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Bauwerke

Alcázar

Segovia
Die Palastburg, die vom 11. bis zum 19. Jh. immer wieder erweitert und umgebaut wurde, sieht aus wie das Werk eines besonders ideenreichen Fantasy-Filmdesigners. Die Säle und Gemächer zieren fein gearbeitete Friese, Gemälde, Wandteppiche und kunstvoll geschnitzte Kassettendecken. Einen weiten Ausblick über die umgebende Hügellandschaft bis zur Sierra de Guadarrama bietet der Turm Juan II.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Universidad de Salamanca

Salamanca
Prunkstück des Hauptgebäudes (15./16. Jh.) ist die platereske Fassade: In den zahllosen, filigranen Ornamenten findet sich das Medaillon der Katholischen Könige, und einst hat ein Steinmetz sogar einen Frosch versteckt (beim Totenkopf) - er gilt heute als Glücksbringer. Auch Hörsäle und eine Bibliothek sind zu besichtigen. Gegenüber liegt das Gebäude Escuelas Menores mit dem Cielo de Salamanca (Himmel von Salamanca): ein Kuppelfresko mit Tierkreiszeichen und Sternen, das viele Besucher in seinen Bann zieht.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Las Médulas

Carucedo
Die Landschaft im heutigen Naturpark ist durch den Tagebau entstanden: Hier befand sich die größte Goldmine des Römischen Reiches. Nachdem die Römer das Tongestein über 200 Jahre lang ausgehöhlt, überschwemmt und abgetragen hatten, hinterließen sie eine komplett zerstörte Landschaft. Doch im Laufe der Jahrhunderte eroberte die Vegetation das Gebiet zurück. Heute ergeben die zerklüfteten, in Rot-, Orange- und Ockertönen strahlenden Berge ein magisches Bild, das vom Aussichtspunkt (Mirador) im Dorf Orellán gut zu überblicken ist (Besucherzentrum in Carucedo).
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Plaza Mayor

Salamanca
Die Plaza Mayor ist ein beliebter Treffpunkt zum Plaudern, Essen, Trinken, Flirten, Sehen und Gesehenwerden. Der geschlossene Barockplatz entstand im 18. Jh. nach Plänen von Alberto de Churriguera mit rundherum einheitlichen Arkaden. Der gelbe Sandstein verleiht ihm eine Leichtigkeit, wie man sie im strengen Spanien selten findet. So gilt er als einer der schönsten Plätze des Landes. Das Gebäude am Nordende ist das Rathaus.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Catedral de Ávila

Ávila
Ein wichtiger Sakralbau in Ávila ist auch die Kathedrale (12.-18. Jh.), in deren Innenraum die rot gescheckten, eisenhaltigen Steinquader ein einzigartiges Kuppelmuster ergeben.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Puente Romano

Salamanca
Vor 2000 Jahren entstand die Römische Brücke über den Río Tormes. Sie bietet schöne Ausblicke auf Salamanca. 15 der 26 Bögen stammen noch aus römischer Zeit - die, die dem Stadtzentrum am nächsten sind. Auf dieser Seite steht auch eine Skulptur des Lazarillo de Tormes, dem Titelhelden des berühmtesten spanischen Schelmenromans, im 15. Jh. verfasst von einem anonymen Autor.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Casa de las Conchas

Salamanca
Der Adelspalast (1493-1503) ist mit über 300 steinernen Jakobsmuscheln verziert, sein Bauherr gehörte dem Jakobsorden an. Das Gebäude beherbergt heute eine Bibliothek, deren Innenhof öffentlich zugänglich ist. Von dort bietet sich beim Hochgucken ein traumhafter Blick auf die gegenüberliegende Barockkirche La Clerecía, deren Türme man für einen Rundumblick besteigen kann.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Kathedrale von Burgos

Burgos
Eine Festungsruine überragt den majestätischen Ort, nahebei liegt der Aussichtspunkt Mirador del Castillo mit Blick auf den Star der Stadt: die Kathedrale, die 1260 geweiht und bis ins 16. Jh. erweitert und dekoriert wurde. Sie ist eines der prächtigsten Beispiele gotischer Architektur in Spanien. Winzig fühlt sich der Besucher im 54 m langen Mittelschiff mit dem reich verzierten Kuppelgewölbe und Chorgestühl. Ehrfurcht erregen auch das Grabmal des spanischen Nationalhelden El Cid und die ›Kapellen‹ – viele haben die Ausmaße kompletter Kirchen, besonders die dreischiffige Capilla de los Condestables mit hohem Sternengewölbe, filigranen Altarbildern und eigenem Chor.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Aquädukt

Segovia
An die Stadtmauer Segovias schließt sich ein knapp 1 km langes und bis zu 28 m hohes römisches Aquädukt aus dem 1. Jh. an. Es wirkt aus der Ferne wie eine fantastisc Filigranfigur mit seinen zwei übereinanderliegenden Bogenreihen. Da es über die Jahrhunderte instand gehalten wurde, lieferte es noch bis weit in die 1970er-Jahre frisches Wasser aus den Bergen in die Stadt. Heute gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museo de la Evolución Humana

Burgos
Das Museo de la Evolución Humana in Burgos widmet sich der Entwicklung des Menschen. Auch die Beziehung von Mensch und Natur wird mit eindrucksvollen Erlebnisbereichen und archäologischen Fundstücken der Ausgrabungsstätte Atapuerca gezeigt.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Kathedrale von León

León
Die Kathedrale Santa María (erbaut ab dem 13. Jh.) beeindruckt schon auf den ersten Blick wegen ihrer Ausmaße und ihrer exponierten Lage an der Plaza de la Regla. Den Innenraum beherrscht ein bunt leuchtendes Schauspiel aus Licht und Glas - Farbintensität und Gestaltung der mehr als 125 Fensterkunstwerke sind einmalig.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Castillo de la Mota

Medina del Campo
Die Katholischen Könige wählten Medina del Campo als Residenz, Isabella I. starb 1504 in Medina. Architektonisch beherrscht die Burg Castillo de la Mota den ganzen Ort. Sie ist eine der größten Burgen Kastiliens. Ihr Ursprung geht auf das 11. Jh. zurück, vollendet wurde sie im 15. Jh. im Mudejár-Stil. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten in der ersten Hälfte des 20. Jh. wirkt die Backsteinburg bis heute prächtig und mächtig wie vor 500 Jahren.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Pedraza de la Sierra

Pedraza de la Sierra
Das behutsam restaurierte mittelalterliche Städtchen Pedraza de la Sierra liegt in den nordwestlichen Ausläufern der Sierra de Guadarrama inmitten einer wildromantischen, geschwungenen Landschaft. Innerhalb der Befestigungsmauern liegen verwinkelte Gässchen mit wappengeschmückten Häusern und die arkadengeschmückte Plaza Mayor, auf der Stierkämpfe stattfanden.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Kathedrale von Segovia

Segovia
1525 begannen die Bauarbeiten, erst 1768 wurde sie eingeweiht. Den Innenraum der dreischiffigen Kathedrale (105 m lang, 50 m breit) prägen ein prächtiges Sterngewölbe sowie kunstvolle Buntglasfenster. Alle Seitenkapellen zieren detailreiche und farbintensive Kuppelfresken. An den Wänden des Kapitelsaals hängen flämische Teppiche, auf denen die Geschichte der Zynobia von Palmyra dargestellt ist. Ein weiteres Kunstwerk im Kapitelsaal ist die filigran gearbeitete Kassettendecke.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Toros de Guisando

El Tiemblo
7 km außerhalb des Örtchens El Tiemblo im Osten der Sierra de Gredos blicken die vier steinernen Stiere, die die Keltiberer etwa im 3. Jh. v. Chr. hier schufen, in die aufgehende Sonne.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

San Juan de Duero

Soria
Etwas außerhalb von Soria liegt in östlicher Richtung die Klosterruine San Juan de Duero. Erhalten blieben die Klosterkirche aus dem 12. Jh. und der Kreuzgang, der Ende des 12./Anfang des 13. Jh. entstand. Der romanisch-gotische Kreuzgang überrascht durch seine unglaubliche Vielfalt an Bogenformen. Alle vier Arkadenreihen sind unterschiedlich gestaltet. Es gibt sowohl Rundbogen- als auch Spitzbogenarkaden. Und sich überschneidende Bögen, die ebenso wie die Hufeisenbögen an drei Ecken des Kreuzganges islamischen Einfluss zeigen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Burg Coca

Coca
Die Burganlage am westlichen Rand der kleinen Ortschaft Coca wurde 1473 fertiggestellt und ist bis heute hervorragend erhalten: ein Meisterwerk der Mudéjar-Kunst, aus Backsteinen errichtet, mit aufwendig verzierten Zinnen und vieleckigen Türmen. Ihr Architekt hieß Alí Caro und war maurischer Abstammung. Anders als die meisten kastilischen Burgen steht diese nicht auf einem Hügel, sondern an einem flach abfallenden Hang, von einem breiten, tiefen Graben umgeben. Touristen können nur einen Teil der Anlage von innen besichtigen: den Torre del Homenaje. Dieser quadratische Turm ist flankiert von mehreren kleineren Türmchen. Er beherbergt u.a. eine Kapelle sowie diverse mit Mosaiken, Kacheln und Wandmalereien dekorierte Säle.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Convento de Santa Teresa

Ávila
An der Stelle ihres Geburtshauses in Àvila steht die Barockkirche des Karmelitinnenklosters Convento de Santa Teresa (17. Jh.). Ein Museum in der Krypta informiert über das Leben der heiligen Theresa, zusätzlich gibt es einen Reliquiensaal.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Sierra de Gredos

Arenas de San Pedro
Flüsse und Seen, Granitfelsen und Wälder prägen das Landschaftsbild des Gebirges, Steinböcke und Adler sind hier zu Hause. Höchste Erhebung ist der Pico Almanzor (2592 m). An Wochenenden schwärmen viele Städter in das Gebiet aus, zum Spazierengehen, Klettern, Mountainbiken, Picknicken oder um in einen der vielen rustikalen Dorfgasthöfe einzukehren.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Hoces del Río Duratón

Sepúlveda
Westlich von Sepúlveda beginnt das Naturschutzgebiet Hoces del Río Duratón (Schluchten des Flusses Duratón), ein Paradies für Wanderer und Vogelbeobachter. Die hohen Felswände und dichten Wälder bieten Geiern, Adlern, Falken und Bussarden einen idealen Lebensraum. Wenn mehr als ein kleiner Spaziergang geplant ist, empfiehlt sich vor dem Ausflug ein Besuch im Informationszentrum des Parks. Es ist in dem Kirchengebäude Iglesia de Santiago in Sepúlveda untergebracht.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Kunst und Kulturzentrum MUSAC

León
Das Kunst- und Kulturzentrum MUSAC (2005) zieren 3351 farbige Fenster - die Gestalter Emilio Tuñón und Luís Morena haben die Aura der leonesischen Kathedrale in die Gegenwart übersetzt.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

San Pedro de la Nave

El Campillo
Diese Kirche aus rötlichen Sandsteinblöcken, ein Juwel westgotischer Architektur aus dem 7. Jh., stand nicht immer an diesem Ort. Das Bauwerk musst dem Ricobayo-Stausee weichen und wurde im Jahr 1930 an den heutigen Standort ca. 2 km weiter südöstlich versetzt. Für den Umzug wurde die Kirche Stein für Stein abgetragen, an ihrem neuen Standort wieder aufgebaut und im Zuge dessen restauriert. Innen weist sie mit schönen Reliefs verzierte Kapitelle auf.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Alte und Neue Kathedrale von Salamanca

Salamanca
Der Eingang zum Komplex der zwei Kirchen liegt an der Plaza de Anaya. Am dortigen Portal hat ein Restaurator 1992 zwei kleine Astronauten in das Rankenwerk eingearbeitet. Die Neue Kathedrale (Catedral Nueva) wurde im 16. Jh. erbaut. Über ihrem Mittelschiff wölbt sich ein farbenfrohes, filigran gestaltetes Kuppelwerk. In der Kapelle Cristo de las Batallas (Christus der Schlachten) steht eine hölzerne Jesusfigur (11. Jh.), die der Nationalheld El Cid in der Verbannung bei sich getragen haben soll. Der Aufsatz des Hauptaltars in der Alten Kathedrale (Catedral Vieja, 12./13. Jh.) mit 53 Szenen aus dem Leben von Jesus und Maria ist ein Meisterwerk der Renaissance.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museum Casa Lis

Salamanca
Das Museo Art Nouveau y Art Déco beherbergt Gemälde, Schmuck, Figuren und Möbel aus ganz Europa. Das Gebäude (Casa Lis) aus dem frühen 20. Jh. ist ein Traum aus buntem Glas und Eisen, der nachts wie eine lichtdurchflutete, feenhafte Erscheinung anmutet.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

La Granja de San Ildefonso

Real Sitio de San Ildefonso
König Philipp V. (1683-1746) verwirklichte sich mit dem königlichen Palast- und Parkensemble von La Granja de San Ildefonso einen romantischen Traum: Nahe der spanischen Hauptstadt ließ er ein Abbild seines Geburtsortes entstehen, des Hofes von Versailles. Pompöse Säle mit farbenfrohen Fresken, vergoldetem Stuck, historischen Möbeln, Statuen- und Gemäldegalerien können Besucher bestaunen. Rundherum breiten sich Gärten aus, die ein französischer Architekt konzipierte. Die Blumenbeete wirken wie meisterhaft geknüpfte Teppiche, die Bäume wie gemeißelte Skulpturen. Märchenhafte Brunnen zieren die Teiche, hinzu kommen weite Rasenflächen, Alleen und weiße Marmorstatuen. Auch ein Labyrinth darf sebstverständlich nicht fehlen.
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Reiseführer-Themen

Kleine kastilische Kultur-Geschichte

Siedler aus Afrika und Europa drückten Spanien ihren Stempel auf, Sprachen und Religionen ­kamen und gingen: Es ist eine abenteuerliche Geschichte. Um das Jahr 1000 v. Chr. begannen Iberer (vermutlich aus Nordafrika), Kelten und Phönizier einzuwandern. Die Keltiberer hinterließen nahe der Ortschaft El Tiemblo in der Provinz Ávila die geheimnisvollen ›Toros de Guisando‹, vier etwa im 3. Jh. v. Chr. aus Granit gefertigte Stierskulpturen. Ebenfalls in diesem Jahrhundert begann die Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Römer. Zu ihren architektonischen Hinterlassenschaften gehören neben zahlreichen Theatern und Tempeln auch das hervorragend erhaltene Aquädukt in Segovia. Der Niedergang der römischen Herrschaft in Spanien fiel in die erste Hälfte des 4. Jh. n. Chr. Verschiedene Völker wanderten über die Pyrenäen ein, die Westgoten setzten sich als Machthaber durch, Toledo wurde Hauptstadt und der Katholizismus Staatsreligion. Multikulturelles Mittelalter 711 überquerten die Mauren die Straße von Gibraltar, bis 716 eroberten sie die Iberische Halbinsel. Unter den neuen Herrschern galt das Gebot der Religionsfreiheit, und sie brachten reiches Wissen mit, z.B. in Bezug auf Konstruktionstechniken, Landwirtschaft und Geisteswissenschaften, sodass das Land eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebte. Maurische Schätze der Weltgeschichte sind zwar die Alhambra und die Mezquita in Andalusien, doch auch in Zentralspanien erzählen Burgen afrikanische Geschichten: der ­Alcázar in Segovia, Kapellen wie in Alcalá de Henares oder viele andere Gebäude im Mudéjar-Stil. Dieser spanische Baustil entwickelte sich nach der Reconquista (Rückeroberung), als die islamischen Baumeis­ter blieben und für die christlichen Auftraggeber arabische Elemente einarbeiteten: hölzerne Kassettendecken, Backsteine, Keramik und Fliesen. Die Verdrängung der Mauren durch die Christen begann bereits im 8. Jh. in Nordspanien und dehnte sich bis ins 15. Jh. über die Halbinsel aus. Die neuen christlichen Reiche Kastilien und Aragón stiegen zu den bestimmenden Mächten auf. Den Grundstein für das vereinigte spanische Königreich legten Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón durch ihre Heirat 1469. Der multikulturellen Gesellschaft setz­ten die Reyes Católicos, die Katholischen Könige, ein Ende: Juden wurden vertrieben, Muslime zur Konversion gezwungen. Mit dem Fall Granadas 1492 verloren die Mauren ihre letzte Bas­tion auf der Iberischen Halbinsel. Im selben Jahr landete Kolumbus in der Karibik und bahnte den Weg für die Expansion nach Amerika. Das spanische Weltreich Karl I., ein Enkel von Isabella und Ferdinand, bestieg 1516 den spanischen Thron. Zusätzlich folgte er auf seinen Habsburger Großvater als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. In dieser Funktion nann­te er sich Karl V. Madrid wurde 1561 spanische Hauptstadt, das Weltreich feierte bis tief ins 17. Jh. hinein sein Siglo de Oro (Goldenes Jahrhundert). Es florieren die Künste: Gegen Ende des 16. Jh. schafft El Greco in Toledo seine individuellen religiösen Werke und Porträts. Diego Velázquez stellt sich selbst und die Hofdamen 1656 in seinem Werk ›Las Meninas‹ zur Diskussion; sie hängen heute im Museo del Prado in Madrid. Auch die Architektur vollbringt Großes. Philipp II. lässt vor den Toren Madrids über einen Zeitraum von 20 Jahren einen Palast erbauen, dessen Ausmaße ungläubiges Staunen hervorrufen: El Escorial. Und 1605 erscheint das spanische Buch, das noch heute gerne zitiert wird: Miguel de Cervantes Saavedras ›Don Quijote‹.  Nach einem Erbfolgekrieg ging zu Beginn des 18. Jh. die Herrschaft von den Habsburgern auf die Bourbonen über. Zwischen 1804 und 1818 erreichten die meisten Kolonien in Lateinamerika ihre Unabhängigkeit, im gleichen Zeitraum besetzten napoleonische Truppen Spanien. Revolten, Revolutionen, Bürger- und Erbfolgekriege bestimmten die folgenden Jahrzehnte. Die Erste Republik hatte nur kurz Bestand (1873-74), 1898 verlor Spanien seine letzten großen Kolonien. 1923 putschte sich General Primo de Rivera an die Macht, 1931 wurde die Zweite Republik ausgerufen, König Alfons XIII. verließ das Land.  Spanien unter Franco Nachdem 1936 ein Bündnis linker Parteien die Parlamentswahlen gewann, führte General Francisco Franco einen Militärputsch an. Der drei Jahre dauernde Bürgerkrieg forderte ca. 500 000 Todesopfer. Deutsche Bomber zerstörten 1937 die baskische Stadt Gernika, noch im selben Jahr schuf Picasso das bis heute berühmteste Antikriegsgemälde (Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid). Ab 1939 beherrschte Diktator Franco das Land, das in Repres­sion, Isolation, kulturellem und sozialem Rückschritt sowie auch in wirtschaftlicher Not versank. Er erkor Juan Carlos, den Enkel von König Alfons XIII., zu seinem Nachfolger als absolutem Herrscher. Aufbruch in die Demokratie Sieben Tage nach Francos Tod 1975 wurde Juan Carlos König. Sofort erklärte er seine Absicht, die Demokratie einzuführen. Parteien und Gewerkschaften wurden zugelassen, politische Gefangene kamen frei, die föderative Staatsgliederung entstand. Die rasche Demokratisierung gilt weltweit als vorbildlich, doch sorgte die fehlende Aufarbeitung der Diktatur für Kritik und Leid. So wurden z.B. weder Identität noch Anzahl der ermordeten Regimekritiker exakt erforscht, vermutlich liegen bis heute über 100 000 Faschismusopfer in Massengräbern. In der Basilika des Valle de los Caídos wird am Grab des Diktators noch immer regelmäßig die Messe gelesen.  Ein Staatsstreichversuch frankistischer Militärs erschütterte 1981 die junge Demokratie. Durch energisches Auftreten und taktisches Geschick gelang es König Juan Carlos, den Putsch zu vereiteln. Movida Madrileña Spanien wurde Mitglied der NATO (1982) und der Europäischen Gemeinschaft (1986). Die Wirtschaft boomte, der Tourismus entwickelte sich prächtig, auch die ›Movida Madrileña‹ sorgte für Schwung: Madrider Studenten, Künstler und Intellektuelle feierten die neue Freiheit in Cafés, Nachtclubs und auf Festivals – v.a. im Stadtteil Malasaña. Ihr bekanntester Künstler ist der Filmregisseur Pedro Almodóvar. Die wilden Zeiten sind längst passé, die Wirtschaftskrise hat auch vor der Hauptstadt und dem stolzen Kastilien nicht haltgemacht; dennoch gibt es abseits der Touris­tenströme noch viel zu entdecken. Autonomiebewegung Katalonien Katalonien ist eine von 17 spanischen autonomen Regionen, die mit sehr unterschiedlichen eigenen Rechten ausgestattet sind. Der Streit um die Unabhängigkeit schwelt bereits seit Jahrhunderten und wird sicher noch anhalten, zumal Katalonien eine wirtschaftlich sehr starke Region ist und zum Haushalt Spaniens viel beiträgt.  
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