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Zentralspanien

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Als Zentralspanien wird das historische Herz des Landes um die Hauptstadt Madrid bezeichnet. Die Region ist vor allem ein lohnenswertes Urlaubsziel für Geschichtsinteressierte, die hier einzigartige Monumente, prachtvolle Kathedralen und imposante Paläste inmitten der rauen Hochebene von Meseta finden. Mit Hilfe der Karte lässt sich eine abwechslungsreiche Route planen, die unter anderem Madrid und die drei Königsstädte sowie die landschaftliche Schönheit der Extremadura umfasst.

Zentralspanien-Routenplaner: Highlights für die Rundreise

Zu den interessanten Zielen gehört die Universitätsstadt Salamanca am Fluss Tormes, die von ihren beiden Kathedralen überragt wird. Die Plaza Mayor, früher für den Stierkampf bekannt, gilt heute als schönster Platz Spaniens. Von hier lässt sich die Reise nach Burgos im Norden fortsetzen, der Heimatstadt des spanischen Nationalhelden El Cid. Auf halber Strecke zwischen beiden Städten liegt das elegante Valladolid, wo die Casa Museo de Cervantes an den großen Dichter erinnert, der seinen Don Quijote in Zentralspanien gegen Windmühlen kämpfen ließ.

Die Königsstädte des Südens: Reiseführer

Eins der schönsten Ausflugsziele südlich von Madrid ist Toledo – die Stadt, in der im Mittelalter Christen, Juden und Muslime friedlich zusammenlebten und für eine einzigartige kulturelle Blüte sorgten. Zu den Highlights gehören außerdem Cuenca mit den Casas Colgadas (hängendem Häusern) und Segovia mit dem mittelalterlichen Alcázar, der über der Stadt thront. Nicht weit entfernt lässt sich in Mérida eins der am besten erhaltenen römischen Amphitheater im Mittelmeerraum bewundern.

Highlights & Sehenswertes

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Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Plaza de España

Madrid
Die Plaza de España ist einer der bekanntesten Plätze der spanischen Hauptstadt Madrid, an dem mehrere große Straßen zusammenlaufen. Besucherinnen und Besucher finden die Plaza de España auf der Madrid-Karte nordwestlich des Zentrums in der Nähe des Königspalastes und des Bahnhofs Principe Pio. Der Platz stellt außerdem das nördliche Ende der berühmten Flaniermeile Gran Vía dar. Touristinnen und Touristen können leicht eine Route planen, die nach der Besichtigung des Königspalastes und anderer Sehenswürdigkeiten eine Pause auf dem Platz und einen anschließenden Shoppingbummel vorsieht. Es befinden sich zudem viele bekannte Theater auf diesem Abschnitt der Gran Vía, die abendliches Entertainment im Urlaub versprechen. Sie sind mit ADAC Maps leicht zu finden und der Reiseführer hält ausführliche Tipps zu lohnenswerten Vorstellungen bereit. Die Plaza de España in Madrid: Reisetipps für den beliebten Platz Die Plaza de España erhielt ihr heutiges Aussehen in den 1950er-Jahren mit dem Bau zweier Wolkenkratzer der Brüder Julián und Joaquín Otamendi. 1953 wurde zunächst das Edificio España fertiggestellt, das zu diesem Zeitpunkt mit 117 m höchste Gebäude Spaniens. 1957 folgte der 142 m hohe Torre de Madrid, der noch bis 1982 das dann höchste Gebäude des Landes war. Vor beiden Hochhäusern entstand die neue Plaza de España mit einem Denkmal für den Volksdichter Miguel de Cervantes im Zentrum. Die Anlage mit Wasserbecken und Grünfläche schuf der Architekt Rafael Martínez Zapatero, die Skulpturen von Cervantes’ berühmtesten Figuren der Künstler Lorenzo Coullaut Valera. Routenplaner für den Besuch der Plaza de España in Madrid Der Zugang zur Plaza de España erfolgt am besten von der Gran Vía an der Ostseite, um den unverstellten Blick auf das Denkmal zu genießen. Auf dieser Seite befinden sich auch die weiteren Highlights des Platzes wie die beiden Wolkenkratzer und der Brunnen der Geburt des Wassers (Fuente del Nacimiento del Agua). Vor einigen Jahren kamen drei bemerkenswerte moderne Skulpturen der Künstlerin Blanca Muñoz hinzu. Auf der Westseite des Platzes finden sich das Wasserbecken und ein Kinderspielplatz unter schattigen Bäumen, der die Plaza de España zu einem der beliebtesten Ausflugsziele für Familien aus den umliegenden Straßen macht.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Aranjuez

Aranjuez
In einem bewaldeten Tal liegt die königliche Sommerresidenz der Habsburger und Bourbonen. Noch heute genießen Madrilenen hier die frische Luft auf Spaziergängen durch Parks und am Ufer des Flusses Tajo. Die im Schachbrettmuster angelegte Kleinstadt präsentiert sich den Besuchern im reinsten Barockstil. Auch für grünen Spargel und saftige Erdbeeren ist Aranjuez berühmt. Im Frühjahr und Sommer empfiehlt sich ein Spaziergang mit einer Schachtel ›fresas con nata‹ (Erdbeeren mit Schlagsahne).
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Casa de Campo

Madrid
Stadtpark oder dichter Wald? Bei einer Reise in die Casa de Campo durchquert man dichte Grünareale, weitläufige Rasenflächen und genießt spektakuläre Aussichten. Das Gebiet war einst königliches Jagdrevier und ist heute mit Sportanlagen und Vergnügungspark eines der beliebtesten Erholungsgebiete in Madrid. Casa de Campo: Reisetipps für Entdecker Eine von prächtigen Gärten umgebene Renaissance-Villa bildete einst das Herzstück der Casa de Campo. Heute ist das Areal mit seiner Fläche von 1.722 ha der größte Park Spaniens – und er bietet zahlreiche Highlights. Dazu zählt der 4 km lange Botanikpfad, der idyllisch am Ufer des Flusses Meaques verläuft. Dichte Steineichen- und Kiefernwälder wechseln sich mit Sportanlagen und Joggingstrecken ab. Auf einem künstlich angelegten See lässt es sich bei einer Bootsfahrt entspannen. Tipps aus dem Reiseführer: Sportanlagen für eine aktive Reise Der grüne Radring Anillo Verde Ciclista führt über eine Route von 65 km durch Madrid – und von der Fußgängerbrücke Puente de los Franceses bis zur Puerta del Zarzón auch einmal quer durch die Casa de Campo. Dabei fährt man durch dichte Wälder, entdeckt märchenhafte Schlösser und fantastische Rundblicke auf den Park und die Stadt. Aussichtsreich ist auch der See: In den Abendstunden lohnt es sich besonders, dort eine Jogging-Route zu planen. Dann lässt sich der Sonnenuntergang bei einem spektakulären Blick auf den Königspalast und die Almudena-Kathedrale genießen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Templo de Debod

Madrid
Der auf einer Anhöhe gelegene Debod-Tempel (Templo de Debod) wurde im 4. Jh. v. Chr. im Nildelta bei Assuan erbaut. Zum Dank für die Hilfe bei der Rettung von Kulturdenkmälern schenkte die ägyptische Regierung den Tempel der spanischen Hauptstadt. In seinem Inneren sind mehrere Räume mit Wandmalereien zugänglich. Am schönsten ist der Tempel allerdings bei Nacht, wenn er angestrahlt wird.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Palacio Real

Madrid
Der Königspalast ist die offizielle Residenz der Königsfamilie - sie nutzt den Komplex für Staatsempfänge. Errichtet wurde er im 18. Jh. aus Granit und Kalkstein. Die Innendekoration spiegelt die Moden verschiedener Epochen und die Geschmäcker der Bewohner wider. Neben Fresken, Wandteppichen, kunstvollen Spiegeln und Leuchtern, vergoldeten Möbeln, Porzellan und Skulpturen befindet sich im Palast auch eine Gemäldesammlung mit Arbeiten von Caravaggio, Velázquez und Goya.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Alcázar

Segovia
Die Palastburg, die vom 11. bis zum 19. Jh. immer wieder erweitert und umgebaut wurde, sieht aus wie das Werk eines besonders ideenreichen Fantasy-Filmdesigners. Die Säle und Gemächer zieren fein gearbeitete Friese, Gemälde, Wandteppiche und kunstvoll geschnitzte Kassettendecken. Einen weiten Ausblick über die umgebende Hügellandschaft bis zur Sierra de Guadarrama bietet der Turm Juan II.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Parque de Atracciones de Madrid

Madrid
Der Parque de Atracciones in Madrid ist der drittälteste Freizeitpark Spaniens und wurde 1969 eröffnet. Heute verfügt der Freizeitpark über mehr als 30 Stationen in vier Themenbereichen. Der Parque de Atracciones befindet sich im Park Casa de Campo. Zu finden ist er auf dem Stadtplan im Westen Madrids, die Anreise lässt sich mit dem Routenplaner vorbereiten. Reisetipps für Adrenalinjunkies Der Parque de Atracciones in Madrid bietet sensationelle Highlights. Mehrere Achterbahnen sorgen für echten Nervenkitzel: Die Stahlachterbahn Abismo erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h. Rasant geht es auch auf dem Rollercoaster Tarántula mit 360° Drehungen zu. Die dritte Achterbahn im Park ist der Tornado. Dazu gesellen sich weitere Attraktionen, die ein intensives Erlebnis versprechen. Eine Hauptattraktion ist die Walking Dead Experience. In diesem Grusellabyrinth sind Szenen aus der Kultserie „The Walking Dead“ nachgestellt – nichts für schwache Nerven. Familien-Reiseführer für den Parque de Atracciones Madrid Die meisten Attraktionen im Freizeitpark sind für Familien mit Kindern ausgelegt. Die Allerjüngsten freuen sich über den Themenbereich Nickelodeonland, in dem sie die Stars der Nickelodeon-Serien und -Filme treffen können. Alle Attraktionen in diesem Bereich sind auf das Thema abgestimmt, so findet sich zum Beispiel ein Rollercoaster auf den Spuren der PAW Patrol oder der Nickelodeon Express-Zug. Die etwas größeren Kinder können in den Wasserattraktionen Aserradero und Los Fiordos mitfahren. Für die ganze Familie eignet sich der Rollercoaster Tren de la mina, auch TNT genannt.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Manzanares el Real

Manzanares el Real
Die Einwohner von Manzanares sind stolz darauf, dass ihr Bergdorf bereits Drehort zahlreicher Kinofilme war. Der märchenhafte Burgpalast Castillo de los Mendoza wurde im 15. Jh. im gotisch-mudéjaren Stil erbaut und gilt als der besterhaltene in der Region Madrid. Das Bauwerk verfügt über sechs Stockwerke sowie zwei Galerien, die von achteckigen Säulen gestützt werden. Besucher, die einen der vier Türme erklimmen, werden mit einem weiten Blick auf die Sierra de Guadarrama belohnt.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Universidad de Salamanca

Salamanca
Prunkstück des Hauptgebäudes (15./16. Jh.) ist die platereske Fassade: In den zahllosen, filigranen Ornamenten findet sich das Medaillon der Katholischen Könige, und einst hat ein Steinmetz sogar einen Frosch versteckt (beim Totenkopf) - er gilt heute als Glücksbringer. Auch Hörsäle und eine Bibliothek sind zu besichtigen. Gegenüber liegt das Gebäude Escuelas Menores mit dem Cielo de Salamanca (Himmel von Salamanca): ein Kuppelfresko mit Tierkreiszeichen und Sternen, das viele Besucher in seinen Bann zieht.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Buitrago del Lozoya

Buitrago
Vom Río Lozoya umflossen und von einer komplett erhaltenen Stadtmauer umschlossen, wartet das mittelalterliche Buitrago auf seine Gäste. Ein Spaziergang führt zur Kirche Santa María del Castillo aus dem 14. Jh. und der Burg im Mudéjarstil. Das kleine Museo Picasso zeigt eine sehr persönliche Sammlung: Zeichnungen und Werke, die der Künstler seinem Freund und Friseur Eugenio Arias schenkte. Jedes Jahr Anfang Septembert stehen die Burg und die Altstadt im Zeichen des Mittelalterfestes mit Pferdeturnieren, Umzügen, Theateraufführungen und Kunsthandwerk. Weniger trubelig unterwegs ist man in einem Kanu auf dem Río Lozoya (Verleih im Ort).
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Aquopolis Villanueva de la Cañada

Villanueva de la Cañada
Im Sommer wird es extrem heiß, das Meer ist fern – da freuen sich nicht nur Kinder über einen Ausflug in den größten Wasserpark Europas in Villanueva de la Cañada. Dort warten 14 Attraktionen, von Adrenalinboostern wie den Riesenrutschen Boome­rang oder Turbolance bis zum Mini Park für kleine Kinder. (Vorheriger Onlinekartenkauf ist ratsam!)
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Museo Reina Sofía

Madrid
Das Kunstmuseum zeigt Werke des 20. und 21. Jh. Wichtigstes Exponat ist Pablo Picassos Kriegsgemälde ›Guernica‹. Zu den weiteren Publikumslieblingen gehören die Gemälde von Joan Miró, Juan Gris und Salvador Dalí. Mehrere Säle sind für die Skulpturen Eduardo Chillidas reserviert. Internationale Kunst ist vertreten mit Werken von z.B. Cy Twombly, Yves Klein und Richard Serra. Im Innenhof des Erweiterungsbaus steht die Aluminiumskulptur ›Pinselstrich‹ von Roy Lichtenstein. Eine Bibliothek beherbergt etwa 40.000 Bände zu meist zeitgenössischer Kunst. 
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museo del Prado

Madrid
Der Prado ist eines der bedeutendsten Museen Europas. Die Sammlung umfasst rund 17.000 Bilder und Skulpturen des 11. bis 19. Jh., Schwerpunkte liegen auf spanischer und flämischer Malerei. Dank des Erweiterungsbaus sind auch bislang nicht gezeigte Werke ausgestellt. Je nach Zeitbudget führen vorgeschlagene Routen zu 15, 30 oder 50 Meisterwerken, darunter ›Las Meninas‹ von Diego Velázquez, ›Die nackte Maja‹ von Francisco de Goya, El Grecos ›Die Anbetung der Hirten‹, ›Der Garten der Lüste‹ von Hieronymus Bosch sowie ein Selbstbildnis Albrecht Dürers.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Plaza Mayor

Salamanca
Die Plaza Mayor ist ein beliebter Treffpunkt zum Plaudern, Essen, Trinken, Flirten, Sehen und Gesehenwerden. Der geschlossene Barockplatz entstand im 18. Jh. nach Plänen von Alberto de Churriguera mit rundherum einheitlichen Arkaden. Der gelbe Sandstein verleiht ihm eine Leichtigkeit, wie man sie im strengen Spanien selten findet. So gilt er als einer der schönsten Plätze des Landes. Das Gebäude am Nordende ist das Rathaus.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Parque del Retiro

Madrid
Dieser Park hat seinen festen Platz in den Herzen der Madrilenen. Sein Zentrum bildet ein künstlich angelegter See, auf dem von Frühling bis Herbst Familien und verliebte Pärchen Ruderboot fahren. Am Ostufer thront das wuchtige Denkmal von König Alfonso XII., auf den Wegen rings um den See unterhalten Musiker und Gaukler die Parkbesucher. Im Südwesten des Parks wächst der ›Wald der Erinnerung‹ (Bosque del Recuerdo). Die 191 Olivenbäume und Zypressen sind den Todesopfern der Attentate auf Madrider Züge im März 2004 gewidmet.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Teatro Real

Madrid
Das 1850 eröffnete klassizistische Opernhaus, dessen Hauptfassade zur Plaza de Oriente blickt, verfügt über eine exzellente Akustik. Schwerpunkte des Repertoires liegen auf italienischer, osteuropäischer und deutscher Oper, auch Ballettabende finden hier statt. Tagsüber lernen Besucher auf geführten Rundgängen den Theatersaal, die Königsloge sowie die wechselhafte Geschichte des Theaters kennen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Catedral de Ávila

Ávila
Ein wichtiger Sakralbau in Ávila ist auch die Kathedrale (12.-18. Jh.), in deren Innenraum die rot gescheckten, eisenhaltigen Steinquader ein einzigartiges Kuppelmuster ergeben.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Estadio Santiago Bernabéu

Madrid
Das 1947 eröffnete Stadion des Fußballvereins Real Madrid im Stadtteil Chamartín zieht jährlich rund 1,2 Mio. Besucher an. Bei einer geführten Tour sieht man u.a. die Umkleideräume, den Spielertunnel, die Ersatzbank und das Spielfeld und erfasst von der höchsten Ebene des Stadions mit Platz für 81.000 Fußballfans dessen unbeschreibliche Größe. In den nächsten Jahren wird die Sportstätte in ein High-Tech-Stadion umgebaut und erhält u.a. ein zu verschließendes Dach und eine futuristisch anmutende LED-Fassade, die sich in eine Mega-Leinwand verwandeln lässt.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Bahnhof Madrid Atocha

Madrid
Der Fernbahnhof Puerta de Atocha wurde Ende des 20. Jh. von dem Architekten Rafael Moneo umgestaltet und erweitert. Seither gedeiht in der historischen Halle (1892) ein großer Palmengarten. Im Bahnhofsbereich Atocha Cercanías ist ein unterirdischer leerer, blauer Raum dem Gedenken an die Opfer der Bahnattentate vom 11. März 2004 gewidmet. Seine Kuppel ragt als durchscheinende Säule auf den Bahnhofsvorplatz hinaus. Innen ist sie mit Trauerbotschaften beschriftet, die am Unglücksort niedergelegt wurden.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Puente Romano

Salamanca
Vor 2000 Jahren entstand die Römische Brücke über den Río Tormes. Sie bietet schöne Ausblicke auf Salamanca. 15 der 26 Bögen stammen noch aus römischer Zeit - die, die dem Stadtzentrum am nächsten sind. Auf dieser Seite steht auch eine Skulptur des Lazarillo de Tormes, dem Titelhelden des berühmtesten spanischen Schelmenromans, im 15. Jh. verfasst von einem anonymen Autor.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Kathedrale von Toledo

Toledo
So aufsehenerregend wie die Architektur der Kathedrale (13.-15. Jh.) ist auch ihre Innenausstattung: das Chorgestühl (dessen Schnitzwerk den Krieg gegen die Mauren darstellt), das filigrane Gitter vor dem Hauptaltar, die Kuppeln und Altäre in den 20 Seitenkapellen und die Gemälde von El Greco, Tizian, Caravaggio und Goya.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Catedral de la Almudena

Madrid
Erst 1993, nach über 100-jähriger Bauzeit, wurde die Kathedrale vollendet, geweiht und der Madrider Schutzheiligen Virgen de la Almudena gewidmet. Die Mauern des neogotischen Gotteshauses erstrahlen noch weiß und es duftet noch kaum nach Weihrauch. Flachbildschirme und Soundanlagen übertragen die Messen in jeden Winkel, leuchtend bunte Kirchenfenster mit z. T. abstrakten Motiven werfen farbenfrohe Schatten. Auch einige Decken- und Kuppelmalereien erinnern mehr an Pop-Art als an religiöse Kunst. Wer das Kathedral-Museum besucht, kann von dort die über 70 m hohe Kuppel besteigen und den Blick auf den benachbarten Königspalast genießen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Kathedrale von Burgos

Burgos
Eine Festungsruine überragt den majestätischen Ort, nahebei liegt der Aussichtspunkt Mirador del Castillo mit Blick auf den Star der Stadt: die Kathedrale, die 1260 geweiht und bis ins 16. Jh. erweitert und dekoriert wurde. Sie ist eines der prächtigsten Beispiele gotischer Architektur in Spanien. Winzig fühlt sich der Besucher im 54 m langen Mittelschiff mit dem reich verzierten Kuppelgewölbe und Chorgestühl. Ehrfurcht erregen auch das Grabmal des spanischen Nationalhelden El Cid und die ›Kapellen‹ – viele haben die Ausmaße kompletter Kirchen, besonders die dreischiffige Capilla de los Condestables mit hohem Sternengewölbe, filigranen Altarbildern und eigenem Chor.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Casa de las Conchas

Salamanca
Der Adelspalast (1493-1503) ist mit über 300 steinernen Jakobsmuscheln verziert, sein Bauherr gehörte dem Jakobsorden an. Das Gebäude beherbergt heute eine Bibliothek, deren Innenhof öffentlich zugänglich ist. Von dort bietet sich beim Hochgucken ein traumhafter Blick auf die gegenüberliegende Barockkirche La Clerecía, deren Türme man für einen Rundumblick besteigen kann.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Santa María la Blanca

Toledo
Die Kirche ist eine ehemalige Synagoge aus dem 12. Jh. Sie war die größte und älteste Toledos. Im Jahr 1405 wurde sie zu christlichem Eigentum deklariert. In ihrem Inneren heben sich kunstvoll gearbeitete Kapitelle und Friese vor schlichten hellen Hufeisenbögen ab. Nur in der zarten Stuckarbeit im Mittelgang ist noch ein Davidstern versteckt.
Zentralspanien entdecken

Wissenswertes zu Zentralspanien

Ein Urlaub in Zentralspanien lässt sich wunderbar mit einigen Tagen in Madrid abschließen. Die lebhafte Metropole bietet nicht nur einzigartige Kunstmuseen wie das Museo del Prado und lauschige Plätze wie die Plaza Mayor. Rund um die Puerta del Sol gibt es ein mitreißendes Nachtleben und zahllose Einkaufsmöglichkeiten.

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Reiseführer-Themen

Tapas und Co: Lebensgenuss in Madrid

Der Tag beginnt mit einem Imbiss im Stehen: Kaffee, ein Stück Kuchen, ein paar Churros (frittierte Brandteigstangen) oder Pan con tomate (geröstetes Weizenbrot mit Olivenöl und pürierten Tomaten bestrichen). Zwischen 11 und 12 Uhr steht dann das zweite Frühstück an; mit weiterem Kaffee oder, was in Zentralspanien immer üblicher wird, einer Caña, einem kleinen Bier. Nun beginnt auch der Tapas-Verzehr-Zyklus. Mal fein, mal rustikal kommen die Häppchen auf den Tisch.  Mittagessen ab halb drei Zwischen 14.30 und 16 Uhr bieten fast alle Cafés und Restaurants Tagesmenüs an. Die drei Gänge inkl. Mineralwasser, Wein oder Bier und Brot kosten meist um die 10-15 Euro. Dafür kann kein Koch Hochwertiges auf den Tisch bringen, aber für ein paar Euro mehr dürfen Gäste ein ordentliches Essen erwarten, z.B. mit einer hausgemachten Suppe, gebratenem Hähnchenfilet, frischem Gemüse und Obstsalat. Am späten Nachmittag sind wieder Tapas angesagt. Wer es lieber süß mag, bestellt sich ein Stück Kuchen oder Churros con chocolate, also in dickflüssige Schokolade getunkt.  Abends ist es eine Lieblingsbeschäftigung der Madrilenen, von Bar zu Bar zu ziehen, Tapas zu essen und mit Bier nachzuspülen, oft bis in die Nacht. Ausgedehnte Restaurantbesuche (frühestens ab 21.30 Uhr) sind die Ausnahme und besonderen Anlässen vorbehalten. Eine typisch madrilenische Küche hat es nie gegeben – nur liegt seit einigen Jahren ihr Schwerpunkt auf leichter, fantasievoller und baskisch und französisch inspirierter Kochkunst. Im übrigen Zentralspanien wird noch traditionell gegessen. Den Speiseplan bestimmen Spanferkel (cochinillo asado), Lammbraten (pata de cor­dero) und Eintöpfe (cocido oder potaje). Teilweise stehen auch Fisch (pescado), das beliebte Reisgericht Paella und die eigentlich andalusische kalte Gemüsesuppe Gazpacho auf der Speisekarte. Die klassischen Kaffee-Variationen heißen Café solo (Espresso), Cortado (Espresso mit wenig Milch), Café con leche (mit viel warmer, oft aufgeschäumter Milch), an heißen Tagen Café con hielo (ein Tässchen Espresso und ein Glas mit Eiswürfeln). Der Gast süßt den Kaffee nach Belieben und gießt ihn über das Eis. Viele Lokale bieten auch Descafeinado (koffeinfreien Kaffee) an. Ein weiterer Klassiker ist der Carajillo (Espresso mit Brandy), was allerdings auch das männliche Geschlechtsteil bezeichnet. Unverfänglicher ist daher die Bestellung als Café con brandy.
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Kleine kastilische Kultur-Geschichte

Siedler aus Afrika und Europa drückten Spanien ihren Stempel auf, Sprachen und Religionen ­kamen und gingen: Es ist eine abenteuerliche Geschichte. Um das Jahr 1000 v. Chr. begannen Iberer (vermutlich aus Nordafrika), Kelten und Phönizier einzuwandern. Die Keltiberer hinterließen nahe der Ortschaft El Tiemblo in der Provinz Ávila die geheimnisvollen ›Toros de Guisando‹, vier etwa im 3. Jh. v. Chr. aus Granit gefertigte Stierskulpturen. Ebenfalls in diesem Jahrhundert begann die Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Römer. Zu ihren architektonischen Hinterlassenschaften gehören neben zahlreichen Theatern und Tempeln auch das hervorragend erhaltene Aquädukt in Segovia. Der Niedergang der römischen Herrschaft in Spanien fiel in die erste Hälfte des 4. Jh. n. Chr. Verschiedene Völker wanderten über die Pyrenäen ein, die Westgoten setzten sich als Machthaber durch, Toledo wurde Hauptstadt und der Katholizismus Staatsreligion. Multikulturelles Mittelalter 711 überquerten die Mauren die Straße von Gibraltar, bis 716 eroberten sie die Iberische Halbinsel. Unter den neuen Herrschern galt das Gebot der Religionsfreiheit, und sie brachten reiches Wissen mit, z.B. in Bezug auf Konstruktionstechniken, Landwirtschaft und Geisteswissenschaften, sodass das Land eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebte. Maurische Schätze der Weltgeschichte sind zwar die Alhambra und die Mezquita in Andalusien, doch auch in Zentralspanien erzählen Burgen afrikanische Geschichten: der ­Alcázar in Segovia, Kapellen wie in Alcalá de Henares oder viele andere Gebäude im Mudéjar-Stil. Dieser spanische Baustil entwickelte sich nach der Reconquista (Rückeroberung), als die islamischen Baumeis­ter blieben und für die christlichen Auftraggeber arabische Elemente einarbeiteten: hölzerne Kassettendecken, Backsteine, Keramik und Fliesen. Die Verdrängung der Mauren durch die Christen begann bereits im 8. Jh. in Nordspanien und dehnte sich bis ins 15. Jh. über die Halbinsel aus. Die neuen christlichen Reiche Kastilien und Aragón stiegen zu den bestimmenden Mächten auf. Den Grundstein für das vereinigte spanische Königreich legten Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón durch ihre Heirat 1469. Der multikulturellen Gesellschaft setz­ten die Reyes Católicos, die Katholischen Könige, ein Ende: Juden wurden vertrieben, Muslime zur Konversion gezwungen. Mit dem Fall Granadas 1492 verloren die Mauren ihre letzte Bas­tion auf der Iberischen Halbinsel. Im selben Jahr landete Kolumbus in der Karibik und bahnte den Weg für die Expansion nach Amerika. Das spanische Weltreich Karl I., ein Enkel von Isabella und Ferdinand, bestieg 1516 den spanischen Thron. Zusätzlich folgte er auf seinen Habsburger Großvater als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. In dieser Funktion nann­te er sich Karl V. Madrid wurde 1561 spanische Hauptstadt, das Weltreich feierte bis tief ins 17. Jh. hinein sein Siglo de Oro (Goldenes Jahrhundert). Es florieren die Künste: Gegen Ende des 16. Jh. schafft El Greco in Toledo seine individuellen religiösen Werke und Porträts. Diego Velázquez stellt sich selbst und die Hofdamen 1656 in seinem Werk ›Las Meninas‹ zur Diskussion; sie hängen heute im Museo del Prado in Madrid. Auch die Architektur vollbringt Großes. Philipp II. lässt vor den Toren Madrids über einen Zeitraum von 20 Jahren einen Palast erbauen, dessen Ausmaße ungläubiges Staunen hervorrufen: El Escorial. Und 1605 erscheint das spanische Buch, das noch heute gerne zitiert wird: Miguel de Cervantes Saavedras ›Don Quijote‹.  Nach einem Erbfolgekrieg ging zu Beginn des 18. Jh. die Herrschaft von den Habsburgern auf die Bourbonen über. Zwischen 1804 und 1818 erreichten die meisten Kolonien in Lateinamerika ihre Unabhängigkeit, im gleichen Zeitraum besetzten napoleonische Truppen Spanien. Revolten, Revolutionen, Bürger- und Erbfolgekriege bestimmten die folgenden Jahrzehnte. Die Erste Republik hatte nur kurz Bestand (1873-74), 1898 verlor Spanien seine letzten großen Kolonien. 1923 putschte sich General Primo de Rivera an die Macht, 1931 wurde die Zweite Republik ausgerufen, König Alfons XIII. verließ das Land.  Spanien unter Franco Nachdem 1936 ein Bündnis linker Parteien die Parlamentswahlen gewann, führte General Francisco Franco einen Militärputsch an. Der drei Jahre dauernde Bürgerkrieg forderte ca. 500 000 Todesopfer. Deutsche Bomber zerstörten 1937 die baskische Stadt Gernika, noch im selben Jahr schuf Picasso das bis heute berühmteste Antikriegsgemälde (Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid). Ab 1939 beherrschte Diktator Franco das Land, das in Repres­sion, Isolation, kulturellem und sozialem Rückschritt sowie auch in wirtschaftlicher Not versank. Er erkor Juan Carlos, den Enkel von König Alfons XIII., zu seinem Nachfolger als absolutem Herrscher. Aufbruch in die Demokratie Sieben Tage nach Francos Tod 1975 wurde Juan Carlos König. Sofort erklärte er seine Absicht, die Demokratie einzuführen. Parteien und Gewerkschaften wurden zugelassen, politische Gefangene kamen frei, die föderative Staatsgliederung entstand. Die rasche Demokratisierung gilt weltweit als vorbildlich, doch sorgte die fehlende Aufarbeitung der Diktatur für Kritik und Leid. So wurden z.B. weder Identität noch Anzahl der ermordeten Regimekritiker exakt erforscht, vermutlich liegen bis heute über 100 000 Faschismusopfer in Massengräbern. In der Basilika des Valle de los Caídos wird am Grab des Diktators noch immer regelmäßig die Messe gelesen.  Ein Staatsstreichversuch frankistischer Militärs erschütterte 1981 die junge Demokratie. Durch energisches Auftreten und taktisches Geschick gelang es König Juan Carlos, den Putsch zu vereiteln. Movida Madrileña Spanien wurde Mitglied der NATO (1982) und der Europäischen Gemeinschaft (1986). Die Wirtschaft boomte, der Tourismus entwickelte sich prächtig, auch die ›Movida Madrileña‹ sorgte für Schwung: Madrider Studenten, Künstler und Intellektuelle feierten die neue Freiheit in Cafés, Nachtclubs und auf Festivals – v.a. im Stadtteil Malasaña. Ihr bekanntester Künstler ist der Filmregisseur Pedro Almodóvar. Die wilden Zeiten sind längst passé, die Wirtschaftskrise hat auch vor der Hauptstadt und dem stolzen Kastilien nicht haltgemacht; dennoch gibt es abseits der Touris­tenströme noch viel zu entdecken. Autonomiebewegung Katalonien Katalonien ist eine von 17 spanischen autonomen Regionen, die mit sehr unterschiedlichen eigenen Rechten ausgestattet sind. Der Streit um die Unabhängigkeit schwelt bereits seit Jahrhunderten und wird sicher noch anhalten, zumal Katalonien eine wirtschaftlich sehr starke Region ist und zum Haushalt Spaniens viel beiträgt.  
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Ein Pilgerweg als Ziel: Der Jakobsweg

Nordwestspanien ist als Reiseregion für viele Menschen gleichbedeutend mit dem Jakobsweg. Sage, du fährst nach Nordspanien, und du wirst hören: »Ah, du pilgerst!« Pilgern auf dem Jakobsweg in Nordspanien In der Tat: Mehrere Jakobswege führen durch Nordwestspanien. Dennoch ist die Region sehr viel größer als die Landstriche, die diese Pilgerwege umgeben. Das Pilgern dort ist nicht erst seit einigen Jahren, sondern seit zwölf Jahrhunderten modern. Andererseits ist es eine extrem anstrengende und nicht immer schöne Unternehmung – wegen der vielen Steigungen und des gnadenlosen Wetters, wegen Hitze, Schnee, Regen und Sturm, auch wegen der auf einigen Abschnitten unattraktiven Wegführung entlang von Autobahnen und Landstraßen. Wer hier pilgert, muss sehr fit und sehr motiviert sein.   Alle anderen, die eine oder zwei Urlaubswochen ohne Pilgern in Nordspanien verbringen, genießen die Vorteile der Jakobstradition: die vielen alten Kirchen, die gute touristische In­frastruktur, die seit Jahrhunderten gewachsene und perfektionierte Service-Könnerschaft. Und ja, auch die ganz besondere Atmosphäre, die Spiritualität, die Verbundenheit der Menschen aus allen Teilen der Welt. Geschichte und Legenden Auf freiem Feld wurde zu Beginn des 9. Jh. das Grab des Apostels Jakobus, Santiago, gefunden bzw. vermutet – noch immer ist die Zuordnung der Gebeine umstritten – an der Stelle, an der heute die Kathedrale steht. Zur Erklärung, wie der Leichnam vom Heiligen Land in jene entlegene Region Spaniens kam, existieren verschiedene Legenden. Eine besagt, der Apostel habe im Nordwesten Spaniens das Evangelium verkündet. Einer anderen Legende zufolge schafften zwei seiner Jünger den Leichnam des Apostels nach dessen Hinrichtung von Jerusalem ans Meer. Dort brachten sie ihn auf ein unbemanntes Schiff, das, von Engeln geleitet, im Nordwesten Spaniens anlandete. Nach einer Reihe von Wundern hätten die Gebeine von Jakobus dort ihre letzte Ruhestätte gefunden. Geschichte, Politik und Religion am Jakobsweg Als er die Nachricht von der Entdeckung des Grabes durch einen Einsiedler erhalten hatte, ordnete König Alfons II. von Asturien (zu dem Königreich gehörte damals auch das heutige Galicien) den Bau einer Kirche an jener Stelle an. Die Zeit der ­Jakobswallfahrten begann – was auch politisch erwünscht war. Denn die von den Mauren beherrschte Region sollte nach der christlichen Rückeroberung neu bevölkert werden. Wirtschaft und Kultur brauchten neue Impulse. Die Entstehung eines religiösen Zentrums, dessen Bedeutung weit über die Grenzen Asturiens hinausging, passte gut dazu. Ab dem 11. Jh. entstand die Santiago-Kathedrale und der Pilgerstrom schwoll an, auch gefördert von Papst Calixtus II. (1118–24), der ein einzigartiges Sonderrecht erließ, das bis heute gilt: In allen Jahren, in denen der 25. Juli – der Namenstag des Heiligen Jakobus – auf einen Sonntag fällt, erlangen Besucher der Kathedrale von Santiago de Compostela den vollen Ablass für alle begangenen Sünden. Das nächste Jakobsjahr wird 2027 sein. Dann wird wieder mit einem besonderen Ansturm auf den Pilgerort zu rechnen sein. Das große Pilgern durch Galicien Im Laufe der Jahrhunderte entstanden immer mehr Wege, Brücken, Kapellen, Kirchen, Gasthäuser und Hospitäler, um die aus vielen Ländern kommenden Wallfahrer zu versorgen – und um das lukrative Pilgergeschäft weiter anzukurbeln. Es gab auch Zeiten, in denen die Jakobspilgerei ein wenig aus der Mode geriet, doch auf jede Baisse folgte eine Hausse, und die neueste hält seit Jahrzehnten an. Das hängt sicherlich mit den heute schnelleren und preisgünstigeren Anreisemöglichkeiten aus aller Welt zusammen. Einen Schub bekam das Ganze auch durch die international erfolgreichen Pilgerbücher von Paulo Coelho (›Auf dem Jakobsweg: Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela‹, 1987), Shirley MacLaine (›Der Jakobsweg: Eine spirituelle Reise‹, 2000) und dem Bestseller ›Ich bin dann mal weg‹ von Hape Kerkeling (2006), dessen Reisebeschreibung es als Verfilmung 2015 sogar in die Kinos schaffte. Eine weitere Antwort darauf ist ›Ich bin da noch mal hin‹ von Anne Butterfield (2012). Routen zu Fuß, per Rad und Bus von den Pyrenäen nach Santiago di Compostella Viele Wege führen zu den drei wichtigsten Wallfahrtsorten der Chris­tenheit – nach Rom, Jerusalem und eben nach Santiago. Der bekannteste Jakobsweg, die Französische Route, hat ihren spanischen Startpunkt in Roncesvalles in den Pyrenäen, von dort geht es über Pamplona, Logroño, Burgos und León, bis zum Ziel sind es insgesamt knapp 800 Kilometer. Rund 300 000 Pilger erhalten jährlich die Wallfahrtsurkunde ›Compostela‹. Wanderer – wie auch Reiter oder unmotorisierte Rollstuhlfahrer – müssen dafür mindes­tens 100 km zurücklegen, Radfahrer 200 km. Auch für Auto- und Busreisende gibt es einen Jakobsweg: eine Ferienstraße, die die wichtigsten Kulturstätten der Region verbindet. Über weite Strecken verläuft sie parallel zum Wanderweg, und wie dieser ist sie weitaus weniger frequentiert als man vermuten könnte.
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Essen im Baskenland - raffiniert und rustikal

Es ist ein Wunder und ein Segen zugleich, dass sich noch nicht weltweit herumgesprochen hat, wie gut man im Baskenland isst. Die Dichte an Michelin-Sternen ist schwindelerregend hoch, aber auch in einfachen Kneipen kommen köstlichste Speisen auf den Tisch. Die nordspanische Küche kann sich durchaus mit der französischen messen, oft ist sie noch einen Tick besser. Und das zu günstigeren Preisen. Treffpunkt Küche Die raffinierte Küche hat im Baskenland eine lange Tradition. Man ­zelebriert sie z.B. in gastronomischen Gesellschaften, den Sociedades gastronómicaas (baskisch txokos). Das  sind Herrenclubs, die sich dem gemeinsamen Kochen und Speisen auf hohem Niveau widmen. ›Typisch baskische Gerichte‹ lassen sich kaum benennen, sie sind in ers­ter Linie frisch, hochwertig, kreativ und vielseitig. Zutaten aus der Region, wie Fisch, Lamm, Paprika und Olivenöl, spielen wichtige Rollen, alles andere ist der Fantasie und Experimentierfreude überlassen. Bars und einfache Imbisslokale präsentieren auf ihren Theken Pintxos: feine Häppchen, meist auf ­Baguettescheiben angerichtet und kunstvoll dekoriert. Sie sind am ehesten mit den bekannteren Tapas vergleichbar und längst in ganz Spanien beliebt und begehrt. Eine weitere kulinarische Besonderheit findet sich in Galicien: Die Rías bieten beste Bedingungen für das Gedeihen von Meeresfrüchten. Ob Hummer (langosta) oder Aus­ter (ostra), ob schlichte Miesmuschel (mejillón) oder Herzmuschel (berberecho), ob Jakobsmuschel (vieira), deren stilisierte Form den Jakobsweg und Jakobskult symbolisiert, oder die wertvolle Entenmuschel (percebe): Sie alle und noch viele mehr kommen hier in großer Zahl vor und sind stets von guter Qualität. Auch Käseliebhaber haben in Nordspanien eine sehr große Auswahl, mal einfach, mal edel sind die Spezialitäten aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch.  Ansonsten ist die traditionelle Küche – wie in anderen Teilen des Landes auch – rustikal, würzig und schwer. Typisches Beispiel ist die Fabada asturiana, ein Eintopf aus weißen Bohnen, Schweinebauch, Paprikawurst, Zwiebeln und Knoblauch. Von Rioja bis Sidra Hervorragende, überwiegend rote Weine kommen aus der Rioja und der Rioja Alavesa im Baskenland. Die hiesigen Bodegas und Weinmuseen sind eine eigene Reise wert, zumal die Kunst des Weines oft mit Architektur, Malerei und Sklulptur gepaart ist.  Galiciens Winzer produzieren leichte, fruchtige Weißweine, die gut zu Fisch und Meeresfrüchten passen. Der herbe, perlende Apfelwein Sidra ist im Baskenland, in Kantabrien, vor allem aber in Asturien beliebtes Getränk. Für die Mahlzeiten nimmt man sich viel Zeit. Im ­Restaurant gehören mindes­tens eine Vorspeise, ein Haupt­gericht und ein Dessert dazu. Die lange Phase vom Mittagessen (ab 13.30 bis 15 Uhr) bis zum Abendessen (frühestens ab 21 Uhr) überbrückt man gerne mit kleinen Imbissen, die fast jede Bar anbietet, meist ­begleitet von einem Glas Wein oder Bier.
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Häufig gestellte Fragen

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