concha

San Sebastian
Die ›Muschelbucht‹ heißt so, weil sie wie eine Muschel geformt ist, zudem krönt das Inselchen Santa Clara wie eine Perle das Naturkunstwerk. Der 1,5 km lange Strand ist einer der schönsten in Europa – wegen des feinen, goldfarbenen Sandes und wegen der Umgebung: Felsen und grüne Hügel rechts und links, eine prachtvolle Promenade im Hintergrund.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museo de Bellas Artes

Bilbao
Das Museum der Schönen Künste, das aus einem historischen Gebäude und einem modernen Anbau besteht, verfügt über eine spektakuläre Sammlung vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Der Schwerpunkt liegt auf spanischen und baskischen Künstlern, von El Greco bis Eduardo Chillida, doch auch internationale Meister wie Lucas Cranach d.Ä., Paul Gauguin oder Francis Bacon sind vertreten. Bis 2025 führen Arbeiten am Erweiterungsbau mit schwebendem Dach auf Stelzen (Architekt Sir Norman Foster) zu wechselnden Beeinträchtigungen.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Cabo Ortegal

Cariño
Große, wild geformte Felsen, die sich aus dem oft tosenden Meer hervorheben, bestimmen das Cabo Ortegal. Ein schlichter, rot-weißer Leuchtturm steht am Ende des gut ausgebauten Fußwegs zum Kap. Südöstlich davon liegen die Steilküste und die Strände der Ría de Ortigueira. Gut 10 km südwestlich vermittelt an der Straße 2205 der Aussichtspunkt Mirador Garita de Herbeira einen Überblick über eine der höchsten Steilküsten Europas.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museo San Telmo

San Sebastian
Ein früheres Dominikanerkloster (16. Jh.), erweitert um einen modernen Anbau, beherbergt heute das Museum, das sich der baskischen Kultur und Gesellschaft widmet. Es zeigt Ausstellungen aus den Bereichen Kunst, Archäologie, Ethnologie und Geschichte. Mutig und geschickt fügt sich der moderne Komplex in die städtische und natürliche Umgebung ein.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Cueva de Altamira

Santillana del Mar
Die Höhle mit ihren 14.000 Jahre alten Wandmalereien wenige Kilometer südwestlich von Santillana del Mar ist seit ein paar Jahren wieder geöffnet. Die Chance, die einzigartigen Tierdarstellungen im Original zu sehen, ist allerdings verschwindend gering. Einmal pro Woche dürfen fünf Besucher, mit Overall und Maske bekleidet, die Höhle betreten. Die Plätze werden verlost. Den allermeisten Besuchern bleibt also nur die Erkundung der Neocueva, des originalgetreuen Nachbaus im Museum. Tickets sind vorab erhältlich über die Banco de Santander, online oder in einer Filiale.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Isla Santa Clara

San Sebastian
Das grün bewachsene Inselchen hat einen kleinen Strand, einen Leuchtturm und ein Café, im Sommer ist es vom Hafen aus per Motorboot zu erreichen. Fitte Schwimmer erreichen die Isla Santa Clara ohne Hilfsmittel, vom Strand Ondarreta sind es 300 m.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Cueva Tito Bustillo

Ribadesella
Am Ortsrand von Ribadesella weist das Höhlensystem Cueva Tito Bustillo bedeutende steinzeitliche Felsmalereien auf. Die Besichtigung der Höhle ist nur im Rahmen einer Führung möglich (nur auf Spanisch). Aufgrund begrenzter Ticketkontingente ist es erforderlich, im Vorfeld zu reservieren.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Parque Natural de Oyambre

San Vicente de la Barquera
Es ist eines der bedeutendsten küstennahen Naturschutzgebiete Nordspaniens: Dünensysteme, weit ins Land reichende Meeresarme, Sumpfgebiete voller Wasservögel, Steilküsten und bewaldete Hügel formen die Landschaft. Die Strände Oyambre und Merón schwingen sich über insgesamt mehr als 5 km Länge und sind beliebte Surfspots. Wegen gefährlicher Strömungen sind unbedingt die Hinweisschilder zu beachten!
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Biblioteca de la Universidad de Deusto

Bilbao
Die Bibliothek der Universität de Deusto wurde 2009 unweit des Museo Guggenheim eröffnet und ist einer der Signaturbauten dieses an Architekturen reichen Viertel im Schatten der Torre Iberdola. Der gewaltige Würfelbau mit feingerillter Glasfassade, nachts vollkommen durchleuchtet, birgt eine im Jahr 1886 gegründete Sammlung, die 1 Mio. Bücher umfasst. Das Hauptegbäude der Universität liegt auf der anderen Seite des Flusses.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Cidade de Cultura

Santiago de Compostela
Der US-amerikanische Stararchitekt Peter Eisenman entwarf die ›Kulturstadt‹, einen futuristischen Gebäudekomplex mit Museum, Bibliothek, Restaurant, Kinderspielplatz und weiten Plätzen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Parque de Vista Alegre

Santiago de Compostela
Dieser Park steckt voller mutig-moderner Architektur: hier findet man Antón García Abrils ungeschliffenen, grauen Granitquader der Musikhochschule (2001), seine Granit-Glas-Kombination des Galicischen Sitzes der Spanischen Autorenvereinigung (2007) und das Museo de Historia Natural (2011), das der Architekt César Portela in luftig-leicht wirkende Holzlamellen hüllte.
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Reiseführer-Themen

Ein Pilgerweg als Ziel: Der Jakobsweg

Nordwestspanien ist als Reiseregion für viele Menschen gleichbedeutend mit dem Jakobsweg. Sage, du fährst nach Nordspanien, und du wirst hören: »Ah, du pilgerst!« Pilgern auf dem Jakobsweg in Nordspanien In der Tat: Mehrere Jakobswege führen durch Nordwestspanien. Dennoch ist die Region sehr viel größer als die Landstriche, die diese Pilgerwege umgeben. Das Pilgern dort ist nicht erst seit einigen Jahren, sondern seit zwölf Jahrhunderten modern. Andererseits ist es eine extrem anstrengende und nicht immer schöne Unternehmung – wegen der vielen Steigungen und des gnadenlosen Wetters, wegen Hitze, Schnee, Regen und Sturm, auch wegen der auf einigen Abschnitten unattraktiven Wegführung entlang von Autobahnen und Landstraßen. Wer hier pilgert, muss sehr fit und sehr motiviert sein.   Alle anderen, die eine oder zwei Urlaubswochen ohne Pilgern in Nordspanien verbringen, genießen die Vorteile der Jakobstradition: die vielen alten Kirchen, die gute touristische In­frastruktur, die seit Jahrhunderten gewachsene und perfektionierte Service-Könnerschaft. Und ja, auch die ganz besondere Atmosphäre, die Spiritualität, die Verbundenheit der Menschen aus allen Teilen der Welt. Geschichte und Legenden Auf freiem Feld wurde zu Beginn des 9. Jh. das Grab des Apostels Jakobus, Santiago, gefunden bzw. vermutet – noch immer ist die Zuordnung der Gebeine umstritten – an der Stelle, an der heute die Kathedrale steht. Zur Erklärung, wie der Leichnam vom Heiligen Land in jene entlegene Region Spaniens kam, existieren verschiedene Legenden. Eine besagt, der Apostel habe im Nordwesten Spaniens das Evangelium verkündet. Einer anderen Legende zufolge schafften zwei seiner Jünger den Leichnam des Apostels nach dessen Hinrichtung von Jerusalem ans Meer. Dort brachten sie ihn auf ein unbemanntes Schiff, das, von Engeln geleitet, im Nordwesten Spaniens anlandete. Nach einer Reihe von Wundern hätten die Gebeine von Jakobus dort ihre letzte Ruhestätte gefunden. Geschichte, Politik und Religion am Jakobsweg Als er die Nachricht von der Entdeckung des Grabes durch einen Einsiedler erhalten hatte, ordnete König Alfons II. von Asturien (zu dem Königreich gehörte damals auch das heutige Galicien) den Bau einer Kirche an jener Stelle an. Die Zeit der ­Jakobswallfahrten begann – was auch politisch erwünscht war. Denn die von den Mauren beherrschte Region sollte nach der christlichen Rückeroberung neu bevölkert werden. Wirtschaft und Kultur brauchten neue Impulse. Die Entstehung eines religiösen Zentrums, dessen Bedeutung weit über die Grenzen Asturiens hinausging, passte gut dazu. Ab dem 11. Jh. entstand die Santiago-Kathedrale und der Pilgerstrom schwoll an, auch gefördert von Papst Calixtus II. (1118–24), der ein einzigartiges Sonderrecht erließ, das bis heute gilt: In allen Jahren, in denen der 25. Juli – der Namenstag des Heiligen Jakobus – auf einen Sonntag fällt, erlangen Besucher der Kathedrale von Santiago de Compostela den vollen Ablass für alle begangenen Sünden. Das nächste Jakobsjahr wird 2027 sein. Dann wird wieder mit einem besonderen Ansturm auf den Pilgerort zu rechnen sein. Das große Pilgern durch Galicien Im Laufe der Jahrhunderte entstanden immer mehr Wege, Brücken, Kapellen, Kirchen, Gasthäuser und Hospitäler, um die aus vielen Ländern kommenden Wallfahrer zu versorgen – und um das lukrative Pilgergeschäft weiter anzukurbeln. Es gab auch Zeiten, in denen die Jakobspilgerei ein wenig aus der Mode geriet, doch auf jede Baisse folgte eine Hausse, und die neueste hält seit Jahrzehnten an. Das hängt sicherlich mit den heute schnelleren und preisgünstigeren Anreisemöglichkeiten aus aller Welt zusammen. Einen Schub bekam das Ganze auch durch die international erfolgreichen Pilgerbücher von Paulo Coelho (›Auf dem Jakobsweg: Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela‹, 1987), Shirley MacLaine (›Der Jakobsweg: Eine spirituelle Reise‹, 2000) und dem Bestseller ›Ich bin dann mal weg‹ von Hape Kerkeling (2006), dessen Reisebeschreibung es als Verfilmung 2015 sogar in die Kinos schaffte. Eine weitere Antwort darauf ist ›Ich bin da noch mal hin‹ von Anne Butterfield (2012). Routen zu Fuß, per Rad und Bus von den Pyrenäen nach Santiago di Compostella Viele Wege führen zu den drei wichtigsten Wallfahrtsorten der Chris­tenheit – nach Rom, Jerusalem und eben nach Santiago. Der bekannteste Jakobsweg, die Französische Route, hat ihren spanischen Startpunkt in Roncesvalles in den Pyrenäen, von dort geht es über Pamplona, Logroño, Burgos und León, bis zum Ziel sind es insgesamt knapp 800 Kilometer. Rund 300 000 Pilger erhalten jährlich die Wallfahrtsurkunde ›Compostela‹. Wanderer – wie auch Reiter oder unmotorisierte Rollstuhlfahrer – müssen dafür mindes­tens 100 km zurücklegen, Radfahrer 200 km. Auch für Auto- und Busreisende gibt es einen Jakobsweg: eine Ferienstraße, die die wichtigsten Kulturstätten der Region verbindet. Über weite Strecken verläuft sie parallel zum Wanderweg, und wie dieser ist sie weitaus weniger frequentiert als man vermuten könnte.
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Essen im Baskenland - raffiniert und rustikal

Es ist ein Wunder und ein Segen zugleich, dass sich noch nicht weltweit herumgesprochen hat, wie gut man im Baskenland isst. Die Dichte an Michelin-Sternen ist schwindelerregend hoch, aber auch in einfachen Kneipen kommen köstlichste Speisen auf den Tisch. Die nordspanische Küche kann sich durchaus mit der französischen messen, oft ist sie noch einen Tick besser. Und das zu günstigeren Preisen. Treffpunkt Küche Die raffinierte Küche hat im Baskenland eine lange Tradition. Man ­zelebriert sie z.B. in gastronomischen Gesellschaften, den Sociedades gastronómicaas (baskisch txokos). Das  sind Herrenclubs, die sich dem gemeinsamen Kochen und Speisen auf hohem Niveau widmen. ›Typisch baskische Gerichte‹ lassen sich kaum benennen, sie sind in ers­ter Linie frisch, hochwertig, kreativ und vielseitig. Zutaten aus der Region, wie Fisch, Lamm, Paprika und Olivenöl, spielen wichtige Rollen, alles andere ist der Fantasie und Experimentierfreude überlassen. Bars und einfache Imbisslokale präsentieren auf ihren Theken Pintxos: feine Häppchen, meist auf ­Baguettescheiben angerichtet und kunstvoll dekoriert. Sie sind am ehesten mit den bekannteren Tapas vergleichbar und längst in ganz Spanien beliebt und begehrt. Eine weitere kulinarische Besonderheit findet sich in Galicien: Die Rías bieten beste Bedingungen für das Gedeihen von Meeresfrüchten. Ob Hummer (langosta) oder Aus­ter (ostra), ob schlichte Miesmuschel (mejillón) oder Herzmuschel (berberecho), ob Jakobsmuschel (vieira), deren stilisierte Form den Jakobsweg und Jakobskult symbolisiert, oder die wertvolle Entenmuschel (percebe): Sie alle und noch viele mehr kommen hier in großer Zahl vor und sind stets von guter Qualität. Auch Käseliebhaber haben in Nordspanien eine sehr große Auswahl, mal einfach, mal edel sind die Spezialitäten aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch.  Ansonsten ist die traditionelle Küche – wie in anderen Teilen des Landes auch – rustikal, würzig und schwer. Typisches Beispiel ist die Fabada asturiana, ein Eintopf aus weißen Bohnen, Schweinebauch, Paprikawurst, Zwiebeln und Knoblauch. Von Rioja bis Sidra Hervorragende, überwiegend rote Weine kommen aus der Rioja und der Rioja Alavesa im Baskenland. Die hiesigen Bodegas und Weinmuseen sind eine eigene Reise wert, zumal die Kunst des Weines oft mit Architektur, Malerei und Sklulptur gepaart ist.  Galiciens Winzer produzieren leichte, fruchtige Weißweine, die gut zu Fisch und Meeresfrüchten passen. Der herbe, perlende Apfelwein Sidra ist im Baskenland, in Kantabrien, vor allem aber in Asturien beliebtes Getränk. Für die Mahlzeiten nimmt man sich viel Zeit. Im ­Restaurant gehören mindes­tens eine Vorspeise, ein Haupt­gericht und ein Dessert dazu. Die lange Phase vom Mittagessen (ab 13.30 bis 15 Uhr) bis zum Abendessen (frühestens ab 21 Uhr) überbrückt man gerne mit kleinen Imbissen, die fast jede Bar anbietet, meist ­begleitet von einem Glas Wein oder Bier.
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